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Das Bildungssubjekt

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Theorie der Bildung
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Zusammenfassung

Die pädagogischen Akte sind, wie wir gesehen haben, keine einfachen geistigen Akte wie die theoretischen, ästhetischen, religiösen. Der Wert, auf den sie gerichtet sind, ist der sittliche Persönlichkeitswert. Das Motiv ihres Schaffens ist also nicht etwa nur der Wahrheits- oder Schönheitsoder religiöse Wert, sondern ein durch die jeweils gegebene Individualität bestimmter Mikrokosmos aller geistigen Werte. Auch darin sind die pädagogischen Akte von allen anderen geistigen Akten verschieden, daß sie die Vollendung des Werkes, auf das sie abzielen, dem Werke selbst überlassen müssen. Denn das letzte Ziel der Bildung ist die sittliche Autonomie, die ihr Werk in ihrem sittlichen Streben selbst zu vollenden sucht und nur selbst vollenden kann.

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Anmerkungen zum Ersten und Zweiten Buche

  1. In Bayern haben z. B. seit dem Einzug der Republik die politischen Gemeinden, die großen Städte nicht ausgenommen, kein Recht, aus eigener Initiative ihre Schulen zu organisieren, zu leiten und zu beaufsichtigen. Sie dürfen noch die Schulhäuser bauen, für Beleuchtung, Heizung und Reinigung sorgen, Schulhausmeister, Badedienerinnen und Abortfrauen anstellen. Alles andere besorgt der Staat. Als ich noch die Leitung des Münchener Schulwesens unter der Monarchie hatte, konnte ich mein Schulwesen nach eigenen Plänen organisieren, den einzelnen Lehrern besondere Aufgaben eines gehobenen Schulwesens zuweisen, sie für diese Aufgaben besonders honorieren, das Fortbildungswesen der jüngeren Lehrer mit Rücksicht auf ihre zukünftigen Aufgaben in der großen Stadt gestalten, die nötigen Unterrichtsmittel und Schulbücher ausarbeiten lassen und Ausbildungskurse für besondere Lehraufgaben einrichten, Versuchsklassen mit eigenen Aufgaben betrauen, tüchtige Lehrer aus dem Volksschuldienste zu Studienzwecken und Studienreisen für die neuen Aufgaben des Münchener Schulwesens beurlauben usw. usw. Das ist alles radikal vorüber. Der pädagogische Friedhof oder das pädagogische Zellengefängnis ist in ganz Bayern hergestellt nicht ohne Zustimmung der Lehrer, von der freilich heute viele Teile nichts mehr wissen wollen.

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  2. Vgl. mein Buch „Das einheitliche deutsche Schul-System“ 2. Aufl., 1922, B. G. Teubner, Leipzig, S. 1-153.

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  3. Ich kann diese Betrachtung hier nicht weiter spinnen, ich verweise auf meine Abhandlung in der Festschrift zur Eröffnung des Deutschen Museums, herausgegeben von C. Matschoß 1925, Verlag Oldenbourg, München.

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  4. Vgl. Kants „Grundlegung der Metaphysik der Sitten“, Bd. IV der Ausgabe der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, S. 429.

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  5. Vgl. mein Buch „Begriff der Arbeitsschule“ 6. Aufl. S. 22 oder „Grundaxiom des Bildungsprozesses“, 2. Aufl., S. 93.

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  6. Für das Studium der deutschen Versuche mag das Buch von Franz Hilker „Deutsche Schulversuche“, 1924, Schwetschke & Sohn, Berlin oder das Buch F. Karsen „Die neuen Schulen in Deutschland“, 1924, Beltz, Langensalza oder F. Karsen „Deutsche Versuchsschulen der Gegenwart“, 1923, Dürr, Leipzig dienen. Für den Einblick in den Dalton-Plan lese man das Buch Helen Parkhurst, Education on the Dalton-Plan, 1924, G. Bell and Sons, London, für die Project-Method Henry Heard Kilpatrick, The use of the purposeful act in the education process, 1918 Teachers College Bulletin der Columbia Universität, 10. Reihe, Nr. 3. Über die Montessori-Methode ist genügend deutsche Literatur vorhanden. Im übrigen gibt Frau Montessori zur Verbreitung ihrer Ideen selbst eine Zeitschrift heraus „The Call of Education“, Organ of the Montessori Movement, Amsterdam, 1. Jahrgang 1924. Über den Puebloplan des Superintendenten Search sind keine allgemein zugänglichen Schriften vorhanden. Das Buch „The Platoon School“ von C. L. Spain, 1924, Macmillan Company, New York gibt eine ausführliche Schilderung des Platoon-Plans.

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  7. Vgl. mein Buch „Betrachtungen zur Theorie des Lehrplans“, 2. Aufl., 1902, Karl Gerber, München, ferner die bei B. G. Teubner erschienenen Bücher „Grundfragen der Schulorganisation“, 4. Aufl., „Das einheitliche Schulwesen in Deutschland“, 2. Aufl. und endlich „Das Grundaxiom des Bildungsprozesses“, 2. Aufl., Union, Deutsche Verlagsanstalt, Berlin.

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  8. Vgl. auch mein Buch „Grundfragen der Schulorganisation“, 4. Aufl., 1922, B. G. Teubner, Leipzig.

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  9. Vgl. dort „Das Beispiel der Lehrplantafel einer Oberrealschule“, S. 129. Im übrigen verweise ich noch auf meine „Betrachtungen zur Theorie des Lehrplans“, 2. Aufl., 1901, Karl Gerber, München. Leider seit langen Jahren vergriffen.

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  10. Vgl. den Anhang in meinem Buch „Begriff der Arbeitsschu-e“, 6. Aufl., 1925.

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  11. Als Stundentafel der Grundschule möchte ich folgende in Vorschlag bringen: Eine weitere Gliederung halte ich nicht für nötig. Was man gewöhnlich als Anschauungsunterricht und Heimatkunde bezeichnet, steckt in den Rubriken 4, 2 und 1 in reichlichem Maße; für die religiöse Belehrung bietet die der Rubrik 4 zugedachte Stundenzahl genügend Zeit; kurze religiöse Übungen sind, wie schon angedeutet, stets mit dem Beginn des Tagewerkes verbunden. Das Wichtigste ist die Stoffauswahl für die Rubriken 1 mit 4, ihre Gliederung und innere Verknüpfung. Hierauf kann hier nicht eingegangen werden. Die Grundregel ist: Mit einem Minimum von Stoff ein Maximum von beseelten Gewohnheiten erzeugen. Für die Arbeitsstätten empfehle ich sorgfältige Holz-, Papp-und Nadelarbeit für Knaben wie für Mädchen. In der allzeit sorgfältigen Durchführung des einzelnen Werkes bis zur größten vom Schüler selbst kontrollierbaren Genauigkeit liegt das Kernstück der Erziehung in der Grundschule. Die hier erworbenen beseelten Gewohnheiten werden sich auch in den Arbeiten der Rubriken 3 und 4 deutlich sichtbar machen. Die Voraussetzung freilich ist ein auch in der Werkstatt gewissenhaft erzogener, nicht bloß sachkundiger, sondern auch arbeitsfreudiger Lehrer. Gewöhnung an oberflächliche, nicht durchdachte, die gegebene Forderung nicht peinlich erfüllende oder gar äußerlich gefälschte Werk arbeit ist weitaus schlimmer als gar keine Werkarbeit. Die Kinder sind im allgemeinen zu sorgfältiger Arbeit bereit. Mögen es auch die Lehrer sein!

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  12. Vgl. mein Buch „Charakterbegriff und Charaktererziehung“, 3. Aufl., 1923, B. G. Teubner, Leipzig, S. 211-223.

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  13. Vgl. Eduard Spranger, „Lebensformen“, 2. Aufl., S. 341.

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  14. Vgl. E. Vowinkel, „Pädagogische Typenlehre“, 1923, Rösl & Co., München, S. 205–215.

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  15. Vgl. mein Buch „Die Seele des Erziehers und das Problem der Lehrerbildung“, 1922, B. G. Teubner, Leipzig.

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  16. Vgl. mein Buch „Die Seele des Erziehers“, (S. 40).

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  17. Vgl. Vowinkel „Pädagogische Typenlehre“, 1923, Rösl & Co., München.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Kerschensteiner, G. (1926). Das Bildungssubjekt. In: Theorie der Bildung. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15795-3_8

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  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-15232-3

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