Darstellungen und Charakteristiken

Zusammenfassung

Am Ende der südlichsten Tieflandsbucht, die das norddeutsche Flachland in die Hügelketten des auslaufenden Mittelgebirges hineinschiebt, liegt die Stadt Weißenfels an dem Punkte der Saale, wo sie sich nördlich richtend der Vereinigung mit der Elster zustrebt. Die freundliche lebhafte Fabrik- und Handelsstadt ist noch heute dem Vorüberfahrenden durch einen hochliegenden, weitläufigen, kuppelgekrönten Schloßbau als ehemalige Residenz der Herzöge von Sachsen-Weißenfels (1657–1746) kenntlich. Es ist eine ansprechende Beobachtung Eatzels, daß, soweit die Tieflandsbuchten ins Bergland hineinreichen, so weit auch der zu Handel und Spekulation lockende Hauch des Meeres verspürt wird. Viele folgen ihm und werden Seefahrer und Kaufleute, bei andern beschränkt sich die Wirkung auf eine gewisse merkantilistische Neigung und Begabung. So war es bei dem am 13. August 1700 in Weißenfels gebornen Heinrich von Brühl.¹) Er ist immer ein Sohn der Ebene geblieben; das Gebirge, auch das des Staates, den er später so lange geleitet hat, war für ihn kaum vorhanden, er hat es nie besucht, seine Interessen lagen in Amsterdam und Hamburg, in Warschau und Danzig, auch seine politischen Gedanken folgten gern dem Lauf der Elbe, Oder und Weichsel.

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