Zusammenfassung
Alle drei für diese Analyse herangezogenen Längsschnittuntersuchungen sind anläßlich von Wahlen durchgeführt worden. Die wichtigste Voraussetzung für die Wissenskluft-Hypothese ist damit quasi „natürlich“ gegeben: eine Zunahme der Medienberichterstattung. Die vorliegenden inhaltsanalytischen Daten lassen aber keine direkte Zuordnung des tatsächlich genutzten Medienangebots zu den individuellen Wissensveränderungen zu, der Zusammenhang zwischen der quantitativen und qualitativen Veränderung des Medienangebots einerseits und dem Wissenserwerb in den verschiedenen Bildungsgruppen andererseits kann daher nicht direkt untersucht werden. Ich werde mich deshalb in diesem Abschnitt auf die Skizzierung der Entwicklung der Medienberichterstattung beschränken, um vor diesem Hintergrund in den nachfolgenden Kapiteln die eigentlichen Untersuchungsfragen zu beantworten.1
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Referenzen
Für die Kommunalwahluntersuchung ist eine direktere Zuordnung für die Berichterstattung der drei Dortmunder Tageszeitungen über „bestimmt gelesene Artikel“ in den einzelnen Befragungswellen möglich, nicht aber für das Fernsehen. Ich habe mich auch in diesem Fall für die weniger stringente Untersuchungsmethode entschieden, um die Vergleichbarkeit der Analysen zu den Europawahlen zu gewährleisten.
ARD und ZDF unterscheiden sich in den einzelnen Wahlkampfwochen allerdings deutlich: Das ZDF steigt wesentlich stärker ein als die ARD, deren Schwerpunkt Ende Mai mit einem Tiefpunkt der Berichterstattung des ZDF zusammenfällt. Vergleiche dazu Schulz/Schönbach (1981: 33, Schaubild 2).
Der außerordentlich hohe Wert für die WELT in dieser Woche resultiert aus einer mehrseitigen Sonderbeilage in der Ausgabe vom 5. Juni, die gemeinsam mit der TIMES, LE MONDE und LA STAMPA herausgegeben worden war.
Eine Vergleichszahl für die Berichterstattung des Fernsehens liegt mir leider nicht vor.
Untersucht wurden SPIEGEL, STERN, BUNTE, QUICK, die ZEIT, „Rheinischer Merkur/Christ und Welt“ sowie das „Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt“.
„Tagesschau“ um 20 Uhr und „heute“ um 19 Uhr.
Ohne die Berichterstattung am Wahltag.
Die Fallzahlen beziehen sich in allen Fällen auf die Zahl der Beiträge. Die Zahl der Artikel ist dabei nicht mit 1979 (403) vergleichbar, da unterschiedliche Selektionskriterien angewendet wurden. Die Zahlenwerte in der Tabelle sind außerdem durch den Druckerstreik verzerrt, der die Zeitungen unterschiedlich betraf: Während die WELT völlig unbehelligt blieb, entfielen bei der FAZ in der 2. Woche zwei, in der 6. Woche drei Ausgaben, bei der FR in der 2. Woche zwei und in der 5. Woche drei Ausgaben, bei der SZ erschienen in der 1., 4. und 6. Woche teilweise nur Notausgaben. Zum Einfluß des Streiks auf die Berichterstattung vergleiche Holder (1986).
Das sind alle die Artikel, die eine Nennung von Parteien oder Politiker enthalten.
Gesamtzahl der Artikel im Lokalteil.
Das sind: Erscheinen auf Seite 1 des Lokalteils, Beginn auf der oberen Hälfte der Seite, Umfang von mindestens drei Spalten, mindestens ein Bild, Fettdruck und Kasten.
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Horstmann, R. (1991). Der Verlauf der Medienberichterstattung. In: Medieneinflüsse auf politisches Wissen. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14588-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14588-2_7
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4075-7
Online ISBN: 978-3-663-14588-2
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