Zusammenfassung
An den Grenzen einer Flüssigkeit gegen die sie umgebenden Medien äussert sich eine besondere Form der Energie, welche namentlich Gestalt und Lage der freien Grenzflächen beeinflusst, wie z. B. die Höhe des Ansteigens der Flüssigkeit in einer Kapillarröhre, und welche von diesem speziellen Phänomene her allgemein den Namen Kapillarität erhalten hat. Diese Energie ist sichtlich verknüpft mit dem, sei es nun diskontinuierlichen, sei es schnellen kontinuierlichen Wechsel des Zustandes über eine Trennungsfläche hinüber. Theoretisch wird sie entweder unmittelbar angesetzt mit einem Term, welcher dem Flächeninhalt der Trennungsfläche proportional ist, und wobei der Proportionalitätsfaktor eine Spannung in der Oberfläche angibt. Oder aber sie wird erklärt als die potentielle Energie von besonderen Anziehungskräften, welche zwischen allen Massenteilchen unter einander, jedoch mit wahrnehmbarem Betrage nur auf äusserst kleine Distanzen wirksam sind. Alsdann ist ein überwiegender Anteil dieser Energie dem Volumen der Flüssigkeit proportional, wobei der Proportionalitätsfaktor, negativ genommen, einen Druck im Raume angibt, den man die Kohäsion der Flüssigkeit nennt.
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Litteratur
Lehrbücher und Monographien
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Minkowski, H. (1903). Kapillarität. In: Sommerfeld, A. (eds) Encyklopädie der Mathematischen Wissenschaften mit Einschluss ihrer Anwendungen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16016-8_10
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