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Individuelle Determinanten kulturellen Verhaltens

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Kultur und Stadtgesellschaft

Part of the book series: DUV: Sozialwissenschaft ((DUVSW))

  • 59 Accesses

Zusammenfassung

Man muß Kulturverhalten nicht nur für jede Schicht, sondern für jede Kulturart einzeln betrachten, solange diese Kulturarten unterschiedlich sind. Das Spektrum der Kulturangebote ist zu weitgefächert, als daß man es auf einen einzigen „Kultur-Nenner“ bringen könnte. Leider folgen nur wenige empirische Studien dieser Erkenntnis oder gliedern, wenn überhaupt, Kulturarten relativ willkürlich nach dem Alltagsverständnis. Die erörterten Lebensstil-Typologien sind zum größten Teil auch ein Beispiel dafür. Die von Gans (1979) definierten taste publics sind Gruppen an Nachfragern, also Kulturkonsumenten mit ähnlichem Kulturgeschmack und zumeist ähnlichen sozio-ökonomischen Merkmalen. Sie fragen Kultur in bestimmten Kombinationen nach, zeigen eine näher zu beschreibendes komplementäres kulturelles Verhalten. Das kulturelle Angebotsspektrum läßt sich somit in Angebotssegmente, taste cultures, gruppieren. Welche taste cultures können nun nicht nur heuristisch (wie Gans es tat), sondern empirisch mit welchen taste publics verbunden werden? Zur Beantwortung dieser Frage werden Korrespondenzanalysen zur Bestimmung der taste publics und eine Faktorenanalyse zur Bestimmung der taste cultures durchgeführt.

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Literatur

  1. Es sei darauf hingewiesen, daß die Korrespondenzanalyse keine absoluten, sondern nur relative Aussagen in einem multi-dimensionalen System sich gegenseitig beeinflussender Elemente macht.

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  2. Galerie“ ist in den U.S.A. ein Wort für jede Kunstausstellungsform und wird von den Einheimischen häufig mit der Kultureinrichtung ”Kunstmuseum“ verwechselt.

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  3. Die taste cultures bilden entsprechend der schon erläuterten Verfahrensweise die Spaltenvariablen und die sozio-ökonomischen und demographischen Eigenschaften der Besucher die Zeilenvariablen. Numerische Ergebnisse der Analyse (Anzahl und Varianzerklärungen der Dimensionen, Korrelationen der Spalten-zu den Zeilenmerkmalen, Beiträge zur Lage der Achsen) sind in der Anschlußtabelle A8.2 aufgelistet.

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  4. Die Bedeutung des verfügbaren Einkommens für den Besuch der Eliteinstitutionen steht und fällt aber mit der Höhe des Eintrittspreises: Im Durchschnitt bezahlt die untersuchte repräsentative Bevölkerungsgruppe $23 für die Oper und $17 für das klassische Theater. Der Durchschnittspreis für alle als “Kultur” bezeichneten Einrichtungen beläuft sich auf 13 Dollar.

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  5. Nach der Zunahme bis zur mittleren Altersgruppe (von 35 bis 44 Jahren gibt es 4,8 Besuche im Jahr) fällt die Hochkultur-Aktivität wieder (Personen zwischen 55 und 64 besuchen 1,7 Mal im Jahr diese Elitekultur-Einrichtungen).

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  6. Kurze Zeit (bis zu drei Jahren) in der Stadtregion wohnende Personen besuchen diese Kunststätten durchschnittlich häufig. In den folgenden Wohnjahren nimmt die Besuchshäufigkeit deutlich zu. Bei 10 Jahren Wohndauer sind es sogar 2,5 Besuche über dem Durchschnitt. Dann nimmt die durchschnittliche Besuchshäufigkeit kontinuierlich ab: Die 20 bis 30 Jahre im Gebiet Wohnenden liegen 0,5 Besuche unter dem Gesamtdurchschnitt aller erhobenen Kulturbesuche. Die über 50 Jahre im Gebiet wohnenden liegen bis zu 1,3 Besuche unter dem Besuchsdurchschnitt. Dies kann auf das Alter zurückgeführt werden.

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  7. Zum Beispiel gehen Verkäufer/innen 2,8 Mal, Manager in leitender Position aber 12,8 Mal jährlich in Museen und Kunstmuseen.

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  8. Bei Bewohnern ohne High-School-Abschluß wurden durchschnittlich 1,4 Besuche im Jahre, bei Bewohnern mit einem College-Abschluß (vier Jahren College) 6,7 Besuche im Jahr gezählt.

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  9. Es verhalten sich nur wenige Personen mit einem Haushalts-Jahreseinkommen unter 10.000 Dollar kulturell im hier besprochenen Sinne (durchschnittlich weniger als vier Besuche im Jahr). In der nächsten Einkommensgruppe um 20.000 Dollar wird die bildende Kunst aber schon fünfmal im Jahr besucht. In der nächsten Einkommensgruppe um 35.000 Dollar gibt es dann wieder einen Abfall der Aktivität (2,7 Besuche), gefolgt von einem deutlichen Anstieg der Besuchszahl in der wohlhabendsten Einkommensgruppe über 60.000 Dollar (7,3 Besuche).

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  10. Zur Rekapitulation des Lebenszyklus-Modells: Es gibt acht Stufen sozialer Zusammenhänge im Kontext von Familie, Arbeit und Alter (vgl. Rapoport Rapoport, 1978, Belk Andreasen, 1982): “Jugend” schließt Ledige bis zum vollendeten 24. Lebensjahr ein. “Jungerwachsene” umfaßt 25 bis 34 Jahre alte Ledige und frisch Vermählte/Zusammenlebende ohne Kinder in Erwerbstätigkeit oder in einer weiterbildenden Institution. Die “frühe Etablierungsphase” umfaßt verheiratete Personen zwischen 25 und 34 Jahren mit einem oder zwei Kindern im abhängigen Alter (bis zu zehn Jahren alt). Die “mittlere Festigungsphase” umfaßt verheiratete Personen zwischen 35 und 44 Jahren mit keinem oder nur einem Kind im anhängigen Alter. Die “späte Festigungsphase” umfaßt verheiratete Personen zwischen 45 und 54 Jahren ohne (kleinere Kinder). Die “Vor-Rentenphase” schließt verheiratete Leute zwischen 55 und 64 Jahren ein. Die “Rentenzeit” umfaßt verheiratete Personen zwischen 65 und 74 Jahren. Als im “hohen Alter” befindlich gelten verwitwete Personen älter als 74 Jahre.

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  11. Zunächst gibt es eine deutliche Zunahme der Aktivität von 5 Besuchen im Jahr bei den Bewohnern bis zu drei Jahren Wohndauer auf 8 Besuchen bei den Bewohnern mit vier bis zehn Jahren Wohndauer. Dann folgt aber schnell eine kontinuierliche Abnahme auf bis zu 2 Besuchen im Jahr.

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  12. Jedoch zeigt eine “Multiple Classification Analysis” (MCA) Unter¬schiede zwischen Paar-Besuchen (Befragter plus eine weitere Person) und Besuchen in großen Gruppen (5 und mehr Personen): Paare gehen durchschnittlich 21 Male und Groß-Gruppen 27 Male pro Jahr zu Kulturenrichtungen. In dieser Dichotomisierunq werden Unterschiede im Sinne der H8 -Hypothese bestätigt.

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  13. Berechnet wird der Netto-Nutzen einer taste culture für die ganze städtische Region aus dem Durchschnitt der Netto-Nutzen der diese taste culture bildenden zehn Kulturarten.

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  14. Dabei ist die Logarithmierung der Werte angebracht, wenn die Residuen positiv, also rechtsschief verteilt sind. Die Ziehung der Quadratwurzel der Werte ist angebracht, wenn die Residuen negativ, linksschief verteilt sind. Auch doppelte Logarithmierungen sind möglich, da tatsächliche Zusammenhänge durch die mathematischen Transformationen nicht verfälscht werden. Andere Transformationen wie die Quadrierung und die Transformation der Werte der unabhängigen Variablen sind ebenfalls legitim und verändern nicht die tatsächliche Relationen zwischen den Variablen. Sie können dadurch allein linearisiert werden (vgl. Norusis, 1988: 355–57, 362–63 ).

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  15. Erklärt ein hoher Netto-Nutzen-Wert aber wirklich kulturelles Verhalten oder beweist der nachgewiesene Effekt nicht nur die Richtigkeit der Rationalität des Handelns? Es ist auch notwendig, die Ursachen der Ausprägungen des Netto-Nutzens zu erforschen, um die Restriktionen, in denen rationales Handeln stattfindet, zu kennen.

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  16. Auch die andere Einstellungs-Variable, die Einstellung zur Stadt spielt eine der Netto-Nutzen-Variable entsprechende positive Rolle. Sie wirkt wie der Netto-Nutzen, positiv auf die Kürze der Zeit seit dem letzten Besuch von Einrichtungen der populären Darstellungskultur (ß=-.37, sig.05).

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Kirchberg, V. (1992). Individuelle Determinanten kulturellen Verhaltens. In: Kultur und Stadtgesellschaft. DUV: Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14599-8_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14599-8_8

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-4102-0

  • Online ISBN: 978-3-663-14599-8

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