Zusammenfassung
Ein Armbrustschießen. Die Schützenfeste waren als Volksbelustigungen in den Niederlanden seit alters beliebt und berühmt, besonders im 15. bis 17. Fahrhundert, und sind noch heute in Belgien allgemein gebräuchlich, überall im Lande sieht man die Scheibenstände. Die runden Scheiben sind in konzentrische Ringe eingeteilt, die sich nach der Mitte der Scheibe zu immer mehr verengern, Die Aufgabe des Schützen ist, möglichst den Mittelpunkt der Scheibe zu treffen. Die Zahl der Ringe ist verschieden, dich sind in der Regel die inneren vier, der sogenannte „Spiegel“, schwarz gefärbt, um diesen Teil der Scheibe deutlicher hervortreten zu lassen. „Drei Ringe schwarz“ (Soest) heißt also: der dritte Ring des Spiegels; „vier Ringe“ (Buyck) wäre dann das Zentrum der Scheibe, also der beste mögliche Schuß. Der pritschmeister, der seinen Namen von seiner Pritsche, einem klatschenden Kolber von Holz oder Metall führte, hatte die Ordnung auf dem Scheibenstand aufrecht zu erhalten und die Zahl der getroffenen Ringe den Schützen durch ebensoviele Verbeugungen anzuzeigen („Pritschmeister, Reverenz“); zugleich war er der Lustigmacher der Gesellschaft, begleitete das Spiel mit allerhand lustigen Possen und hatte seine Polizeipflichten vor allem mit Witz und Humor zu erfüllen. Die Szene beginnt, als das Schießen selbst eben zu Ende geht (Königsschuß). Zahlreiche Zuschauer sind hinzuzudenken; das Ganze, eine reichbewegte äußere Handlung mit mannigfachen Gruppenbildern, erinnert bisweilen an Wallensteins Lager.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
H. Düntzer 1882; P. Klaucke, Berlin 1887
Aufsätze und Abhandlungen
Schiller, über Egmont, ein Trauerspiel von Goethe. A. Vogeler, der Charakter Egmonts in Goethes gleichnamigem Drama. Zeitschr. f. d. deuthsch Unterr. 1895, S 577f.
H. Willenbücher: Zu Goethes Egmont. Lehrproben und Lehränge, Heft 67, S. 36ff.
I. Minor: Entstehungsgeschichte und Stil des Egmont. Grenzboten 1883, 1. Quartal, S. 361ff.
E. Guglia, die historischen Quellen von Goethes Egmont. Zeitschr. f. allgem. Gesch. III, 384ff.
Rich. M. Meyer: Ist Goethes Egmont ein historisches Drama? Preuß. Iahrbücher, 1895, S. 66.
Düntzer: Goethes Götz und Egmont. Braunschweig 1854.
H. v. Schoeler: Das Dämonische bei Goethe. Grenzboten 1902.
A. Hartert: Das Dämonische und der Glaube in Goethes Egmont und Iphigenie. Güters;pher Iahrbuch 1892, S. 168ff.
R. Lehmann: Der deutsche Unterricht, S 220ff.
Laas, der deutsche Anfsatz, S. 461f. Außerdem siehe die betreffenden Abschnitte in den S. 2 angeführten Werken.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1912 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Credner, K., Frick, G. (1912). Egmont. In: Frick, G. (eds) Goethe. Aus deutscher Dichtung. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15963-6_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15963-6_2
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15392-4
Online ISBN: 978-3-663-15963-6
eBook Packages: Springer Book Archive