Zusammenfassung
Mädchen und Jungen, behinderte und nichtbehinderte Menschen, Angehörige verschiedener Kulturen, Subkulturen und Gesellschaftsschichten: Ihnen allen steht Bildung zu. All den verschiedenen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in ihren je unterschiedlichen Lebenslagen sollen die Einrichtungen des Bildungswesens gerecht werden. Im breiten Spektrum schulischer und außerschulischer Bildungsinstitutionen2 fallen Grundschulen auf, weil sie seit ihrer Enstehung in der Weimarer Republik nahezu alle diese verschiedenen Kinder einer jeden zur Einschulung anstehenden Generation aufnehmen. Lehrerinnen und Lehrer der Grundschulen3 haben darum wohl mehr als jede andere pädagogische Berufsgruppe Erfahrungen mit einer Pädagogik der vielfältig zusammengesetzten Lerngruppen gemacht und die verschiedensten Unterrichtskonzepte dafür entwickelt. Sie praktizieren immerzu gleichzeitig ihre je besonderen Formen der Geschlechtererziehung, der Interkulturellen Pädagogik, der Regel- und Sonderpädagogik. Diese in der alltäglichen Schulpädagogik realisierte Vielschichtigkeit findet kaum eine Entsprechung in der pädagogischen Theoriebildung und den damit einhergehenden erziehungswissenschaftlichen Diskursen.
»Gleichheit ist ein Verhältnis, worin Verschiedenes zueinander steht.«
(Wilhelm Windelband, 1910)
Die erste Fassung dieser Studie wurde im Herbst 1989 abgeschlossen, berufliche und persönliche Gründe führten dazu, daß sie erst jetzt publiziert wird. Der Text wurde vor dem Erscheinen aktualisiert. Von der in der Zwischenzeit erschienenen einschlägigen Literatur wurden, um den Rahmen des Buches nicht zu sprengen, nur solche aktuellen Werke aufgenommen, die sich zur Einführung eignen oder die für die Fragestellung der Arbeit besonders interessant sind.
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Hinweise
Vgl. Annedore Prengel: Verschiedenheit und Gleichberechtigung in der Sozial-und Sonderpädagogik, in: Sozialmagazin 10/1992, 34–41.
Zur Einführung: Georg Auernheimer (Hg.): Einführung in die Interkulturelle Erziehung, Darmstadt 1990; ders.: Handwörterbuch zur Ausländerarbeit, Weinheim und Basel 1984a; Ernst Karger/ Helga Thomas: Ausländische Schülerinnen und Schüler, in: Recht der Jugend und des Bildungswesens 2/1986, 103–116. Literaturübersicht in:.
Marianne Krüger-Potratz: Interkulturelle Erziehung, Ausländerpädagogik und Vergleichende Erziehungswissenschaft — Anmerkungen zu einer neuen Sicht auf ein altes Forschungsfeld, in: Vergleichende Erziehungswissenschaft, 17/1987b, 116–127.
Zur Einführung: Marianne Horstkemper/ Luise Wagner-Winterhager (Hg.): Mädchen und Jungen — Männer und Frauen in der Schule, in: Die Deutsche Schule, 1. Beiheft 1990; Elke Nyssen/ Bärbel Schön: Traditionen, Ergebnisse, Perspektiven feministischer Schulforschung, in: Zeitschrift für Pädagogik 6/1992, 855–871; Dale Spender: Frauen kommen nicht vor. Sexismus im Bildungswesen, Frankfurt 1985; Annedore Prengel/ Pia Schmid/ Gisela Sitals/ Corinna Willführ (Hg.): Schulbildung und Gleichberechtigung, Frankfurt 1987c; detaillierte Literatur in: Brigitte Schultz/ Christina Weber/ Christiana Klose/ Pia Schmid: Frauen im pädagogischen Diskurs. Eine interdisziplinäre Bibliographie 1984–1988, Frankfurt 1989; Sabine Emmert/ Christiana Klose/ Kirsten Langmaack/ Pia Schmid/ Brigitte Schulz (Hg.): Frauen im interdisziplinären Diskurs. Eine interdisziplinäre Bibliographie 1988–1993, Frankfurt 1993.
Zur Einführung: Hans Eberwein (Hg.): Behinderte und Nichtbehinderte lernen gemeinsam. Handbuch der Integrationspädagogik, Weinheim und Basel 1993, zuerst 1988. Helga Deppe-Wolfinger/ Annedore Prengel/ Helmut Reiser: Integrative Pädagogik in der Grundschule, Bilanz und Perspektiven der Integration behinderter Kinder in der Bundesrepublik Deutschland 1976-1988, München 1990. Einen aktuellen Überblick geben die verschiedenen Beiträge zum Thema ‘wohnortnahe Integration’ in: Die Grundschulzeitschrift 58/1992, 6–31.
Vgl. Ulf Preuss-Lausitz: Die vielfältige Schule für alle Kinder, in: Behinderte in Familie, Schule und Gesellschaft, 2/1982b, 14–20; ders.: Auf dem Weg zu einem neuen Bildungsbegriff in: Otto Hansmann/ Winfried Marotzki (Hg.): Diskurs Bildungstheorie I: Systematische Markierungen, Weinheim 1988a, 401-418 und ders.: Die Kinder des Jahrhunderts. Zur Pädagogik der Vielfalt im Jahr 2000, Weinheim und Basel 1993.
Barbara Schaeffer-Hegel: Die verborgene Bildung der Frauen — Plädoyer für ein offensives Bildungskonzept, in: Argument Sonderband 148, 1988b, 19; Barbara Schaeffer-Hegel hat in diesem Artikel die grundsätzliche gesellschaftliche Bedeutung der »Wiederentdeckung des ‘Weiblichen‘«, der in den kulturellen Traditionen der Frauen praktizierten Lebensweisen für die Entwicklung eines neuen Bildungsverständnisses aufgezeigt.
Eckard König: Bilanz der Theorieentwicklung in der Erziehungswissenschaft, in: Zeitschrift für Pädagogik 6/1990, 931.
Wolfgang Klafki: Erziehungswissenschaft als kritisch-konstruktive Theorie: Hermeneutik — Empirie — Ideologiekritik, in: Zeitschrift für Pädagogik 3/1971, 351–385.
Walter Müller/ Karl-Ulrich Mayer: Chancengleichheit durch Bildung, in: Deutscher Bildungsrat Bd. 42, Stuttgart 1976, 25.
So z.B. bei Wolfgang Klafki: Zur pädagogischen Bilanz der Bildungsreform in: Die deutsche Schule 74/1982, 339–352; Klemm/ Rolff/ Tillmann 1985.
Andreas Flitner: Gerechtigkeit als Problem der Schule und als Thema der Bildungsreform, in: Zeitschrift für Pädagogik 1/1985, 1–26.
Für die folgende Darstellung zusammenfassend: Signd Metz-Gockel: Licht und Schatten der Koedukation. Eine alte Debatte neu gewendet, in: Zeitschrift für Pädagogik 4/1987, 455–474; Rita Süssmuth: Abgedrängt in die Subkultur? Junge Frauen zwischen Arbeitslosigkeit und Selbsthilfe, in: Mitter/ Swift 1985; vgl. auch Spender 1985.
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Prengel, A. (1993). Einleitung. In: Pädagogik der Vielfalt. Reihe Schule und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14850-0_1
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