Zusammenfassung
Wirkungsweise. Der Drehstahl ist, wie der Meißel, ein Werkzeung mit keilförmiger Schneide. Er wirkt also auch so wie der Meißel: er überwinder die Zusammenhangskraft des Werkstoffes, wenn er in ihn hineingeschoben wird, und trennt Späne ab. Abb. 157 läßt uns die Winkel erkennen, die wir bereits an der Schneide des Meißels gesehen haben. α ist der Anstellungswinkel, β der Keil- oder Meißelwinkel, auch Zuschärfungswinkel genannt, γ ist der Schneidwinkel. Diese Winkel sind verschieden groß, je nachdem ob wir weiches oder hartes Material zu bearbeiten haben, ob wir schlichten, d. h. feine Späne abheben, oder schruppen, d. h. starke Späne nehmen. Der Anstellungswinkel α beträgt 3–12°. Die kleinen Werte sind üblich bei hartem Material und bei Schlichtarbeiten, die größeren bei weicherem Material und Schrupparbeiten. Der Keilwinkel β schwankt zwischen 54–100°. Die kleineren Werte treten auf bei weichem Material und Schlichtarbeiten, die größeren bei harten Material und Schrupparbeiten. Das ist auch ganz natürlich, weil wir für stärkere Beanspruchungen des Werkzeuges widerstandsfähigere Meißel, d. h. Meißel mit größerem Zuschärfungswinkel brauchen. Ähnlich ist es auch bei der Verwendung des Kaltschrotes und des Warmschrotes in der Schmiede. Kaltes Material setzt dem Eindringen des Meißels größeren Widerstand entgegen, daher muß die Schneide „dicker“ sein, d. h. einen größeren Keilwinkel besitzen. Wird der Anstellungswinkel α und der Keilwinkel β größer, so wird natürlich auch der Schneidwinkel γ größer, weil er sich aus α und β zusammensetzt.
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Stolzenberg, O. (1925). Drehen. In: Fachkunde für Maschinenbauerklassen an gewerblichen Berufsschulen. Lehrmittel für gewerbliche Berufsschulen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16004-5_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16004-5_7
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