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Zusammenfassung

Unsere Ausführungen über das Verhältnis von Nation und Staat ergaben, daß die Träger der konkreten Kulturen die Nationen sind. Hinter diesen stehen als die zeugenden Kräfte die Völker. Sie vollziehen die großen Schicksale und sind die Faktoren der Geschichte, sie bringen die Kulturen hervor und gebären aus ihrer Mitte den Genius. Was ist aber nun die treibende Kraft im Leben der Völker, die doch immer nur unpersönlich begriffen werden können? Dieses Substantielle der Völker, ihr wesenhaftes Agens ist eine geistige Kraft, es ist die „Volksseele“. Alle empirische Geschichte kennt nur singuläre Individuen. Aber in den groBen Ereignissen, den Bewegungen der Massen, in den Schöpfungen des Geistes, in den groBen Männern zeigt sich etwas, das größer ist als jedes einzelne, das hinter allem steht und von dem alles ein Ausdruck ist, der „Geist“ eines Volkes. So kommen wir zu dem Begriffe der Volkspersönlichkeit, des „Volksgeistes“, der „Volksseele“ als den eigentlichen Trägern und Erzeugern der geschichtlichen Entwicklung. Nun dürfen wir in diesem „geheimnisvollen“ Bereich seines Denkens von Burckhardt keine ausgeführte, klare Lehre erwarten: Die Volksseele ist eine mystische, stark symbolisch erfaßte Potenz, die für Burckhardt niemals die Festigkeit eines konkreten Begriffes erlangen konnte. Wir müssen uns also auf einige Andeutungen beschränken. In diesem höchsten metaphysischen Gebiete haben wir ganz das Gebiet der idealistischen Spekulation betreten.

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Literatur

  1. Der Ausdruck „magisch“ erfreut sich einer besonderen Beliebtheit bei Burck-hardt! W. B. S. 212, 236, 249.

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  2. Von Below möchte gerne der Romantik den entscheidenden Einflug auf die deutsche Geschichtschreibung in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einräumen (a. a. O. S. 29ff.), wobei er die deutsche historische Schule in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Romantik darstellt. Demgegenüber behauptet Troeltsch entschiedener den Einflug Hegels (a. a. O. S. 243ff.). S. a. E. Rothacker: a. a. O. S. 415 ff.

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  9. Neumann: „Jakob Burckhardt, Deutschland und die Schweiz“. S. 5.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Winners, R. (1929). Das Wesen und der Sinn der Geschichte. In: Weltanschauung und Geschichtsauffassung Jakob Burckhardts. Beiträge zur Kulturgeschichte des Mittelalters und der Renaissance. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15756-4_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15756-4_5

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-15193-7

  • Online ISBN: 978-3-663-15756-4

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