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Das Ideal der „Solidarischen“ Gesellschaft in Historischer und Soziologischer Perspektive

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Part of the book series: DUV: Sozialwissenschaft ((DUVSW))

Zusammenfassung

Der Solioarismus von Bourgeois, Buisson, Gide, Bouglé u.a. stellt sich historisch als eine „gesellschaftspolitische Doktrin“ dar, die unter Wahrung des gegebenen Rahmens der politischen Institutionen der „Dritten Republik“ auf die Veränderung der Wirtschaftsordnung zielt. Ein umfassendes Sozialversicherungssystem und Arbeitsschutzgesetze durch den Staat, gesetzliche Grundlagen für Tarifvertragsverhandlungen und bei Arbeitskämpfen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern, die Einführung des konsultativen „Nationalen Wirtschaftsrats“, die Durchsetzung von Elementen der Mitbestimmung in betriebliche Entscheidungsstrukturen mit dem Ideal der genossenschaftlichen Umgestaltung der Wirtschaftsordnung usw., d.h. insgesamt ein begrenzter Staatsinterventionismus und die „Wirtschaftsdemokratie“ sollen einen institutionellen Wandel herbeiführen, dessen Ziel es ist, den ökonomischen Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit aufzulösen, indem beide als für die ökonomischen Prozesse notwendige Teilfunktionen neben anderen betrachtet werden; darüber hinaus sollen genau durch die Erkenntnis dieser strukturellen Interdependenzen nicht nur sozialökonomische Mechanismen zur Abmilderung sozioökonomischer Ungleichheiten durchgesetzt werden, sondern auch mögliche Tendenzen eines soziopolitischen klassenspezifischen Machtkampfes reduziert und durch stabile „Bindungen“ ersetzt werden, die idealtypisch eine „moralische Solidarität“ (Bourgeois) der sozialen Gruppen und Schichten untereinander schaffen sollen. Dies sind die Grundlagen einer nicht mehr nur politischen, sondern umfassenden „sozialen“ Demokratie.

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Anmerkungen

  1. Dieser Begriff muß als eine Anspielung auf und gleichzeitig als ein Schlagwort gegen den “integralen Sozialismus” von Benoît Malon und den “integralen Nationalismus” von Charles Maurras (Führer der “Action française’) verstanden werden, die beide bereits vorher einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt haben.

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  2. Vgl. hierzu Kurt Meier - Emile Durkheims Konzeption der Berufsgruppen. Eine Rekonstruktion und Diskussion ihrer Bedeutung für die Neo-Korporatismus-Debatte; Habilitation, Fakultät für Sozialwissenschaften, Universität Mannheim, 1984.

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© 1991 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Gülich, C. (1991). Das Ideal der „Solidarischen“ Gesellschaft in Historischer und Soziologischer Perspektive. In: Die Durkheim-Schule und der französische Solidarismus. DUV: Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14643-8_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14643-8_5

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-4059-7

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