Zusammenfassung
Nachdem im vorangegangenen Kapitel die philologische Grundlage für die Interpretation der zarathustrischen Urmenschlegende gelegt ist, soll nunmehr dasselbe für die entsprechenden manichäischen Überlieferungen versucht werden1). Daß zwischen beiden Analogien bestehen, die nur aus einer direkten Beziehung erklärt werden können, hat Prof. Reitzenstein wie vor ihm besonders F. Cumont gesehn; daß die neuerdings dagegen vorgebrachten Argumente auf ungenügender Kenntnis und Interpretation der Quellen beruhen, wird sich alsbald zeigen. Jedoch wird hier nicht eine erschöpfende Bearbeitung der manichäischen Urmenschvorstellungen beabsichtigt: eine solche ist aus verschiedenen Gründen noch nicht möglich. Erstens weil eins der wichtigsten Dokumente, die Kosmogonie der Turfanfragmentes T III 260, noch nicht veröffentlicht ist, zweitens weil sie nur im Zusammenhang einer Neubearbeitung der ganzen manichäischen Kosmogonie zu leisten sein wird: für diese fehlt es aber noch sehr an den philologischen, speziell an den literarkritischen Vorarbeiten. Die wundervolle Bearbeitung der bei Theodor bar Kōnai erhaltenen Fragmente — denn um solche handelt es sich, nicht um einen „Bericht“! — durch F. Cumont muß auf alle übrigen Quellen ausgedehnt werden, vor allem auf die Turfanfragmente, an deren jedes die Frage gestellt werden muß, ob es direkt oder indirekt auf Manis Lehrschriften zurückgeht, und auf welche derselben.
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Reitzenstein, R., Schaeder, H.H. (1926). Zur Manichäischen Urmenschlehre. In: Studien zum Antiken Synkretismus aus Iran und Griechenland. Studien der Bibliothek Warburg. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15806-6_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15806-6_8
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15242-2
Online ISBN: 978-3-663-15806-6
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