Zusammenfassung
Als Wilhelm von Wykeham 1386 sein College in Winchester gründete, da stand das Rittertum noch in voller Blüte, und wie schon das von Wykeham erwählte Wappen andeutet, übernahm Wykeham die Ideale des echten Rittertums bewußt als sein Erziehungsideal. Wie sich Wykeham das Ideal eines echten Ritters darstellte, sehen wir am besten an den Idealgestalten seines Zeitgenossen Chaucer; so könnte man Chaucer’s Knight direkt als das Ideal englischer Erziehung ansehen, und in der Tat haben eine ganze Anzahl englischer Erzieher, von Elyot bis zu Addison2, auf Chaucers Idealgestalt als Ideal ihrer Erziehung verwiesen. Gewiß haben Renaissance, Puritanismus, Rationalismus — und zuletzt auch noch Industrialismus — manchen neuen Zug in dies alte Ideal gezeichnet, aber in der Wesenseigenheit ist das Ideal und die Wesenseigenheit englischer Erziehung stets von Wilhelm von Wykehams Idealen und Einrichtungen bestimmt gewesen, und so ist ein ausgesprochenes Adelsideal vom englischen Volke als Erziehungsideal übernommen worden.3
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Dressler, B. (1927). Schlussbetrachtung Ideal und Eigenart Englischer Erziehung. In: Geschichte der englischen Erziehung. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15979-7_25
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15979-7_25
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15408-2
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