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Milieuspezifisches politisches Verhalten und ideologische Positionen: Normative Übereinstimmungen und Diskrepanzen

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Book cover Norm — Milieu — Politische Kultur

Part of the book series: DUV : Sozialwissenschaft ((DUVSW))

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Zusammenfassung

Das Wahlverhalten bzw. die Parteipräferenz der Milieus sind die geeigneten Basis-Indikatoren für die vergleichende Analyse partei- und milieuspezifischer Wert- und Normorientierungen. Schichtspezifische Variablen wie Bildung, Beruf und Einkommen haben eher eine trennende Tendenz in bezug auf die Milieuzugehörigkeit, d.h. daß etwa eine statistische Gruppe in gleicher Weise hervorragend ausgebildeter Individuen sich milieuspezifisch auf hauptsächlich drei in ihren Lebensorientierungen völlig unterschiedliche Milieus verteilen läßt auf das konservativ-gehobene, das technokratisch-liberale und das alternativlinke Milieu. Das Wahlverhalten dagegen hat eher einen „verbindenden Charakter“ nicht nur innerhalb der Milieus, sondern auch im Hinblick auf den Wirkungszusammenhang zwischen partei- und milieuspezifischen Orientierungen: Wertorientierungen stellen einen zentralen Indikator für das Wahlverhalten dar, und Wertorientierungen sind milieugebunden. Insofern ist das Wahlverhalten eine Folge milieuspezifischer Wert- und Normorientierungen, und tatsächlich ist es relativ homogen. Die Betonung liegt dabei auf „relativ“, denn die ideologische Übereinstimmung zwischen Parteien und Milieus ist nie so bruchlos, daß es nicht überall Gruppen mit „abweichender“ politischer Orientierung gäbe. Zudem spiegelt sich, wie im Verlauf der Analyse deutlich werden wird, die „wertideologische Zerrissenheit“ mancher Milieus eben in ihrem Wahlverhalten wider. Tabelle 1 und 2 zeigen die Verteilung der Parteien auf die Milieus einmal für den Indikator „Parteipräferenz“, also für die allgemeine (partei-) politische Ausrichtung, und für den Indikator „Wahlentscheid Bundestagswahl 1983“.

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Literatur

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  19. % der Angehörigen des technokratisch-liberalen Milieus sind Leitende Angestellte und Beamte, siehe Infratest Sozialforschung: a.a.0., S. 290, Tabelle 9

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  22. Infratest Sozialforschung: a.a.O., S. 286; Tabellen 1 und 2

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  23. In der Sinus-Studie wird “die persönliche Betroffenheit von politischen Problemen” im Hinblick auf die Mehrheitsfähigkeit der SPD untersucht und als erstes Ergebnis formuliert “An der Spitze der Problembereiche, die persönliche Betroffenheit auslösen, liegen 4 Umweltthemen. Von Schädigungen der Umwelt fühlen sich 70% bis 80% der Wahlbevölkerung ganz persönlich betroffen. Vorgänge in diesem Bereich werden hautnah erlebt und politische Aktivitäten aufmerksam registriert Der Umweltschutz wird nicht mehr nur als ein - zwar wichtiges - Problem neben anderen betrachtet, über die sich in erster Linie Politiker den Kopf zerbrechen sollten, sondern Umweltprobleme lösen bei der Mehrheit der Befragten persönliche Betroffenheit aus. Hier deutet sich ein BewuBtseinswandel an, der in diesem AusmaB und mit dieser Deutlichkeit in den letzten Jahren nicht so sichtbar war.” Vorstand der SPD (Hrsg.): aa.0., S. 97f.

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  26. so z.B. bei der Ostpolitik Anfang der siebziger Jahre

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  27. und diese Themen sind ja z.Zt. sogar “drängende Probleme”; siehe Vorstand der SPD (Hrsg.): a.a.O., S. 98 f

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© 1990 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Faltin, I. (1990). Milieuspezifisches politisches Verhalten und ideologische Positionen: Normative Übereinstimmungen und Diskrepanzen. In: Norm — Milieu — Politische Kultur. DUV : Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14579-0_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14579-0_5

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-4040-5

  • Online ISBN: 978-3-663-14579-0

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