Zusammenfassung
Wie in der Einleitung beschrieben, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Verarbeitung sprachlicher Lokalisierungsausdrücke. Dabei wird unter dem Begriff “Verarbeitung” die Analyse von Phrasen und das Berechnen von Inferenzen, z.B. zum Aufbau eines umfassenden internen Modells oder zur Fragebeantwortung, zusammengefaßt. Die Generierung sprachlicher Ausdrücke ist hingegen von untergeordnetem Interesse. Durch diese Einschränkung liegt der Schwerpunkt der Arbeit, wie in der Einleitung ausgeführt, auf dem Umgang mit sprachlich vorgegebenem, unterbestimmtem räumlichen Wissen.
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Literatur
Eine Definition des Begriffes der “Landmarke” findet sich in LYNCH (1960).
Der Begriff des Figur/Hintergrund-Prinzips stammt aus der Gestalttheorie. Er wird in Kapitel 2.2.2.1 als generelles Lokalisierungsprinzip genauer erläutert.
Die Autoren verwenden in ihren allgemeinen Ausführungen nur die Variablen x und y als Bezeichnung für die in eine Lokalisierungsangabe involvierten Entitäten. Bei der Instantiierung des λ-Ausdruckes wird die Variable x durch die zu lokalisierende Entität LE, y durch das Referenzobjekt RO belegt.
Da die proximale Außenregion durch ihre Charakterisierung als Interaktionsregion zu einem entscheidenden Teil funktional und nicht topologisch definiert ist, macht es m.E. keinen Sinn, unter diesen Bedingungen von “topologischen Präpositionen” zu sprechen. Die topologische Formalisierung kann nur Innen- und Außenräume bzw. Kontakt/Disjunktheit festlegen. Zur Beschreibung der Ausdehnung einer Nachbarschaft werden metrische oder zumindest qualitative Angaben benötigt.
Die Präposition neben wird von Wunderlich und Herweg nicht erwähnt. Damit stellt sich ihnen auch nicht das Problem der Einordnung dieser Präposition. Neben kann als dimensionale Präposition aufgefaßt werden, da sie als Vereinigung von rechts und links definierbar ist. Andererseits ist sie nicht mit Maßangaben kombinierbar, da sie sich auf beide Seiten einer Achse bezieht. Die Präposition neben ist also dimensions-, aber nicht richtungsabhängig; eine Unterscheidung, die von den Autoren nicht vorgenommen wird.
Die Funktion ‘Sichtbare_Teile’ wird von Herskovits nicht als geometrische Konzeptualisierungsfunktion aufgeführt. Durch den Bezug auf den funktionalen Aspekte der Sichtbarkeit erscheint es auch wenig sinnvoll, sie als rein geometrische Funktion zu bezeichnen. Andererseits ist nicht klar, wie diese Funktion arbeiten soll; in welchen Kontexten z.B. auch durch andere Objekte verdeckte Teile mitberücksichtigt werden usw.
Herskovits beachtet dabei nicht, daß es in bestimmten Situationen auch zu nicht metrisch meßbaren Toleranzen kommen kann. So erlaubt das Beispiel (20) der Kommode an der Wand gewisse Objekte zwischen Wand und Kommode, obwohl die Präposition on den Kontakt erforderte. Hierbei ist nicht der Abstand, sondern die Relevanz bzw. Unwichtigkeit der Zwischenobjekte von Interesse.
Ich möchte in meiner Arbeit nicht auf das Problem der Prototypen-Ansätze eingehen, daß durch den Eintrag von Verwendungstypen in das Lexikon die konzeptuellen Überlegungen keine Trennung von sprachlichen und begrifflichen Konzepten erfolgt. Anmerkungen zu dieser Problematik im Rahmen von Präpositionen finden sich z.B. in HERWEG (1988).
Vieu stellt im Rahmen der Arbeiten der Toulouser Gruppe eine in-Hierarchie auf, die anders aufgebaut ist als die sich zufällig ergebende von Kautz. Die Autorin zeigt außerdem die Wichtigkeit der Teil-Ganzes-Beziehung auf.
Der Name “Transitivitätstabelle” ist irreführend, da diese Tabelle nicht entsprechend der mathematischen Interpretation von Transitivität die Eigenschaft einer einzelnen Relation darstellt. Stattdessen handelt es sich um eine Kompositionstabelle, die die Verknüpfung von zwei Relationen behandelt, die im Gegensatz zur Definition der Transitivität auch unterschiedlich sein können. Ich werde in den folgenden Ausführungen trotzdem den Namen Transitivitäts-tabelle beibehalten, da er in der gesamten Literatur zu diesem Thema üblich ist.
Dieser Grundüberlegung möchte ich entschieden widersprechen. Zeit wird (von Menschen) als gerichtet konzeptualisiert, d.h. sie kann sich nur in einer Richtung ausdehnen, während für jede räumliche Dimension zwei Richtungen möglich sind. Allerdings wirkt sich diese Fehleinschätzung nicht weiter auf das Systemverhalten aus, die Probleme des Ansatzes sind an anderer Stelle zu suchen.
Diese Unterscheidung ist eigentlich überflüssig, da in der überwältigenden Mehrheit der existierenden Sprachen ausschließlich das Spiegelprinzip verwendet wird. Als Beispiele für Sprachen, die dem Tandemprizip folgen, wird einzig das Hausa genannt.
Das Feature ‘Gewicht’ wird von den Autoren merkwürdig verwendet. So hat z.B. ein Zimmer das Gewicht O, um es innerhalb eines Hauses in einiger Höhe anordnen zu können. Die Lage des Zimmers in einem höheren Stockwerk entsteht natürlich durch den Aufbau des Hauses und nicht dadurch, daß Zimmer fliegen können. An dieser Stelle liegt eher eine ad hoc-Lösung, denn eine sinnvolle Modellierung physikalischer Gegebenheiten vor.
Dieses Berechnungsschema berücksichtigt allerdings keine partielle Inklusion, die von den Autoren in anderen Beispielen durchaus zugelassen wird.
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Pribbenow, S. (1993). Ansätze zur Verarbeitung räumlicher Ausdrücke. In: Räumliche Konzepte in Wissens- und Sprachverarbeitung. DUV: Datenverarbeitung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14562-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14562-2_2
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-2042-1
Online ISBN: 978-3-663-14562-2
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