Zusammenfassung
Die Begriffe Natur und Kultur werden oft einander gegenübergestellt. Man bringt Natur- und Kulturvölker, Natur- und Kulturmenschen, Naturgeschehen und Kulturarbeit in Gegensatz und will damit sagen, daß Kultur in der Durchdringung und Beherrschung der Natur im Gegensatz zur bloßen Abhängigkeit von Naturgesetzen und Naturerscheinungen besteht. Freilich ist alles Geschehen, auch das der menschlichen Kulturarbeit, den Naturgesetzen unterworfen, in der Kultur aber herrschen neben diesen Gesetzen die menschlichen Zwecke und Werte. Das Tier vermag nicht, die Natur in seinen Dienst zu stellen, und die kulturarmen Naturvölker zeigen nur die ersten Anfänge einer die Natur beherrschenden Geistestätigkeit. Der Kulturmensch aber überwindet Raum und Zeit durch den Telegraphen, macht durch das Zeuer den Winter zum Sommer, schützt sich in seinen Häusern vor Wind und Wetter, steigert seine körperliche Kraft durch sinnreiche Werkzeuge und Waffen, pflegt die ihm nützlichen Tiere und Pflanzen. Je mehr der Mensch das Schöpferwort „Herrsche über sie !“ verwirklichen lernte, je reicher er seine Kulturwelt aufbaute, um so mehr gelang es ihm, sich aus der Abhängigkeit von der Natur zu lösen. Dennoch hat die äußere Natur in ihren zufälligen (Erscheinungsformen und Lebensbedingungen der Kulturentwicklung ihre Richtung gegeben.
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Eckhardt, K. (1928). Die Naturstoffe und ihre Bearbeitung. In: Eckhardt, K. (eds) Kulturkunde. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15900-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15900-1_2
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15332-0
Online ISBN: 978-3-663-15900-1
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