Festrede von Hrn. Klein

Zusammenfassung

Die Bestrebungen, welche in dem Bestehen der Göttinger Vereinigung für angewandte Physik und Mathematik ihren prägnanten Ausdruck finden, sind älter als die Vereinigung selbst, aber hatten zunächst mit allerlei Schwierigkeiten und Mißverständnissen zu kämpfen. Wenn das Ziel klar war: zwischen dem Universitätsbetriebe der exakten Wissenschaften und ihren technischen Anwendungen wieder eine Brücke zu schlagen und hierfür die Hilfe hervorragender Vertreter der Großindustrie mit heranzuziehen, so erwiesen sich die Versuche, die zur Erreichung dieses Zieles gemacht wurden, lange Zeit hindurch als vergeblich. Endlich, Neujahr 1897, erfolgte ein erster entscheidender Schritt vorwärts. Es war uns gelungen, das warme Interesse unseres jetzigen verehrten Vorsitzenden, des Hrn. v. Böttinger zu gewinnen, der nach geeigneten Vorverhandlungen mit der Regierung Hrn. v. Linde und mich zu einer Besprechung nach Berlin einlud, auf Grund deren der Göttinger Universität eine erste Summe von 20000 Mark zur Gründung eines Maschinenlaboratoriums zur Verfügung gestellt wurde, dessen Einrichtung und Leitung die Regierung Hrn. Mollier (damals Dozenten an der technischen Hochschule in München) übertrug. So begannen wir, Ostern 1897, mit dem Bau des ersten Pavillons unseres heutigen Instituts für angewandte Mechanik.