Zusammenfassung
In den letzten Kapiteln haben wir die Architektur von BABYLON als ordnendes und integrierendes Organisationsprinzip auf einer Meta-Ebene und die Aufgabe des Meta-Prozessors (die Meta-Interpretation) als globalen Verarbeitungmechanismus charakterisiert, der den Austausch und die Integration von Ergebnissen aus lokalen Verarbeitungen ermöglicht und regelt. Im folgenden wollen wir nun das Integrationsmodell soweit vertiefen, daß ein technischer Vergleich mit anderen Ansätzen möglich ist.
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Literatur
Man beachte, daß wir informell in den Beispielen durch “<” und “>” eingeschlossene Symbole bzw. Symbol Sequenzen als Meta-Variablen benutzen, die Symbole der Objektsprache darstellen sollen. Wie üblich sind die Symbole semantisch geladen, d. h. sie sind so ausgewählt, daß sie auf die Bedeutung der Objekte hinweisen, für die sie stehen.
Die Benutzung von Meta-Interpretern zu Erweiterungszwecken ist besonders intensiv im Bereich der logisch-orientierten Programmierung untersucht worden (s. z. B. Sterling/Beer 89).
Es ist an dieser Stelle vielleicht interessant einen kurzen Hinweis auf die Formen von Interprozessorkommunikation anzuschließen, wie sie aus Hardware-Sicht betrachtet werden. Neben der Kommunikation über einen gemeinsamen Speicher, welcher am ehesten das besprochene blackboard-Modell entspricht, ist in diesem Kontext die Kommunikation über Verbindungen von üblicher Bedeutung. Von den verschiedenen Kriterien, die für Rechnerverbindungstopologien herangezogen werden, wie Homogenität (ein Netz ist homogen, wenn von allen Knoten gleich viele Verbindungen ausgehen), maximale Entfernung zwischen den Knoten, maximaler Grad eines Knotens (die größte Anzahl von Verbindungen, die aus einem Knoten ausgehen), Anzahl der Verbindungen (d. h. Leitungen), interessiert aus Softwaresicht hauptsächlich die Anzahl der Verbindungswege bzw. Schnittstellen. Darin unterscheiden sich die verschiedenen Netzstrukturen wie Bus, Ring, Gitter, Würfel, Stern usw. erheblich voneinander (Rechenberg 91, S. 75ff). Das BABYLON-Modell entspricht in dieser Hinsicht der Stern-Struktur, die bei (n-1) Leitungen die gleiche Anzahl 2(n-1) von Kommunikationsschnittstellen erfordert. Man beachte allerdings, daß in Rechnernetzen die Kommunikation normalerweise durch explizite Zielangaben erfolgt. Ein Rechner X, der mit Rechner Y Daten austauschen will, versieht sie mit der Zielangabe “Für Rechner Y” und schickt sie an seine Nachbarn, die sie gegebenfalls weiterleiten. In der BABYLON-Architektur gilt: invocation by capability, not by name, was, wie in den folgenden Seiten (falls erforderlich) sicherlich noch klarer werden wird, zentral kontrollierte aber regelgesteuerte und inhaltsorientierte Aktivierung der Prozessoren bedeutet.
Das sollte natürlich ein Interpreter sein, der selbst keinen Meta-Interpreter benötigt.
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di Primio, F. (1993). Die Technik der Integration. In: Hybride Wissensverarbeitung. DUV: Datenverarbeitung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14613-1_9
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