Zusammenfassung
Das Jahr 1648 bezeichnet einen Einschnitt in der neueren Geschichte. Mit dem Westfälischen Frieden schließt das Zeit-alter der Religionskriege ab. Der Riesenkampf zwischen Ref or-mation und Gegenreformation war unentschieden geblieben und hatte keiner Partei den vollen Sieg gebracht; die Einheit der abendländischen Christenheit war unwiderruflich gesprengt. Gewiß hat der konfessionelle Gegensatz noch lange, bis ins 1.8. und 19. Jahrhundert hinein, auf die Politik und die Beziehun-gen der europäischen Staaten einen nicht zu unterschätzenden Einfluß ausgeübt, aber zu einem Austrag mit den Waffen ist es nicht mehr gekommen. Katholiken und Protestanten fanden sich mit der Glaubensspaltung ab und entsagten der Hoffnung, die Welt erobern und das andere Bekenntnis ausrotten zu können. Nicht aus Toleranz, wie wir sie heute verstehen, sondern aug Erschöpfung und aus der Erkenntnis, daß eine Fortsetzung deg Ringens undurchführbar war und ganz Europa dem Verderben preisgeben mußte. Das religiöse Element tritt jetzt, wie Ranke bemerkt, zurück, „die politischen Rücksichten beherrschen die Welt“.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Platzhoff, W. (1921). Einleitung. In: Europäische Geschichte im Zeitalter Ludwigs XIV und des Großen Kurfürsten. Aus Natur und Geisteswelt. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16009-0_1
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15438-9
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