Zusammenfassung
Die Theorie der spektralen Strahlung, besonders in ihrer Anwendung auf die gasförmigen Körper, hat gegenüber anderen Aufgaben der Physik lange Jahrzehnte hindurch im Hintergrunde der wissenschaftlichen Arbeiten gestanden. Nachdem G. Kirchhoff seinen Grundsatz über die Beziehungen zwischen der Emission und Absorption aufgestellt und damit der Astronomie die Aussicht eröffnet hatte, aus dem Spektrum Schlüsse auf die physische Beschaffenheit der Sterne zu ziehen, wurden am Himmel wie im Laboratorium in erster Linie die praktischen Arbeiten gefördert. So kam es, daß bereits in den 90 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Beobachtungen der Sternspektren viele Gesetzmäßigkeiten ergaben, für die einstweilen eine Erklärung fehlte. Die merkwürdigen Regeln, die in der Linienfolge der weißen Sterne und in den Banden der roten zum Ausdruck kamen, die man in den Flecken der Sonne oder gar in den Sternen mit hellen und dunklen Linien bemerkte, mußten vorläufig ohne Deutung hingenommen werden, his dann die Quantentheorie der Strahlung in Verbindung mit der Erforschung des Aufbaus der Atome fast plötzlich alle diese Erscheinungen umfaßte und nun umgekehrt, der praktischen Arbeit vorauseilend, der Beobachtung neue Wege weisen konnte. Heute steht die Frage nach dem Ursprung und dem Wesen der Strahlung im Mittelpunkte des physikalischen und astronomischen Interesses. Die wichtigsten Ergebnisse und Leitgedanken des Problems sind bereits im ersten Abschnitt in ihren Grundlagen skizziert worden; hier sollen sic noch weiter entwickelt werden, allerdings nur so weit, als es für die astronomischen Aufgaben und Gedankengänge notwendig erscheint.
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Literatur
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Graff, K. (1928). Die Spektralanalyse. In: Grundriss der Astrophysik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15952-0_3
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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