Zusammenfassung
Der Zugversuch ist der wichtigste Versuch der mechanischen Werkstoffprüfung. Er erlaubt quantitative Aussagen über die Verlängerung von Proben geeigneter Form und Abmessungen unter der Einwirkung einer momentenfrei und monoton ansteigenden Zugbeanspruchung. Mit Hilfe des Zugversuches lassen sich die WerkstoffkenngröBen bestimmen, die die Grundlage für die Dimensionierung statisch beanspruchter Bauteile bilden. Zur Durchführung von Zugversuchen dienen Zugprüfmaschinen, deren prinzipiellen Aufbau Bild 1 veranschaulicht. Innerhalb des Gestells Zugprüfmaschine der Maschine wird der Probestab in einer festen Probenfassung (angebracht an dem Querhaupt) und einer beweglichen Probenfassung (z.B. angebracht an der Traverse) eingespannt und durch Traversenverschiebung kontinuierlich zugbeansprucht. Man unterscheidet dabei zwischen Spindelprüfmaschinen, bei denen der Antrieb elektromechanisch über Gewindespindeln erfolgt, und Hydraulikprüfmaschinen, bei denen die belastenden Kräfte von Hydraulikzylindern erzeugt werden. Die Ansteuerung der Hydraulikzylinder kann entweder manuell-hydraulisch oder servohy- draulisch mit Hilfe elektromagnetisch betätigter Steuerventile erfolgen. Unabhängig vom Prüfmaschinen- typ wird ferner noch zwischen Zwei- und Einraummaschinen unterschieden, je nachdem, ob getrennte “Prüfräume” für Zug- und Druckbeanspruchung vorliegen oder nicht. Bild 2 zeigt den Aufbau einer zweiräumigen Zweispindelprüfmaschine, deren Traverse beidseitig doppelt in Kugelbüchsen geführt ist. Moderne Spindelprüfmaschinen sind mit Scheibenläufermotoren ausgerüstet, die gegenüber den früher benutzten Gleichstromantrieben hinsichtlich Regelbarkeit und Ansprechempfindlichkeit erhebliche Vorteile besitzen. Durch geeignete Steuer-und Regeleinrichtungen wird gewährleistet, daß Versuche mit konstanter Traversengeschwindigkeit bzw. Kraftanstiegsgeschwindigkeit durchführbar sind.
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Literature
E. Siebel, Handbuch der Werkstoffprüfung, 2. Aufl., Springer, Berlin, 1958.
G. Jacoby, Prüfmaschinen für metallische Werkstoffe, Int. RILEMSymposium, Stuttgart, 1968.
DIN 51220, 51221, 51300.
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© 1990 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Macherauch, E. (1990). Kraftkontrolle und Nachgiebigkeit einer Zugprüfmaschine. In: Praktikum in Werkstoffkunde. Uni-Text. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14841-8_23
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14841-8_23
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-83306-0
Online ISBN: 978-3-663-14841-8
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