Die Französische Revolution

Zusammenfassung

Die Entstehung der modernen, d. h. der nachmittelalterlichen Welt ist der Inhalt der abendländischen Geschichte seit dem Untergange der Staufer gewesen. Zu dieser Entwicklung gehört die Entstehung des modernen Staates, der sich am folgerichtigsten durchgesetzt hat in Frankreich; denn eine stattliche Reihe tatkräftiger Könige und Staatsmänner arbeitete hier ohne Unterbrechung an der Beseitigung aller geistlichen und weltlichen Teilgewalten, der Drang nach Ausdehnung trieb sie zur Zusammenfassung der durch das Lehensrecht zersplitterten Kräfte. So geht durch die französische Geschichte eine einheitliche Linie von Philipp dem Schönen bis zu Ludwig XIV. Das Königtum, gestützt auf Heer und Beamtentum, nimmt den örtlichen Gewalten der Seigneurs und Gemeinden ihre politischen und administrativen Rechte, beseitigt fast alle „Stande“ und vereinigt die Regierung in der Hand des Königs und seines Rates, von dem die Intendanten in den Provinzen unbedingt abhängen. Durch diese „centralisation administrative“ des Absolutismus wird Frankreich aus dem mittelalterlichen Lehns- und Ständestaat mit seinen selbständigen Provinzen und Teilgewalten herausgeführt zur nationalen Einheit und zur Vorherrschaft in Europa und in der Welt. Aber das System trägt den Keim der Zersetzung in sich.