Zusammenfassung
Alle Lebewesen haben ein bestimmtes Maß von Bedürfnissen, deren Befriedigung Voraussetzung und Bedingung ihres Daseins ist. Aber während die Natur alles darbietet, was Pflanzen und Tiere zur Erhaltung ihres Lebens brauchen, ist der Mensch genötigt, die Erzeugnisse der Natur sich nicht nur anzueignen, sondern sie seinem Organismus anzupassen, sie umzugestalten, sie gebrauchsfähig zu machen, wenn er mit ihnen seeine nach Art unb Umfang beinahe unbegrenzt steigerungsfähigen Bedürfnisse befriedigen will. Er braucht zum Leben und Arbeiten Nahrungsmittel, die ihm die Natur nur zum Teil in genußreifem Zustande und zumeist in beschränkten Mengen liefert, er bedarf zum Schutze gegen den Wechsel unb die Unbilden der Witterung der Kleidung und der Wohnung, die er sich nur durch Umwandlung der Erzeugnisse des Bodens zu verschaffen vermag, er hat das Bedürfnis, sich zu schmücken und sich das Dasein behaglich zu gestalten, und kann das nur, wenn er seine Geschicklichkeit und feine Gestaltungskraft entwickelt, und er fühlt in sich den Drang, sich über die Natur zu erheben und sich eine selbständige Geisteswelt aufzubauen, die nicht ohne äußere Mittel bestehen und fich fortentwickeln kann.
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Jahn, G. (1922). Volkswirtschaft und Volkswirtschaftslehre. In: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Aus Natur und Geisteswelt. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15934-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15934-6_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15363-4
Online ISBN: 978-3-663-15934-6
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