Zusammenfassung
Alles Lebendige in der Natur um uns gibt in irgendeiner irgendeiner Weife und nach feiner Beschaffenheit Kunde von feiner Lebendigkeit. Schon die Pflanze tut es; in viel ftärkerem Make aber läßt fich bei den höher entwickelten Dieren ein Ausdrucksvermögen beobachten. Der Mensch nun hat bei seiner höheren geistigen Veranlagung besondere und reiche Formen gefunden, auszudrücken, was ihn bewegt und worüber er nachdenkt. Als Mittel des Ausdruckes hat er unter anderem die Sprache ausgebildet. Er hat sie geformt und entwickelt, wie er sie in den einzelnen Stufen seines Daseins brauchte und wie es den völkischen und landschaftlichen Unterschieden entspricht. Daher gibt es seine große Zahl von Sprachen, solche, die heute gesprochen warden, und solche, die vergangenen Zeiten angehören. Nicht eine Erfindung ist die Spache, nicht einmalig und willkürlich von den Menschen geschaffen, auch nicht ein plötzliches Geschenk des himmels. Das beweist ja die Mannigfaltigkeit, von der oben die Rede war, und wüßten wir von ihr nicht durch Erfahrung , durch den Derkehr mit fremden Ländern un durch die Forschung unserer Gelehrten, so könnten wir zu dieser Feststellung schon dadurch kommer, daß wir die Sprache der Kinder beobachten. In Jahrhunderten wachsen die Sprachen der Menschheit, innere und äußere Ursachen, Ererbtes und Erfahrenes, förderten die Entwicklung. Ahnlich wächst und wandelt sich — innerhalb weniger Jahre — die Sprache des Kindes.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1928 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Eckhardt, K. (1928). Die geistige Kultur. In: Eckhardt, K. (eds) Kulturkunde. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15900-1_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15900-1_11
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15332-0
Online ISBN: 978-3-663-15900-1
eBook Packages: Springer Book Archive