Zusammenfassung
Nachdem man gegen Ende des 17. Jahrhunderts mit Hilfe der Differential- und Integralrechnung die allgemeinen Grundlagen für eine Theorie der elementaren transzendenten Funktionen gewonnen hatte, machte sich schon sehr bald das Bestreben geltend, diese Theorie im Anschlusse an die Arbeiten der älteren Analysten ohne Benutzung des Infinitesimalcalcüls durch wesentlich algebraische Methoden zu begründen. Eulers introductio in analysin infinitorum (1748) ist der erste systematische Versuch zur Errichtung eines derartigen Lehrgebäudes, das sofort durch den von Euler entdeckten Zusammenhang zwischen e ξi und cos ξ, sin ξ, somit schließlich durch die prinzipielle Einführung des gleichfalls der Algebra entlehnten Imaginären in die Analysis gegenüber den systematischen Darstellungen der ausschließlich mit reellen Veränderlichen arbeitenden Infinitesimalrechnung seinen besonderen Charakter erhielt und späterhin im Gegensatze zur letzteren als algebraische Analysis bezeichnet wurde. Gelang es auch Eulers rechnerischem Genie, zahlreiche in der angedeuteten Richtung erwachsende Probleme mit glücklichstem Erfolge zu behandeln, so blieb doch die strengere Begründung seiner zumeist durch rein formale Übertragung algebraischer Methoden auf sogenannte unendliche Algorithmen gewonnenen Resultate einer späteren Periode vorbehalten.
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Literatur
Lehrbücher
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A. Capelli-G. Garbieri, Analisi algebrica, Padova 1886.
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Otto Biermann, Theorie der analytischen Funktionen, Leipzig 1887.
— Elemente der höheren Mathematik, Leipzig 1895.
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(Die englische und amerikanische Literatur scheint keine Lehrbücher über algebraische Analysis zu enthalten. Allenfalls wäre der 2. Band von Chrystals Algebra hierzu zu rechnen. Im übrigen verwenden die englischen und amerikanischen Mathematiker auch in relativ elementaren Darstellungen stets die Hilfsmittel des „Calculus“ d. h. der Differential-und Integralrechnung. So z.?. T. J. I’a Bromwich, An introduction to the theory of infinite series. London 1908. — William F. Osgood, Introduction to infinite series. Cambridge Mass. 1897 [2. Aufl. 1902].).
Monographien
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N. H. Abel, Untersuchungen über die Eeihe \(1\, + \,\frac{m} {1}x\,\, + \,\frac{{m(m - 1)}} {{1.2}}{x^2}\, + \, \cdots,\), herausgeg. von A. Wangerin (Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften, Nr. 71, Leipzig 1895) (== J. f. Math. 1 (1826), p. 31 == Oeuvres éd. Sylow-Lie 1, p. 219).
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Pringsheim, A., Faber, G. (1921). Algebraische Analysis. In: Burkhardt, H., Wirtinger, M., Fricke, R., Hilb, E. (eds) Encyklopädie der Mathematischen Wissenschaften mit Einschluss ihrer Anwendungen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16030-4_1
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