Zusammenfassung
Die Reservegruppe der Jacquardmaschine enthält mit wenig Ausnahmen die S. 20 und 21 erwähnten Prozentsätze der Platinen, welche verschiedenen Zwecken dienen, so u. a. a) zur Bildung der Figur, wenn das Muster eine größere Zahl Kettenfäden enthält; b) zur Kettenlancierung. Sollen einzelne Fäden in Farben eine besondere Wirkung im Muster bilden und ist die Verschiedenheit der Fadenabbindungen nicht zu groß, so benutzt man ebenfalls Reserveplatinen; c) zur Helmng der Leistenfäden. Jedes Gewebe verlangt an seinen Rändern eine der Grundbindung entsprechende Endleiste, welche besonders in der Leinen-Jacquardweberei verbreitert wird, indem einige Reserveplatinen außer der eigentlichen Endleiste einen glatten Streifen zur Begrenzung des eigentlichen Musters bilden; d) zur Hebung der Schußfangfäden. Bei verstärkten Bindungen in der Endleiste und im Gewebe muß der Schußfaden am Rande zurückgehalten werden, weil sonst derselbe in das Fach zurückgezogen würde. Um dies zu verhindern, benutzt man die sogenannten Fangfäden, welche stets nach eingetragenem Schusse wechseln. Die Hebung dieser Fäden geschieht gleichfalls durch die Reserveplatinen. In ähnlicher Weise werden die Reserveplatinen bei Fangfaden zur Bildung von Fransen verwendet; e) zur Hebung der Vorderschäfte. Enthält ein Gewebe mehr als eine Kette und bindet die eine derselben in einer Grundbindung gleichmäßig fort, so kann man das Fach dieser Kette durch Schäfte bilden, welche man ebenfalls an die Reserveplatinen hängt, wie z. B. bei Möbelstoffen;
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1924 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Kinzer, H. (1924). Die Anwendung der Reserveplatinen. In: Die Jacquardweberei. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15800-4_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15800-4_9
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15237-8
Online ISBN: 978-3-663-15800-4
eBook Packages: Springer Book Archive