Überblick über das deutsche Drama im 19. Jahrhundert. Die Bewegung des Naturalismus in den achtziger Jahren

Zusammenfassung

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts blühte das klassische Drama Deutschlands. Goethes und Schillers Wirken für die Weimarer Bühne, Schillers Meisterdramen bezeichneten seinen Höhepunkt; klei-nere Talente pflegten das Ritterdrama, das bürgerliche Familienstück, das Singsptel. Die aufstrebende Romantik dagegen errang ihre Erfolge, wenn wir von vortrefflichen Verdeutschungen Shakespeares (und Caiderons) absehen, auf anberen Gebieten. Nur ein Romantiker, Zacharias Werner, war Dramatiker von starker Begabung; feine verworrenen Schauspiele können jedoch so wenig als Bereicherung des beutfchen Dramas gelten als die sich anschließenden spukhaften Schick-salsdramen der Müllner und Houwald. Dagegen entwuchs dem romantischen Kreise einer der größten deutschen Dramatiker, hein-rich von Kleist, trotzig eigene Wege suchend, ein Meister psnchologisch wahrer, ganz und gar individualisierender Dichtung. Ihm folgte der Wiener Franz Grillparzer, der in frühen Werken auf den klassischen Bahnen Goethes und Schillers, in späteren auf denen Shake-speares als Tharakteristiker sein Bestes gab.