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Die “angewandte Erinnerung”

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Doppelgänger seiner selbst

Part of the book series: DUV Sprachwissenschaft ((DUVSWISS))

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Zusammenfassung

Die Analyse derjenigen Zeitungsartikel, die Thelen als Literaturkritiker für “Het Vaderland” von 1934 bis 1940 verfaßte, hat ergeben, daß er bei den besprochenen Autoren großen Wert auf die formale Erfüllung der jeweiligen Gattung legte. Dies steht zunächst im Widerspruch zu seiner eigenen schriftstellerischen Tätigkeit, denn eines der hervorstechendsten Merkmale von “Insel” und “Bahßetup” scheint gerade die Mißachtung bestimmter Gattungsregeln zu sein. Die Erinnerungswerke erfüllen weder die Bedingungen, die an die Gattung des Romans, noch diejenigen, die an eine Autobiographie oder an Memoiren gestellt werden. Diese Gattungen markieren lediglich die Grenzpunkte, zwischen denen sich “Insel” und “Bahßetup” bewegen. Dennoch ist der oben angenommene Widerspruch nur insofern scheinbar, als Thelen auf die eindeutige Zuordnung seiner Werke zu einer der traditionellen Gattungen immer verzichtet hat. Doch er hat nicht nur auf sie verzichtet, sondern die Zwischenstellung seiner Prosa in dem ersten Erinnerungswerk an exponierter Stelle thematisiert. Die übliche Gattungsbezeichnung (Roman, Erzählung, Memoiren) wird in der “Insel” ersetzt durch den Untertitel: “Aus den angewandten Erinnerungen des Vigoleis”.

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Referenzen

  1. Brief an Günther Perdelwitz vom 14.10.1967. Siehe Unveröffentlichte Briefe Thelens, Nr. 3, im Anhang S. 258.

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  2. “Das ist eine alte Geschichte, der auch ich keine neue Seite abgewinnen könnte, wollte ich es.” (I 379)

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  3. Vgl. etwa Günter Grass, “Die Blechtrommel”, Max Frisch, “Mein Name sei Gantenbein”, “Montauk”, Joseph Conrad, “Under Western Eyes” und David Herbert Lawrence, “Women in Love”.

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  4. Vgl. zu dieser Problematik die Beiträge des Bandes Textsortenlehre — Gattungsgeschichte. Hrsg. von Walter Hinck. Heidelberg 1977.

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  5. Romanhafte Elemente in Autobiographien (z.B. Goethe: “Dichtung und Wahrheit”) wie autobiographische Elemente im Roman (z.B. Keller: “Der grüne Heinrich”) sind natürlich unbestritten, aber sie stellen die Zugehörigkeit der Werke zur jeweiligen Gattung nicht in Frage. Es erfolgt keine Überschreitung der ontologischen Grenze, deren Markierungssteine Authentizität und Fiktion heißen.

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  6. Wolfgang Iser, Akte des Fingierens oder: Was ist das Fiktive im fiktionalen Text? In: Funktionen des Fiktiven. Hrsg. von Dieter Henrich und Wolfgang Iser. München 1983, S.24 1–151. Hier S. 121.

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  7. Als Reales wird mit Iser die “außertextuelle Welt” (Iser, Akte des Fingierens, a.a.O., S. 123, Anm. 2) verstanden, die dem Text zugrunde liegt.

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  8. Vgl. Iser, Akte des Fingierens, a.a.O., S. 122.

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  9. Vgl. ebenda, S. 123.

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  10. Ebenda, S. 125.

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  11. Vgl. Iser, Akte des Fingierens, a.a.O., S. 123, Anm. 4.

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  12. Klaus-Detlef Müller, Autobiographie und Roman. Studien zur literarischen Autobiographie der Goethezeit. Tübingen 1976, S. 70.

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  13. Albert Vigoleis Thelen, Brief an die Redaktion. In: Merian (Mallorca, Menorca, Ibiza) 1960, H. 3, S. 72.

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  14. Brief an Werner Jung vom 16.11.1983. Siehe Unveröffentlichte Briefe Thelens, Nr. 4, im Anhang S. 270. Die Kleinschreibung ist authentisch.

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  15. Ebenda, S. 270–271.

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  16. So erzählt Thelen z.B. in der “Weitere[n] Berichtigung” von einem Mallorca-Aufenthalt aus dem Jahre 1976 und davon, daß der spanische Maler Pedro Sureda anläßlich dieses Besuches ein Porträt Thelens angefertigt hat. Das Gemälde existiert, und es wurde in dem Sammelband “In Zweifelsfällen entscheidet die Wahrheit” abgedruckt.

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  17. Siehe Klaus-Detlev Müller, Autobiographie und Roman, a.a.O., S. 61. Müller spricht von der “prinzipiellen Offenheit der Autobiographie zur Fiktion” (S. 61).

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  18. Die “Weisung[en] an den Leser” befinden sich, in beiden Werken unpaginiert, jeweils vor Beginn der Handlung.

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  19. Vgl. auch Rosmarie Zeller, Die poetischen Verfahren Albert Vigoleis Thelens, a.a.O., S. 330.

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  20. Rosmarie Zeller, Die poetischen Verfahren Albert Vigoleis Thelens, a.a.O., S. 330.

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  21. Unter Verwendung einer anderen Begrifflichkeit spricht auch Zeller von einem “Spiel von Illusion und Fiktion mit dem Leser” (Rosmarie Zeller, Die poetischen Verfahren Albert Vigoleis Thelens, a.a.O., S. 330).

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  22. Zum Begriff des Ich/Er-Bezugswechsels siehe Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens. 3. Aufl., Göttingen 1985, S. 135–148. Zum Phänomen des Ich/Er-Bezugswechsels in der Autobiographie siehe das Kapitel “Die Erzählhaltung der Selbstbiographen: Wechsel zwischen der ersten und dritten Person”. In: Bernd Neumann, Identität und Rollenzwang. Zur Theorie der Autobiographie. Frankfurt/M. 1970, S. 98–108.

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  23. Klaus-Detlev Müller, Autobiographie und Roman, 1985, S. 66, vgl. auch ebenda, S. 55–56.

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  24. Siehe hierzu auch den Beginn einer Rezension zum “Bahßetup” von Philipp Wolff-Windegg: “Wenn man sämtliche heute schreibende Autoren deutscher Sprache aussortiert, eingeordnet und ihnen ihr Schubfach zugewiesen hat, muss man am Ende mit Schrecken feststellen, dass einer übrig bleibt, der sämtlichen literaturwissenschaftlichen Ueberredungsversuchen, sich doch um des lieben Friedens willen einer Kategorie anzubequemen, sanftmütig, aber störrisch wiedersteht: der Schwarze Peter unserer Literatur, Albert Vi-goleis Thelen.” In: Basler Nachrichten vom 26.10.1958.

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  25. Siehe Friedrich Spielhagen, Beiträge zur Theorie und Technik des Romans. Leipzig 1883, S. 132.

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  26. Friedrich Spielhagen, Beiträge zur Theorie und Technik des Romans. Leipzig 1883, S. 132.

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  27. Friedrich Spielhagen, Beiträge zur Theorie und Technik des Romans. Leipzig 1883, S. 132, S. 174.

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  28. Siehe Friedrich Spielhagen, Beiträge zur Theorie und Technik des Romans. Leipzig 1883, S. 132, S. 204.

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  29. Käte Friedemann, Die Rolle des Erzählers in der Epik. Berlin 1910, S. 32.

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  30. Siehe Käte Friedemann, Die Rolle des Erzählers in der Epik. Berlin 1910, S. 40.

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  31. Siehe Kurt Forstreuter, Die deutsche Ich-Erzählung. Eine Studie zu ihrer Geschichte und Technik. Berlin 1924, S. 44.

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  32. Wolfgang Kayser, Wer erzählt den Roman? In: Die Vortragsreise. Studien zur Literatur. Hrsg. von W. K. Bern 1958, S. 82–101.

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  33. Wolfgang Kayser, Wer erzählt den Roman? In: Die Vortragsreise. Studien zur Literatur. Hrsg. von W. K. Bern 1958, S. 91.

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  34. Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens, 1958, S. 112.

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  35. Siehe Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens, 1958, S. 112.

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  36. Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens, 1958, S. 113.

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  37. Lothar Cerny, Erinnerung bei Dickens. Amsterdam 1975, bes. S. 106–111.

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  38. Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens, 1975, S. 113.

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  39. Siehe Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens, 1975, S. 113.

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  40. Lothar Cerny, Erinnerung bei Dickens, 1975, S. 106. Eingedenk der Tatsache, daß bei Stanzel und Cerny ausschließlich von Texten die Rede ist, deren Inhalte als fiktiv gelten können, spielt das Verwobensein von Erinnerung und Nachgestaltung in Thelens “angewandten Erinnerungen” eine noch größere Rolle.

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  41. Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens, 1975, S. 120.

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  42. Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens, 1975, S. 129.

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  43. Jürgen H. Petersen, Kategorien des Erzählens. Zur systematischen Deskription epischer Texte. In: Poetica 1977, H. 9, S. 167–195.

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  44. Jürgen H. Petersen, Kategorien des Erzählens. Zur systematischen Deskription epischer Texte. In: Poetica 1977, S. 175.

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  45. Siehe Jürgen H. Petersen, Kategorien des Erzählens. Zur systematischen Deskription epischer Texte. In: Poetica 1977, S. 174–175.

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  46. Jürgen H. Petersen, Kategorien des Erzählens. Zur systematischen Deskription epischer Texte. In: Poetica 1977, S. 175.

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  47. Siehe Jürgen H. Petersen, Kategorien des Erzählens, 1977, S. 177–179.

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  50. Käte Hamburger, Die Logik der Dichtung, 1980, S. 272.

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  51. Käte Hamburger, Die Logik der Dichtung, 1980, S. 273.

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  52. Siehe Käte Hamburger, Die Logik der Dichtung, 1980, S. 273.

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  53. Klaus-Detlev Müller, Autobiographie und Roman, 1980, S. 58.

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  54. Klaus-Detlev Müller, Autobiographie und Roman, 1980, S. 60.

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  56. Rosmarie Zeller, Die poetischen Verfahren Albert Vigoleis Thelens, 1980, S. 337.

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  57. Rosmarie Zeller, Die poetischen Verfahren Albert Vigoleis Thelens, 1980, S. 337.

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  58. “Porra” heißt im Spanischen Spazierstab und ist im Portugiesischen ein Wort der Vulgärsprache.

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  59. Vgl. die unvollständige Wiedergabe dieser Textstelle bei Zeller, Die poetischen Verfahren Thelens, a.a.O., S. 338. Zeller unterschlägt das Wort “eigenes”, das auch in der von ihr zitierten dtv-Ausgabe der “Insel” enthalten ist. Siehe dort S. 280.

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  60. Siehe Zeller, Die poetischen Verfahren Albert Vigoleis Thelens, a.a.O., S. 338.

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  61. Siehe I 9: “[...] der garstige Traumalb, der mich in die Nicolaas Beets Straat nach Amsterdam entführte, wo sich das Grab über einer jungen Frau geschlossen hatte, deren Todesursache ich, Doppelgänger ihres treulosen Geliebten, geworden war.”

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  62. Siehe hierzu Andreas Forrer, Spaltung und Dopplung. Momente eines literarischen Motivs. Zürich 1977. Leider berücksichtigt Forrer in seiner Dissertation ausschließlich französische Werke. Zu den Äußerungen Henry James’ über die Spaltung des Ich-Erzählers siehe Volker Neuhaus, Typen multiperspektivischen Erzählens. Köln 1971, S. 123–130.

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  63. Siehe Alain Preaux, Das Doppelgängermotiv in Jean Pauls großen Romanen. In: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft, 21. Jahrgang, München 1986, S. 97–121.

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  64. Vgl. auch I 591–592: “[...] es kam die Geschichte mit meinem dritten Gesicht, das mir auf der Insel [...] vorgebunden wurde: Thälmann.”

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  65. Die Figur des Kommunistenführers Thälmann, der im Konzentrationslager den Tod fand, kann als Symbol für Thelens Kampf gegen den Nationalsozialismus gedeutet werden.

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  66. Brief an M. Klingen vom 5.3.1954. Siehe Unveröffentlichte Briefe Thelens Nr. 1, im Anhang S. 250.

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  67. “[...] aber: war ich noch derselbe? Hatte sich mein Taufzeug nicht mit einem anderen, ebenso unchristlichen gekreuzt? War ich ein fremder Säugling, den man nach der heiligen Handlung auch zu Biere getragen? Diese Frage hat mich zeitlebens beschäftigt, und sie ist auch einer der Gründe, warum ich Schutz suche hinter meinem Vigoleis”. (I 490)

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  68. Wie aus I 489 hervorgeht, trifft dies zunächst auch auf den Namensempfänger zu.

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  69. Siehe oben S. 25 ff.

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  70. “Meine Vaterstadt begann mich mit Angst zu erfüllen, und wenn ich an Deutschland dachte, wurde ich um den Schlaf gebracht.” (I 570). Siehe auch die wörtliche Wiedergabe des Heine-Zitates in I 154 und I 573.

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  71. Heinrich Heine, Vorwort zu “Deutschland. Ein Wintermärchen” (Einzeldruck 1844). In: H.H., Hist.-krit. Gesamtausgabe der Werke. Hrsg. von Manfred Windfuhr. Hamburg 1985, Bd. 4, S. 300.

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  72. Insofern bedient sich Thelen auch hier der Methode der immanenten Poetik. Siehe insbesondere S. 177 ff.

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  73. Die Verwendung des Wortes Tragelaph — zum einen der Name eines altgriechischen Fabeltieres, das die Eigenschaften verschiedener Tiere in sich vereint, und zum anderen die Bezeichnung für literarische Werke, die keiner Gattung eindeutig zuzuordnen sind — kann als subtiler Hinweis Thelens auf die gattungsspezifische Zwischenstellung der “Insel” verstanden werden.

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  74. Thelen bezieht sich an dieser Textstelle unverkennbar auf Goethes “Faust”, ohne daß eine Wesensverwandtschaft zwischen Vigoleis und Faust erkennbar wäre. Vgl. auch “Insel”, S. 99: “der Männling [Vigoleis] mit den zwei Seelen ach in einer Brust [...]” und “Faust”, HA, Bd. III, S. 41: “Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust”.

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  75. Volker Neuhaus, Typen multiperspektivischen Erzählens, a.a.O., S. 123 ff.

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  76. Ebenda, S. 133.

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  78. Volker Neuhaus, Typen multiperspektivischen Erzählens, a.a.O., S. 124.

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  79. “Die Insel des zweiten Gesichts” ist in vier Bücher unterteilt, diese wiederum in einzelne Kapitel. Jedem Buch entspricht eine neue Wohnstätte des Heldenpaares. 1. Buch: Calle de la Soledad, 2. Buch: Pension des Grafen, 3. Buch: Turm der Uhr, 4. Buch: Calle del General Barcelo.

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  80. Zur Problematik einer kategorischen Trennung von Authentizität und Fiktion siehe oben S. 154 ff.

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  81. Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens, a.a.O., S. 124.

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  82. Siehe ebenda, S. 27–28: “Es ist also davon auszugehen, daß der auktoriale Erzähler eine innerhalb gewisser Grenzen eigenständige Gestalt ist, die vom Autor ebenso geschaffen wird wie die anderen Charaktere des Romans und die sich daher mit ihrer Eigenpersönlichkeit der Interpretation stellt.”

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  83. Vielleicht sollte man mit Klaus-Detlev Müller von Autobiographien als Zweckform sprechen.

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  85. Volker Hage, Über das Entstehen der Bücher beim Schreiben oder: Der authentische Ich-Erzähler. In: Akzente 1974, H. 5, S. 453–468.

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  86. Volker Hage, Über das Entstehen der Bücher beim Schreiben oder: Der authentische Ich-Erzähler. In: Akzente 1974, S. 453.

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  88. Hage nennt unter anderen Jürgen Becker: “Umgebungen”, “Felder”; Hubert Fichte: “Die Palette”; Herbert Achternbusch: “Die Alexanderschlacht”, “Die Macht des Löwengebrülls”; Peter Handke: “Wunschloses Unglück”.

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  89. Diese Art des Eingriffs, die man Durchbrechung der Illusion nennen kann, findet sich auch bei Thelen und soll im folgenden Kapitel untersucht werden.

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  90. Hierzu gehört sicherlich die vielfach uneingeschränkte Einordnung der “Insel” in die Tradition des Schelmenromans, in den Feuilletons der Jahre 1953/54.

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  91. Vgl. Jürgen Jacobs, Schelmenroman, a.a.O., S. 109.

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  92. Siehe die ironische Wendung in I 603: “Diese für Vigoleis ziemlich beachtliche Leistung hat uns das Leben gerettet.”

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  93. Siehe auch I 307: “Warum hat es Vigoleis zu nichts gebracht?”

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  94. Siehe: “Also ein Schriftsteller oder kein Schriftsteller?” (I 60) bis “Der Druck beschränkte sich einzig auf den seelischen Zustand, unter welchem die Schriften entstanden waren.” (I 61)

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  99. Günter Grass, Die Blechtrommel, 1975, S. 222–223.

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  136. Ernst Bertram bezeichnet in der Einleitung zu seinem Nietzsche-Buch (Nietzsche. Versuch einer Mythologie, Berlin 1918), auf die sich Thelen ausdrücklich bezieht (s. I 734), die Legende als “die lebendigste Form geschichtlicher Überlieferung”. (Bertram, a.a.O., S. 1) Was in der Erinnerung an ein Leben bleibe, sei nicht das Leben, sondern seine Legende. “Was als Geschichte übrigbleibt von allem Geschehen, ist immer zuletzt [...] die Legende.” (Bertram, a.a.O., S. 1)

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  137. C.M. Wieland, Sämtliche Werke. Reprintausgabe der Ausgabe letzter Hand (Leipzig, Göschen 1794–1811). Hamburg 1984, Bd. I, S. XI–XII.

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  138. Siehe I 239: “Wollte ich auch nur ein einziges Wort, einen einzigen Stoßseufzer aus dem Busen meines Kathrinchens vermelden, dann müßte ich auf frühere Sprüche und Stöhnstellen zurückgreifen, und das Angeführte wäre dann zwar wahr, aber nicht historisch.”

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Pütz, J. (1990). Die “angewandte Erinnerung”. In: Doppelgänger seiner selbst. DUV Sprachwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14629-2_8

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