Zusammenfassung
Zahlreiche psychoanalytische Autoren haben über das Thema “Selbst” und “Selbstentwicklung” publiziert; ihre Arbeiten spiegeln das breite Spektrum psychoanalytischer Theorien. Es ist kaum möglich, alle Autoren zu Wort kommen zu lassen, und einige werden auch in dem hier begonnenen Kapitel fehlen: Federn, Hoffer, Schilder, auch Rosenblatt. Manche andere (wie Sandler, Schafer, Lacan) können nur vergleichend erwähnt werden, und wieder andere (wie Bowlby und Melanie Klein) finden nur in Zusammenfassungen einen Platz.
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Referenzen
zumal Rolf Fetscher ein “Jungianer” ist.
Kieferkrebs, Freud war ein exzessiver Zigarrenraucher 111 Tod seines Halbbruders Emanuel 1914; Tod seiner Tochter Sophie 1920; Tod des Enkels Heinz 1923; Tod der Mutter 1930
vgl. Hartmann (Kap. 3.1.2)
s. Kap. 3.1.2
ähnlich auch Winnicott, s. Kap. 3.3.3
Von Chrobak übernahm Freud eine Patientin (Freud 1914 b, 52), die an Angstanfallen litt und trotz achtzehnjähriger Ehe “virgo intacta” war
u.a. von Karl Seitz, dem späteren Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei
die fünf Jahre später bei einem Unfall starb
Loewenstein (1970) datiert die Herausgebertätigkeit auf die Jahre 1932–1941; Young (1989) auf 1932–1945
Loewenstein (1970); nach Angaben von Young (1989, 524) war er von 1951–1957 Vorsitzender der Internationalen Psychoanalytischen Gesellschaft
s. Kap. 3.4.1
vgl. Kernberg (Kap. 3.1.7)
Jacobson arbeitete vor allem mit Patieten, die an Affektstörungen litten, und mit narzißtisch gestörten Adoleszenten, Mahler hatte zahlreiche psychotische Kinder in Therapie (s. Kap. 3.1.5)
vgl. auch Greenberg, Mitchel, 1983
Mead spricht hier vom “other” und “generalized other” (Kap. 1.2.4)
Suzanne Mahler studierte Musik und überlebte den Naziterror in Ungarn. Nach dem Krieg führte sie ihre musikalische Karriere in Wien weiter aus
Michael Balints spätere Frau
Vater des Analytikers Peter Bios
Wieviel davon auf auch das “Konto” von Helene Deutsch ging, bleibt unklar
Mahler bezweifelt, daß die “Achtmonatsangst” in einer normalen Entwicklung auftreten muß
Peterfreund, 1978; Sander, 1983b; Daniel Stern, 1985; Lichtenberg, 1983; Ornstein, 1988 u.a.
s. Kap. 1.2.4
persönliche Mitteilung
der Bruder des Vaters und dessen Familie
Matte-Blanco arbeitete zuvor in England und gehört der British Psychoanalytic Society an. Vielleicht ist auch über diese Linie Kernbergs frühes Interesse an den Objektbeziehungstheoretikern zu erklären
Eine ausführliche Auseinandersetzung über die Abgrenzungen der Be-grifffe “Charakter” und “Selbst” findet man bei Hoffmann (1979)
”Wenn er autistisch bzw. zu einem differenzierten Gefuhlserleben nicht fähig ist, mag es ja auch nicht so gravierend sein, was geschieht” (Krause, 1983, 1030)
vgl. Emde (Kap. 3.6.4)
Demos schreibt in ihrem Aufsatz über die Bedeutung der Affekte bei der Selbstentwicklung (1988, 34): “We must, then, begin to accept the possibility that the young infant is capable of experiencing the full range of primary affects, and that this experience is real and meaningful, in the sense that the discrete affective quality of each negative affect will be experienced as uniquely punishing, and the distinctive qualities of each positive affect will be experienced as uniquely rewarding, and that each of these states will prime the infant to respond in a corresponding manner”
Natürlich lassen sich nicht alle Autoren dieser beiden großen “Schulen” über einen Kamm scheren. So ist z.B. die therapeutische Haltung in der Integrativen Therapie als dominierend “maternal” zu kennzeichnen, obgleich einer ihrer “Väter”, Fritz Perls, in seiner konfrontierenden Technik durchaus “paternal” arbeitete (s. Ludwig-Körner, 1991)
z.B. an Forschungen über affektive Einflüsse auf das Annäherungsverhalten von Ratten in Labyrinthen
Von ihnen stammen in der kognitiven Psychologie inzwischen vertraute Begriffe wie “cognitive style”, “cognitive attitude”
s. Goldsteins “Zusammenstöße” oder “Katastrophen” (Kap. 2.1)
Auch Roland (1988) verwendet in seiner Untersuchung “In Search of Self in India and Japan” diese Begrifflichkeit, wobei er drei Aspekte des Selbst unterscheidet: das familiale “we-self., das individualle “I-selF und ein spirituelles “spiritual-self”
Schon Karl Bühler hatte bereits 1929 die “Funktionslust” beschrieben; aber auch Spitz wies auf den Einfluß positiver Affekte auf die Entwicklung hin
Diese Annahme wird von Lecky geteilt, aber auch von Sullivan, Kohut, Lichtenberg und Basch
Begriffe, die auch Riemann (1961) verwandte
ebenso z.B. wie Michael Basch
”Portraits of the Artist”, Guilford Press (1983) und “Perspectives on Creativity Research: the Biographical Method”, Ablex Publishing Co.; Creativity Research Journal Monograph; im Druck
s. Kap. 3.4.2
s. Kap. 3.2.1
s. Basch (Kap. 3.6.6), der diese Gedanken von Gedo übernommen zu haben scheint.
Den Begriff “primäre Identität” übernimmt er — in modifizierter Fassung von Lichtenstein (s. Kap. 3.4.2)
den Begriff übernimmt Fetscher von Erikson 1968, 227; s. Kap. 3.4.1
Das Thema der Arbeit lautet: “Individual Differences of Behavior in Early Infancy and an Objective Method for Recording Them”
Michael und Enid Balint, Paul Ornstein (1972)
In Cincinnati haben jetzt Paul und Anna Ornstein Professuren für Psychiatrie und Kinderpsychiatrie inné (s. Kap. 3.5.2)
Michael Balint fand die Klärung der Begriffe “Ich” und “Selbst” bei Imre Hermann zwar nützlich, aber unproduktiv
vgl. winnicotts “there is no thing as a baby” (s. Kap. 3.3.3)
s. hierzu auch Suttie, der bereits 1923 auf das angeborene menschliche Streben nach Bindung hinwies (s. Kap. 3.3.2)
ein Gedanke, der etwa zur gleichen Zeit ebenfalls von Suttie vertreten wurde (s. Kap. 3.2.2)
eine Sicht, die Lichtenberg teilt (s. Kap. 3.6.5)
Emde (1991, s. Kap. 3.6.4) spricht von sehr früh beginnenden moralischen Vorläufern in der kindlichen Selbstentwicklung und einem Verlagen nach einem “we-go”; ein Gedanke, der auch bei George Klein anzutreffen ist
zu jener Zeit gab es in England noch keinen Facharzt für Pädiatrie
vgl. Schultz-Hencke (s. Kap. 4.2)
Eine vielleicht treffendere Annahme als die von Kernberg vertretene, der-nach Säuglinge ein genetisch unterschiedliches Aggressionspotential haben
Vgl. Kohuts “virtuelles Selbst”, das auch dadurch entsteht, daß die Mutter in ihrem Handeln das Selbst des Kindes kontrafaktisch vorwegnimmt (s. Kap. 3.5.1)
eine später von Kohut (1984) ebenfalls vertretene Auffassung
Hier ist eine gewissen Nähe zu der Auffassung von James über das “pure ego” zu erblicken, vgl. James (Kap. 1.2.1)
Drogen, Vergiftungen, Isolierhaft, Psychopathologien
Das Konzept des Übergangsobjektes verdient eine eigene, ausführliche Auseinandersetzung. Z.B. wäre zu diskutieren, inwieweit das Übergangsobjekt die Folge einer zu frühen Mutter-Kind-Trennung sein könnte, wie sie in westlichen Kulturen üblich ist (vgl. Fraiberg, 1969; Gaddini, 1978)
vgl. James (s. Kap. 1.2.1)
Später ging Sutherland zu Fairbairn in Analyse, studierte auf dessen Anraten ebenfalls Medizin und wurde selbst ein einflußreicher Psychoanalytiker
der Titel der Dissertation lautet “The Relationship of Dissociation and Repression, Considered from the Point of View of Medical Psychology”
ebensowenig wie Ernest Jones, John Rickman, Ella Sharper, James Stra-chey und Donald Winnicott
eine heute in der psychoanalytischen Kleinkindforschung vertretene Auffassung
Diese Sicht ähnelt der von Suttie (s. Kap. 3.3.2) und wird später bei Kohut wieder auftauchen, von dem Sutherland glaubt (1989, 175), daß er die Schriften Fairbairns kannte, auch wenn er sie nicht erwähnt
auch dieser Gedanke taucht bei Kohut i.S. einer eigenständigen Selbstentwicklung wieder auf (s. Kap. 3.5.1)
Diese Auffassung vertrat allerdings auch Suttie schon 1935 (s. Kap. 3.3.2)
Er war von 1950–1959 bei Fairbairn in Analyse und zwischen 1962–1968 nochmals für etwa 150 Sitzungen bei Winnicott
Inzwischen werden seine Gedanken jedoch von psychoanalytischen Kleinkindforschern gewürdigt
Kenneth Keniston hat eine Professur für Entwicklungspsychologie am Massachusetts Institute of Technology und arbeitete 1960 mit Erikson an der Harvard University
für amerikanische Verhältnisse
Psychiater und Psychoanalytiker an (der Yale Universität
s. Kap. 3.1.2
wobei in seinen letzten Veröffentlichungen die Auseinandersetzung mit neueren Ansätzen durchaus spürbar wird; so vertritt er 1982 z.B. eine veränderte Sicht der weiblichen Entwicklung.
Anstelle des Selbstbegriffs benutzt Erikson anfangs den der Ich-Identität
Auch bei Kohut steht am Ende der lebenslangen Selbstentwicklung die Weisheit, ebenso bei Maslow und Bühler
nach Erscheinen des Werkes “Der junge Mann Luther” (1958)
ein Kommilitone war Hans Loewald
Lichtenstein entwickelt hier den gleichen Gedanken wie Spitz, der vermutet, daß der Säugling direkt auf die mütterlichen unbewußten Wünsche reagiert
Eine Auffassung, die in der Kleinkindforschung mittlerweile bestätigt wurde (s. Kap. 3.6)
im Sinne der Auffassung Jacob v. Üxkülls
diese Gedanken lassen an Angyals “biosphärische Systeme” denken (s. Kap. 1.3.6). Lichtenstein führt Angyal (1956) in seiner Literatur auf, ohne sich auf ihn an dieser Stelle zu beziehen
Lichtenstein bezieht sich an dieser Stelle auf Eissler (1958), der Identität als die Erfahrung des Ichs definiert, mit sich selbst über die Zeit identisch zu sein, die Erfahrung der “self-cognizance”
vgl. Wolf (s. Kap. 3.5.2)
eine Auffassung, die auch in der Integrativen Therapie vertreten wird entsprechend der humanistischen Sichtweise (s. Kap. 2.6)
Stern, der ebenfalls von einem Kern-Selbst spricht, ordnet dieses in die Zeit vom 2. — 6. Monat ein (s. Kap. 3.6.2)
Cooleys “looking-glass-self (s. Kap. 1.2.3)
0rnstein, Wolf (s. Kap. 3.5.2)
s. Adlers Gemeinschaftsinn, Angyals “superindividual unit”, bzw. “self-surrender”, George Kleins “we-go”
Nach Basch (1991b) lassen sich Beziehungen zwischen den basalen Selbst-objektbedürfhissen, wie sie Kohut beschreibt und der Selbstentwicklung aus der Sicht Sterns (s. Kap. 3.6.2) in Beziehung setzen: Am Lebensanfang benötigt das entstehende Selbst (emergent sense of self) den anderen ganz wie einen “Zwilling”, einen “alter ego” oder, wie Basch es bezeichnet, als “kinship” oder “being like” (Basch, 1988c, 141), die Akzeptierung des Säuglings durch die Eltern. Dieses stellt somit die basale Selbstobjektbeziehung dar, während bei Kohut sich die “Zwillingsübertragung” aus der “Spiegelübertragung” entwickelt. Auf der Ebene des “Kern-Selbst” (2. — 7. Monat) sind die Selbstobjektbedürfnisse die der Idealisierung und im Stadium des “subjektiven Selbst” (7. — 15. Monat) die des Spiegeins. Alle Ebenen der Übertragung tauchen beim Patienten auf; zuerst jedoch das Akzeptiertwerden (die “Kinship-Übertra-gung”), dann die idealisierende und zum Schluß die Spiegelübertragung. Schwierigkeiten mit der “Kinship-Übertragung” haben vor allem Borderline-Patienten, die zwar eine kognitive, aber keine affektive Bindung erstellen können. Während Personen, die an einer Neurose leiden, die Ebene der Empathie erreicht haben, findet man dagegen bei narzißtischen Persönlichkeitsstörungen zwar ein Verstehen von Emotionen, aber sie können nicht von den eigenen Emotionen Abstand nehmen und sich wirklich in eine andere Person einfühlen
Und weiter: “Die tragische Vergeudung menschlicher Erfahrungen und Erlebnisse erkennen wir nur, wenn konstruktives schöpferisches Streben vorhanden ist und dieses von obstruktiven oder destruktiven Kräften zunichte gemacht wird. Freud hatte nicht nur keine klare Vorstellung von den konstruktiven Kräften im Menschen — er mußte sogar ihre Echtheit und Glaubwürdigkeit bestreiten. Denn in seinem Gedankensystem gab es nur destruktive und libidinöse Kräfte sowie ihre Sekundärerscheinungen und Kombinationen. Schöpferische Kraft und Liebe (Eros) waren für ihn sub-limierte Formen libidinöser Triebe. Ganz allgemein gesagt: Was wir als gesundes Streben nach Selbstverwirklichung betrachten, war für Freud nur ein Ausdruck narzißtischer Libido und konnte es auch nur sein” (Homey, 1950/1985, 424; Hervorh. durch C L-K)
eine bereits von Suttie (s. Kap. 3.3.2), Guntrip (s. Kap. 3.3.5), aber auch von Lichtenberg (s. Kap. 3.6.5) und Basch (s. Kap. 3.6.6) geteilte Auffassung
z.B. bei der oft mißverstandenen “korrigierenden emotionalen Erfahrung” von Alexander und French, Sullivan, aber auch Michael Balint und Melanie Klein
Nach Basch (1991) ist Kohut aber nicht in eine Linie mit Alexander zu stellen
s. Kap. 4, aber auch 3.6.6: Basch (1991b) spricht auch von einer Psychotherapie im Sinne einer “Nacherziehung” oder einer “Restauration”, wenn durch Lebenskrisen bestimmte zuvor vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten zeitweise verlustig gehen und einer psychotherapeutischen Stützung bedürfen. Er hält nichts von einer Unterteilung in Psychoanalyse, bei der psychodynamisch gearbeitet würde, und Psychotherapie als stützende Maßnahme und verwendet den Begriff “dynamische Psychotherapie” — eine schon lange zuvor von Dührssen benutzte Bezeichnung — (1988c). Trotzdem sieht er die großen Unterschiede zwischen Neurosen und frühen Störungen. Bei letzteren, auf deren Behandlung er sich spezialisiert zu haben scheint, muß ein bedeutend direkterer Kontakt zum Patienten hergestellt werden (Basch, 1988c).
womit er vermutlich Nachfolger von Kohut meint, die sich zunehmend mehr vom “klassischen” psychoanalytischen Denken entfernen
Lichtenbergs und Baschs Auffassungen werden daher in dem Kap. “psychoanalytische Kleinkindforschung” behandelt, obwohl sie sich als Selbstpsychologe verstehen (s. Kap. 3.6.5)
Pàal wurde — wie Paul Ornstein — in Ungarn geboren, wo er dem Naziterror entkommen konnte. Beide kennen sich von ihrem Medizinstudium in Heidelberg
und wo Kohut seit 1971 eine Gastprofessur hatte
Die Übereinstimmung mit den “Variablen” der klientenzentrierten Psychotherapie nach Rogers ist nicht zu übersehen; es “fehlt” nur noch die Variable “Echtheit”
und ebenfalls eine Konstruktion darstellt. So soll Erikson, als er 1980 zu einem Kleinkindforschungskongress eingeladen wurde, den Wunsch geäußert haben, wieder einmal nach langer Zeit Säuglinge zu beobachten. Als er die Säuglingsstation verließ, äußerte er seine Beeindruckung, welche Kraft von den Augen der Neugeborenen ausgeht, die die Welt einzu-saugen scheinen. Deutlich wird dabei jedoch auch, daß es neuer Theorien bzw. Annahmen bedarf, um etwas Neues wahrnehmen zu können.
Diese biografischen Angaben beruhen auf persönlichen Mitteilungen von Daniel Stern
Stern (1985) spricht von “Selbstempfinden” (“sense of self”) und einem “Empfinden der Verbundenheit” (“sense of relatedness”). Mit dem Begriff “Empfinden” wird verdeutlicht, daß es sich hierbei noch nicht um Selbstreflektion handelt.
Eine Auffassung, die auch in Lichtenbergs Motivationstheorie anzutreffen ist, sowie ebenfalls von Basch vertreten wird.
Pine (1990, 233) relativiert ebenso die Auffasung der Symbiose. Zwar behält er den Begriff aus Bekanntheitsgründen bei, benutzt ihn aber ähnlich wie Lichtenberg bei Zuständen der Verschmelzung oder Undifferenziertheit oder Grenzenlosigkeit. “I use the term symbiosis because it is now the familiar one, but I use it with specific reference to phenomena of merger or undifferentiatedness or boundarylessness”.
z.B. Milton Klein, 1981; Lichtenberg, 1983; Emde, 1981; 1983; 1985; 1988; 1989; Brazelton, 1982; Brazelton et al 1979; Brazelton, Cramer, 1990; Sander, 1983; Basch, 1977; 1988b, c; 1991a, b
vgl. etwa G.H. Meads “generalized others”, auf die z.B. auch Emde (1988a, 30) hinweist. Er spricht von “social fittedness” und “social reference” (sozialer Bezugnahme).
Neugeborene scheinen förmlich den Blickkontakt zu suchen; Beobachtungen, die ich bei ca 30 Neugeborenen machen konnte, die ohne medikamentösen Einfluß ambulant geboren wurden.
vgl. Bühler (s. Kap. 2.2)
s. auch Lichtenberg (Kap. 3.6.5)
”Erinnerungsinseln”, vgl. Jacobson (s. Kap. 3.1.3)
s. z.B. Brazelton (1982), Brazelton, Cramer (1990), Call et al (1983), Stern (1977, 1983, 1985); Kaufmann-Hayoz (1989)
s. auch Goldstein (Kap. 2.1)
auch William Stern sprach Tieren Charakteristika eines “Person-Seins” zu (s. Kap. 1.3.1).
Diese Entwicklungssprünge werden nach Stern (1991), Basch (1991) v.a. durch Reifungen des Gehirns bedingt
Säuglinge verfügen schon früher, als Piaget es annahm, über “visual image schemas”.
Pine (1990, 245) ein langjähriger Mitarbeiter von Margret Mahler, nimmt inzwischen eine “Mittlerposition” zwischen Mahler und Stern ein. Aus seiner Sicht verbringt der Säugling die frühe Zeit nicht mehr ausschließlich in der Symbiose, aber es gibt durchaus Verschmelzungszustände, in denen die Unterscheidung zwischen Säugling und Mutter nicht deutlich sind.
Martin Buber (1979, 15) schreibt dazu: “Die Beziehung zum Du ist unmittelbar. Zwischen Ich und Du steht keine Begrifflichkeit, kein Vorwissen und keine Phantasie; und das Gedächtnis selber verwandelt sich, da es aus der Einzelung in die Ganzheit stürzt”.
230.B: “Es ist eben nicht so, daß das Kind erst einen Gegenstand wahrnähme, dann etwa sich dazu in Beziehung setzte; sondern das Beziehungsstreben ist das erste, die aufgewölbte Hand, in die sich das Gegenüber schmiegt; die Beziehung zu diesem, eine wortlose Vorgestalt des Dusagens, das zweite; das Dingwerden aber ein spätes Produkt, aus der Zer-scheidung der Urerlebnisse, der Trennung der verbundenen Partner hervorgegangen — wie das Ichwerden. Am Anfang ist Beziehung: als Kategorie des Wesens, als Bereitschaft, fassende Form, Seelenmodell; das Apriori der Beziehung; das eingeborene Du. ... Der Mensch wird am Du zum Ich” (Buber, 1979, 31f).
Auf mangelnde affektive Abstimmungen können nach Stern (1991) z.B. gehäuft auftretende Adoptionsphantasien mancher Patienten hinweisen.
Stern (1991) verweist auf die negativen Auswirkungen, wenn kindlicher Enthusiasmus unterdrückt wird, der sich in Arbeitsstörungen und mangelnder Kreativität ausdrücken kann.
Lacan (1949) wies noch vor Winnicott und lange vor Kohut auf die besondere Bedeutung des Spiegeins hin. Er spricht von einem “stade du mirroir”, das Parallelen zu Winnicotts Übergangsphase zeigt.
”Funktional betrachtet besteht also der entscheidende Unterschied zwischen beiden Bewußtseinsebenen darin, daß Vergegenwärtigung das Vermögen zur symbolischen Repräsentation auf einer Vorstellungsebene voraussetzt, während der Modus des Angetroffenen nur der Wahrnehmung und des Gedächtnisses bedarf, sich dann aber, sobald Phantasie- Vorstellungen ausgebildet werden können, unter Umständen auch auf diese ausdehnt” (Bischof-Köhler, 1989, 50).
”Sicher nimmt das Kind die leibliche Erscheinung seiner Mutter als Figur, als ‘Ding’ wahr, und sicher unterscheidet es sie von anderen ‘Dingen’. Es unterscheidet gewiß auch sich selbst körperlich von ihr. Aber ist damit bereits impliziert, daß es sich auch seelisch als ‘ding’hafte Einheit versteht? Sein Selbstempfinden hat ja den Charakter eines Bezugssystems, also eines ‘Grundes’, nicht einer ‘Figur’. Natürlich wird es sich seiner Körpergrenze bewußt, wenn es sich z.B. anstößt oder überhaupt mit seiner Umgebung in Berührung kommt. Aber die Grenze, die es dabei erfährt, ist seelisch gesehen immer noch eine Innengrenze, keine auch von außen erlebte Form, in der sich Eigenständigkeit, Andersartigkeit und Objektcharakter einer umschlossenen Ich-Substanz manifestieren könnte” (Bischof-Köhler, 1989, 53).
Amsterdam (1972), Lewis, Brooks-Gunn (1979), Kagan (1981), Kaye (1982), Hoffmann (1977, 1978), Zahn-Waxler, Radke-Yarrow (1982) 237 vgl. Lichtenberg (Kap. 3.6.5)
Eine Übersetzung dieses Ausdrucks ist schwierig, so daß ich den englischen Begriff beibehalte. Am ehesten scheint “erzählendes Selbst”, im Gegensatz zum “sprechenden Selbst” der vorangegangenen Selbstentwicklungsstufe zu passen.
Die Fähigkeit zu verbalisieren, ist vom “narrative self zu unterscheiden. Insofern verfugen Mädchen, die oft früher verbalisieren können, damit nicht automatisch über ein früheres “narrative self.
Katherine Nelson (1973, 1986) untersuchte die Entwicklung des “narrative self” bei einem etwa zweijährigen Mädchen, indem dessen abendliche Selbstgespräche bei und nach dem Zubettbringen aufgezeichnet wurden. Zuerst fanden Dialoge mit dem anwesenden Vater statt, der sie zu Bett brachte und anschließend führte sie “Selbstgespräche”. Neben dem Einüben und Entdecken von Worten fand eine Selbstberuhigung durch das Wiederholen der Dialoge mit dem Vater statt, womit sie die abendliche Trennung meisterte — eine Möglichkeit des Verbundenseins mit Abwesenden. Diese Zweijährige ist bemüht, sich eine innere Welt aufzubauen, indem sie im Sinne Bruners versucht, “narrative structures” zusammenzufügen.
z.B. das oben aufgeführte Forschungsdesign oder die Arbeit von 1989
z.B. Emde, Lichtenberg, Sander, aber auch Basch
Stern (1991) unterscheidet drei Modelle, Repräsentanzen zu ordnen: a) “destruction-model”: die mütterlichen Repräsentanzen über das Baby werden als abwehrend und zerstörerisch gesehen. Der Schwerpunkt liegt auf dem erfassen der Pathologie, b) “Modell dominierender Szenen”, das meist von Psychoanalytikern verwendet wird, c) “coherence-model”
Dadurch wird nach Stern (1991), aber auch Basch (1991) und Körner (1992) der Begriff der Regression, wie er in der Psychoanalyse verwendet wird, fraglich
an derselben Universität arbeitet auch Robert Emde
Paul Weiss war einer der ersten Gruppenmitglieder, die bei Lore und Fritz Perls in Gestalttherapie gingen.
Hier könnte eventuell auch eine Erklärung für den plötzlichen Kindstod zu finden sein. Die höchste Todesrate innerhalb des ersten Lebensjahres liegt nach Emde und Robinson 1979 in den ersten vier Lebenswochen.
Journal of the American Psychoanalytic Association (1972–1973; 1982–1985), Psychoanalysis and Contemporary Science (1976–1977), Psychoanalysis and Contemporary Thought (seit 1978), Child Development (1976–1981), Infant Mental Health Journal (1979–1987), Infant Behavior and Development (1979–1982), Board of Consultants, Theoretical Imagination in Psychology Series (seit 1987), Infant Mental Health Journal Advisory Board (seit 1988) u.a.m.
Polak PR, Emde RN, Spitz RA (1964a;b), Emde RN, Polak PR, Spitz RA (1965). Es wurden vor allem die Lächelreaktionen, das Tiefensehen und das Phänomen des Hospitalismus bei Kleinkindern untersucht. Emde war einer der Mitarbeiter, die Spitz bei seinen Säuglingsfilmen halfen; s. Vorwort zu Spitz (1965)
die von verschiedenen Forschungsrichtungen übereinstimmend festgestellt, aber unterschiedlich interpretiert werden
Bertalanffy sprach 1968 von “equifinality”
”intuitives Beeitern” nach Papousek (1984, 1987)
s. das “checking back” wie es u.a. bei Mahler et al (1975) beschrieben wird
Sicherlich nicht “zufällig” tauchen Forderungen einer Berücksichtigung eines “wir” neben “ich” und “du” in einer Zeit auf, in der das psychoanalytische Konzept einer angestrebten Separation hinterfragt wird. Forschungen spiegeln immer einen Zeitgeist wider; so ist zu hoffen, daß diese veränderte psychoanalytische Sicht Ausdruck einer veränderten Weltsicht ist.
wo früher Thompson und Sullivan arbeiteten
s. dazu auch Emde (Kap. 3.6.4, sowie 3.6.7)
Auch Schimpansen (Gallup, 1970, 1977) verfügen bereits über ein primitives Selbst-Konzept, ebenso Orang Utans (Lethmate, Dücker, 1973), da sie die im narkotisierten Zustand angebrachten Farbflecken im Spiegel entdecken und zu entfernen versuchen
s. dazu die bereits in den Jahren von 1936–1949 von Lacan erarbeiteten Gedanken zum Spiegelstadium in der Entwicklung (le stade du miroir)
Emde (s. Kap. 3.6.4) spricht vom “to get it right” 260 s. dazu Goldstein (Kap. 2.1)
Sein Buch “Understanding Psychotherapy” (1988c) hat Basch seiner Großmutter Gertrud Hess née Engelmann-Ullstein gewidmet.
Mir scheint es jedoch, daß er von den Selbstpsychologen als den “tragenden Säulen” ihrer Wissenschaft gerechnet wird. So ist er als zu einer der regelmäßigen Referenten der Selbstpsychologie-Symposien. Außerdem gehörte er noch zumindestens 1988 dem Herausgebergremium . der Bücherreihe “Frontiers in Self Psychology” an.
Daniel Stern traf er vor ca 10 Jahren auf einem Kongreß und führt seitdem häufig gemeinsame Workshops mit ihm durch, z.B. am Cape Cod Institute of the Albert Einstein College of Medicine 1987, 1988 oder 1991 in München.
”Spitz (1946) wies mit seinen Beobachtungen nach, daß empathische Kommunikation für den Menschen lebensnotwendig ist und nahm damit vorweg, was Kohut mit Hilfe der psychoanalytischen Methode zeigen konnte, nämlich: daß die Geburt des menschlichen Individuums nicht mit der Ausstoßung des Fötus aus dem Uterus abgeschlossen ist, sondern vielmehr ein langwieriger Prozeß mehr oder weniger geglückter Kommunikation darstellt, in dessen Verlauf schließlich ein Zentrum selbständiger Initiative herangebildet wird, das wir das Selbst nennen” (Basch, 1982, 220).
dies sei auch eine Aufgabe der Psychotherapie: dem Patienten zu einem besseren Affektmanagement zu verhelfen
vgl. auch Sander (Kap. 3.6.3)
wogegen sich schon Winnicott mit seiner Auffassung der “Motilität” gewandt hatte
und wie es von Bowlby schon lange behauptet wurde
Beispielsweise: J. Sandler (1988), Basch (1975; 1977, 1988a; 1991a), Köhler (1990), Bell (1991), Dowling, Rothstein (1989), Cooper (1989), McLaughlin (1989), Scharfman (1989), Rangell (1989), Meissner (1986; 1989), Blum (1989) Silverman (1989), Lichtenberg (1990) und Sidoli (1989) als Beispiele für eine Jungianische Sicht
wie sie z.B. bei der entwicklungsorientierten systemischen Familientherapie von Virginia Satir anzutreffen ist. Ebenso wie diese sprechen einige der Forscher ausschließlich positive Sequenzen an und verstärken diese unter dem Gesichtspunkt, daß eine Identifikation mit dem Positiven wichtig ist. Der Therapeut wartet den Moment ab, wo der Patient adäquat reagiert und streicht dieses Verhalten heraus. Meist entdeckt der Patient im Anschluß daran von alleine die problemhaften Bereiche; er kann sie sogar eher erkennen, da ihm — durch die inzwischen vorhandene Kenntnis adäquaterer Verhaltensweisen — ein anderes Handeln oder Fühlen zur Verfugung steht. Ein Anknüpfen an den “gesunden Anteilen” hilft darüberhinaus dem Patienten ein positiveres Bild von sich selbst zu entwickeln, zumal die Mutterrepräsentanzen von den Frauen, die sich wegen Hilfsmöglichkeiten an Therapeuten wenden, meist negativ sind.
Der Kleinkindforscher und Pediater Terry B. Brazelton hat in Amerika den Kinderarzt Dr. Spock “abgelöst”, indem er in den Medien Aufklärungsarbeit zu typischen entwicklungspsychologischen Fragen leistet.
in Übereinstimung mit Ergebnissen anderer Kleinkindforscher.
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Ludwig-Körner, C. (1992). Der Selbstbegriff in der Psychoanalyse. In: Der Selbstbegriff in Psychologie und Psychotherapie. DUV: Psychologie. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14648-3_4
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