Zusammenfassung
Noch im vorigen Jahrhundert waren die Möglichkeiten eines Bürgers der sich industrialisierenden Welt, etwas über das Geschehen außerhalb der Grenzen seines Nationalstaats zu erfahren, äußerst beschränkt. Das Sammeln von Primärerfahrungen, etwa durch Reisen, war Minderheiten vorbehalten, auch der Erwerb von Sekundärerfahrungen, etwa durch Bücher oder Zeitschriften, war nicht allen Bevölkerungsschichten vergönnt. Erst die Entwicklung der Telegraphie (vgl. Desmond 1978, 131 ff.) und in ihrem Zuge die Entstehung der Massenpresse gestatteten dem Bürger einen vergleichsweise preiswerten und mühelosen Zugang zu Informationen aus anderen Ländern. So hat sich der Angehörige eines fremden Nationalstaats vom „unbekannten Wesen einer fremden Art“ (Toynbee 1971, 234 ff.) mehr in Richtung zum Mitmenschen gewandelt, ja die Weltgesellschaft des 20. Jahrhunderts wäre ohne die zeitgenössischen Print- und Funkmedien nicht vorstellbar (vgl. Luhmann 1975, 20).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Als stellvertretendes Beispiel für viele Untersuchungen zu dieser Problematik vgl. Galtung/Rüge (1965, 64–90).
Vgl. Koschwitz (1984, 356). Siehe auch: Koschwitz (1983, 56–73). Daß Skepsis gegenüber einer solchen Wirkung der Massenmedien angebracht ist, führt ebenfalls aus Schneider (1984, 303–333).
Rights and permissions
Copyright information
© 1990 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
von Bassewitz, S. (1990). Nationale Stereotypisierungen in Massenmedien. In: Stereotypen und Massenmedien. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14545-5_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14545-5_2
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4049-8
Online ISBN: 978-3-663-14545-5
eBook Packages: Springer Book Archive