Zusammenfassung
Die bisherigen Analysen dienten zur grundsätzlichen Überprüfung der Tragweite der Knowledge-Gap-Hypothese von Tichenor, Donohue und Olien (1970) bzw. Ettema und Kline (1977): Sind die von diesen Forschern vorgeschlagenen individuellen Merkmale Bildung, Motivation und Interesse tatsächlich die zentralen Variablen für die Erklärung von Wissensveränderungen, und gilt dies unter allen auftretenden Entwicklungen des politischen Wissens? An dieser Stelle möchte ich die bisherigen Ergebnisse noch einmal kurz zusammenfassen und erste Konsequenzen für die Wissenskluft-Hypothese wie für die weiteren Analyseschritte formulieren.
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Referenzen
Wie bereits mehrfach betont kann die Rolle des Motivs nicht hinreichend geklärt werden; es ist aber eher unwahrscheinlich, daß eine bessere Operationalisierung die Ergebnisse so auf den Kopf stellen würde, daß das Motiv und/oder das Interesse tatsächlich als alleinige zentrale Variablen gelten könnten. Die Schlußfolgerung hinsichtlich der vergleichsweise angemesseneren Hypothesenformulierung von Ettema/Kline (1977) bliebe davon im übrigen unberührt.
Ähnliche Definitionen finden sich bei Taylor/Crocker (1981: 91), Fiske/Taylor (1984: 140) und Lau/Sears (1986: 349). Für einen Überblick über Schema-Theorien vergleiche auch Hastie (1981; 1986).
Status und formale Bildung bleiben in den Zeiträumen, in denen die Medienberichterstattung über ein Thema variiert, unverändert.
Die Generalisierung und Differenzierung eines bestehenden Schemas (KLUWE/ SPADA, 1981: 317) und der Erwerb neuer Schemata ist ein fortlaufender Prozeß, der durch die alltägliche Informationsverarbeitung gespeist wird. Der Mensch entwickelt zwar ein beträchtliches Beharrungsvermögen gegenüber der Wahrnehmung von Informationen, die nicht in sein Schema passen, ein Schema ist aber grundsätzlich jederzeit veränderbar.
Jervis (1986: 323) spricht bei der Schema-Theorie z.B von einer „Auffassung“ (Outlook), nicht etwa einer Theorie: „Sie besteht aus letztlich nicht überprüfbaren Annahmen und einer Reihe von etwas lose miteinander verbundenen Beweisen und Behauptungen.“ Zu den übrigen Problempunkten vergleiche vor allem Hastie (1981; 1986) und Taylor/Crokker (1981) mit vielen weiterführenden Literaturhinweisen.
Es gibt allerdings auch Ansätze in der Schema-Theorie, die zwischen Personen- und Sachschemata unterscheiden und daher an dieser Stelle zu anderen Zuordnungen kämen.
Vergleiche dazu auch O’Keefe (1982).
Zur Übertragbarkeit des Konzepts der Parteiidentifikation vergleiche Falter (1977; 1981), zur Bedeutung der Parteiidentifikation bei Bundestagswahlen vergleiche Berger (1973; 1977) und Gluchowski (1978; 1983).
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Horstmann, R. (1991). Zwischenbilanz: Diskussion der bisherigen Ergebnisse und ihrer Konsequenzen. In: Medieneinflüsse auf politisches Wissen. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14588-2_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14588-2_14
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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