Zusammenfassung
Ich bin der Meinung, daß wir Praktiker uns in der Kunst des Redens üben sollten. Dabei denke ich weniger an angepriesene Lehrgänge, als an eine tägliche Schulung in der Diskussion und in der Kunst, andere durch eine logische Darstellung in wohlgesetzter Rede zu überzeugen. Worauf gründet sich denn der Erfolg eines Werbebrief es, eines guten Prospektes oder einer guten Anzeige? Allein darauf, die richtigen Worte zu finden. Ein guter Kaufmann muß „werbend“ für sein Geschäft sprechen können. Das kann er aber nur, wenn er auch sonst die Gabe eines Redners hat. Beim Vorherrschen des Telefons spricht man überhaupt nicht von „reden“, sondern von „telefonieren“. Aber auch hier entwickelt sich Rede und Gegenrede, und es ist ein bedauerlicher Fehler, wenn am Telef on in einem Jargon und nicht in gesetzter Rede verhandelt wird.
—...es ist die Rednergabe etwas sehr Gefährliches; das Talent hat seine hinreißende Macht, ähnlich wie bei der Musik und der Improvisation.
Bismarck im Norddeutschen Reichstag
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Sellien, R. (1955). Die Redekunst. In: Kaufmanns-Brevier. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14766-4_37
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