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Part of the book series: DUV Sozialwissenschaft ((DUVSW))

Zusammenfassung

Das dieser Arbeit zugrunde liegende Verständnis von Öffentlichkeit konzeptualisierte diese als ein Konfliktfeld, in dem widerstreitende Meinungen und Akteure um Geltung konkurrieren, und das bestimmten Regeln und Zugängen unterliegt. Die öffentliche Auseinandersetzung zu einem Thema findet üblicherweise nicht freischwebend statt, sondern ist an das berichtete Agieren, Reagieren und Zitieren relevanter Akteure geknüpft und wurde in dem Begriff der “Arena” gefaßt. Die in ihrer Extremform als “Verlautbarungsjournalismus” kritisierte Abhängigkeit der Medien (vgl. Teichert 1987, S. 187) von den Aktivitäten mächtiger Akteure, zählt seit längerem zum gesicherten Wissensbestand der Kommunikationsforschung und wurde auch in ausländischen Untersuchungen der Kernenergieberichterstattung bestätigt (vgl. Saxer u.a. 1986, S. 155f). Wenn davon auszugehen ist, daß die Öffentlichkeit und die Medien zentrale Bestandteile in der Problematisierung und politischen Vermittlung des WAA-Issues waren, und die Medienpräsenz des Themas wiederum an das Handeln von Akteuren gebunden ist, so werden mit der Frage, inwieweit Befürworter und Gegner der WAA in den Medien sichtbar wurden und in welchem Ausmaß es insbesondere der Protestbewegung gelang, sich in den Medien zu etablieren, auch die Weichen für die Darstellung des Issues gestellt. Dieses legte es nahe, die inhaltliche Analyse der Presseberichterstattung mit der Darstellung der Konfliktbeteiligten zu beginnen.

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Literatur

  1. Bei den übrigen Medien rechtfertigen die geringen Fallzahlen keine gesonderte Ausweisung.

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  2. Den Koeffizienten liegt die folgende Interpretation zugrunde: Werte größer Eins indizieren eine Zunahme der Wahrscheinlichkeit als Aussageurheber in dem jeweiligen Medium aufzutreten, Werte kleiner Eins entsprechen einer Abnahme dieser Wahrscheinlichkeit, Koeffizienten gleich Eins bedeuten keinen Einfluß. Demnach bedeutet beispielsweise der Koeffizient der Frankfurter Rundschau von 20.72 für die Nichtstandortinitiativen, daß ihre Veröffentlichungschancen im Vergleich zur Referenzkategorie “Sonstige” um mehr als das zwanzigfache stiegen, wenn sich die Frankfurter Rundschau des Themas annahm. Bei der FR und den UWG’s war dagegen im Vergleich zur Referenzkategorie eine Abnahme der Wahrscheinlichkeit zu verzeichnen.

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  3. Zur Errechnung von R~ siehe die Regressionsanalysen, die im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen der Bewegung unternommen wurden. Die Aktionsgruppen wurden aufgrund ihrer weitgehenden De-Thematisierung und der damit zusammenhängenden geringen Varianz aus der Analyse ausgeklammert.

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  4. Die Argumentationsanalyse basierte auf ca. 130 idealisierten Statements, deren Auftreten in den Beiträgen festgehalten wurde. Diese Argumente sprachen sich für oder gegen die Wiederaufarbeitung aus, zugleich konnten sie von dem Aussagenden bejaht, zurückgewiesen oder neutral kommentiert werden. Die Zusammenfassung dieses extrem feinkörnigen Rasters erfolgte auf der Grundlage einer “Re-Inhaltsanalyse” dieser Kategorien mit Hilfe des Codierschemas, das der Analyse der Bewegungspresse zugrunde gelegt wurde. Die Aggregierung der Bewertungen wurde in der Form vorgenommen, daß die Bestätigung von Pro-WAA-Argumenten mit der Zurückweisung von Contra-WAA-Argumenten gleichgesetzt und als positive Darstellung der WAA behandelt wurde. Umgekehrt wurde die Zurückweisung von Pro-WAA-Argumenten mit der Bekräftigung von Anti-WAA-Argumenten als negative Darstellung der WAA verstanden. Hinsichtlich der Bewertungsintensität wurden klare Bekräftigungen bzw. Zurückweisungen mit +2/-2 codiert, Einschränkungen derselben erhielten die Werte + 1/-1. Neutralen Kommentierungen wurde die Null zugewiesen. Für die später analysierte Bewertung der Akteure wurde ein ähnliches Verfahren zugrunde gelegt. Hier handelte es sich um negative und positive Zuschreibungen (“demokratisch”, “kompetent”, “unsachlich” etc.), die ebenfalls zurückgewiesen oder bejaht werden konnten. Ihre Transformierung in Akteursbewertungen erfolgte nach dem obigen Muster.

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  5. Einen guten Überblick über wichtige Ergebnisse der Glaubwürdigkeitsforschung geben Renn/Levine 1988, S. 5Iff.

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  6. Hinzu kommt, daß ein großer Teil der verwendeten Argumente ebenfalls akteursbezogene Aussagen enthielt, die aber als Argumente gelesen und codiert wurden. Wenn beispielsweise Kritik am parteiischen Genehmigungsverfahren der Landesregierung geäußert wurde oder die mangelnden Erfahrungen der Betreiber mit der WAA-Technologie zur Debatte standen, wurden diese immer auch als Akteure bewertet. Dieses war ferner dann gegeben, wenn die Aussageurheber sich in ihrer Argumentation auf andere Aussagen stützen, indem sie diese bekräftigten, relativierten oder zurückwiesen. Der impliziten Bezugnahme auf die Konfliktbeteiligten wird später im Kontext der Argumentationsanalyse nachgegangen. Aus der Darstellung herausgenommen wurden solche Akteure, die nur sehr selten Objekt von Bewertungen waren. Dieses traf beispielsweise für die Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Kommunalparlamente zu, die praktisch nie angesprochen wurden.

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  7. Dabei ist anzumerken, daß die bei Buiren ermittelten Bewertungen sich aus verschiedenen Dimensionen zusammensetzten (Art der Bewertung, formale Hervorhebung, Vergleichsbasis der Aussagen etc.), wobei je nach Gewichtung dieser Faktoren der Gesamteindruck variierte.

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  8. Die Unterteilung in Befürworter, Gegner und Sympathisanten orientiert sich an der oben ausgewiesenen Grundhaltung der Akteure. Der Begriff “Sympathisant” umfaßt dabei auch eine nur partielle Übereinstimmung mit der Bewegung, die hinsichtlich spezifischer Argumente gegeben war oder nur zu bestimmten Phasen der Auseinandersetzungen herrschte.

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  9. Von einer Führungsrolle der Bewegungssympathisanten kann jedoch nur mit der Einschränkung gesprochen werden, daß sich die Positionen der hier subsumierten SPD und der Gewerkschaften erst mit Verzug einer kritischeren Linie näherten.

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Kliment, T. (1994). Die Debattenteilnehmer. In: Kernkraftprotest und Medienreaktionen. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14607-0_14

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14607-0_14

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-4155-6

  • Online ISBN: 978-3-663-14607-0

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