Zusammenfassung
Während im Osten Europas Byzanz wohl immer mit den asiatischen und nordafrikanischen Kulturländern in Verbindung stand, kamen Mittel- und Westeuropa erst durch die Kreuzzüge wieder in engere Berührung mit dem Orient. Besonders als infolgedessen auch der Handelsverkehr nach dem Osten stärker wurde, drang allmählich die Kenntnis des in den beiden letzten Kapiteln beschriebenen indisch-arabischen Rechnens in das Abendland. Es entspann sich ein merkwürdiger Kampf zwischen den Abazisten (vgl. Kap. 4) und den Algorithmikern, wie die Anhänger der neuen Schule hießen. Noch im Jahre 1299 verbot die Calimalazunft den Gebrauch arabischer Ziffern, und noch im 16. Jahrh. finden wir in Handelsbüchern italienischer Kaufleute hier und da lateinische Ziffern. Ja, bei uns hießen um 1500 die römischen Ziffern gar noch „deutsche Zahlen“ im Gegensatz zur arabischen „Zifferzahl“. Trotzdem kann man sagen, daß, besonders wohl infolge des praktischen Geistes der Kaufleute, der Sieg zu Beginn des 14. Jahrh. im großen und ganzen schon auf Seite der Algorithmiker war.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1923 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Fettweis, E. (1923). Die Auswirkung der Indisch-Arabischen Rechenmethoden im Abendland. In: Wie Man Einstens Rechnete. Mathematisch-Physikalische Bibliothek. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15751-9_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15751-9_7
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15188-3
Online ISBN: 978-3-663-15751-9
eBook Packages: Springer Book Archive