Zusammenfassung
Unter den musikaltscheu Instrumenten nehmen die Tasteninstrumente eine besondere Stellung ein. Nicht bloß äußerlich kennzeichnet sie die Tastatur, die Aufeinanderfolge jener kleinen Hebelmerkzeuge, mit denen wir die Töne erklingen lassen, sondern auch innerlich ist ihnen etwas Merkwürdiges gemeinsam. Gewöhnlich wird doch der Ton erst gebildet, indem er erzeugt wird, wie auf der Violine oder in der menschlichen Kehle. Hier aber bei allen Tasteninstrumenten ist der Ton schon vorbereitet. Er klingt nicht (denn alle Töne müssen erst zum Klingen gebracht werden), aber er ist soweit vorbereitet, daß man nur die Taste in Bewegung zu fetzen braucht, um ihn in einer bestimmten Höhe erklingen zu lassen. Er wird also nicht, wie bei der Violine und der menschlichen Stimme, erst erzeugt, sondern er wird nur geweckt. Die gebräuchlichsten Tasteninstrumente, das Klavier, die Orgel, das Harmonium, unterscheiden sich nur in der Art dieses vorgebildeten Tones und da-durch in der Art seiner Erweckung. Der Ton wird entweder geschlagen oder gerissen oder geblasen oder gesaugt, aber immer ist er, sei es in einer Saite oder in einem Rohr, so weit vorgebildet, daß er durch eine besondere Mechanik nur in das Gehör zu treten braucht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1921 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Bie, O. (1921). Die Tasten. In: Klavier, Orgel und Harmonium. Aus Natur und Geisteswelt, vol 325. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15908-7_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15908-7_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15340-5
Online ISBN: 978-3-663-15908-7
eBook Packages: Springer Book Archive