Zum Abschluß

Zusammenfassung

Gerhart Hauptmann, der 1911 zum Ritter des Maximiltansordens und von den philosophischen Fakultäten Leipzigs und Oxfords zum Threndoktor ernannt, 1912 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, tritt neuerdings häufiger auch als Spielleiter eigener und fremder Dramen, wie als Redner, der zu Sammlung und Neuaufbau mahnt (1922 Wien, Frankfurter Goethewoche), vor die weitere Öffentlichkeit. Er hat seit 1889 abgesehen von unvollendeten und an Umfang Kleinen Werken neunundwanzig Schauspiele veröffentlicht, von „Vor Sonnenaufgang“ bis zum „Weißen Heiland“ ein vielsettiges, in Stoffwahl und Behandlungsart mechselndes dramatisches Schaffen, dazu zwei große Romane, drei Novellen und eine epische Dichtung von fehr Gerschiedener Art, von sehr ungleichem Werte. Dem ziel sicheren Arbeiten der früheren Jahre gegenüber fällt später ein immer stärker werdendes Suchen nach neuen Werten und neuen Formen auf; immer stärker auch wird im letzten Jarzhnt, abgesehen von wenigen Ausnahmen („Gabriel Shillings Flucht“, „Emanuel Quint“, „Der Bogen des Obbysseus“, „Der Ketzer von Soana“, „Der weiße Heiland“), die Unfertigkeit des einzelnen Werkes, das nicht Ausreifenlassen, die Jagb nach dem Erfolg, der sich doch immer weniger einstellen will: ein verfrühtes Herausgeben, ein überhastetes Zuendeführen von wertvollen und großangelegten, dadurch aber empfindlich geschädigten Werken.