Zusammenfassung
Das Licht breitet sich geradlinig mit einer Geschwindigkeit von c = 300 000 km = 3 · 1010 cm in der Sekunde im luftleeren Raume aus. Es ist dies die größte Geschwindigkeit, die überhaupt beobachtet worden ist; zuerst hat sie der Däne Olaf Römer gemessen im Jahre 1676, und zwar mittels astronomischer Methoden. Wir wollen, unabhängig von jeder hypothetischen Annahme über die Natur des Lichts, uns das Licht vorstellen als einen mit der Geschwindigkeit c geradlinig fortbewegten Körper, als einen leuchtenden Punkt, der einen Lichtstrahl beschreibt. Läuft dieser Lichtstrahl unsere x-Achse entlang, so können wir seinen Weg durch eine Zuglinie in unserem graphischen Fahrplan versinnlichen. Wir denken uns die Zeiteinheit so gewählt, daß die Lichtgeschwindigkeit c=1 sei, dann wird die Zuglinie des Lichtstrahls den Winkel zwischen der x- und der t-Achse halbieren (schwarze Linie c = 1 in der Figur 5, S. 13). Beobachten wir den Lichtstrahl von einem in derselben Richtung mit der Geschwindigkeit v fahrenden Zuge aus, so erscheint nach dem Gesetz von der Zusammensetzung der Geschwindigkeiten seine Geschwindigkeit um v vermindert, also gleich c — v.
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Literaturnachweise
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Schlesinger, L. (1920). Der Michelsonsche Versuch. In: Raum, Zeit und Relativitätstheorie. Abhandlungen und Vorträge aus dem Gebiete der Mathematik, Naturwissenschaft und Technik, vol 5. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15834-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15834-9_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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