Zusammenfassung
Einleitend ist in dieser Studie nach dem Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zur Überwindung des Apartheid-Systems in Südafrika gefragt worden. Die Analyse der Bestimmungsfaktoren bundesdeutscher Südafrika-Politik hat ergeben, daß eine konsequente Anti-Apartheid-Politik im langfristigen und aufgeklärten Eigeninteresse der Bundesrepublik lag. Die offiziellen Verlautbarungen der Bundesregierung entsprachen dieser Annahme. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat in dem behandelten Zeitraum von 1982 bis 1992 nach eigenem Bekunden eine Friedenspolitik gegeniiber Südafrika mit dem Ziel verfolgt, einen Beitrag zur Überwindung der Apartheid in Südafrika zu leisten. Die in den einleitenden Kapiteln gewonnenen Kenntnisse über die Determinanten bundesdeutscher Süd- und Südafrika-Politik lieBen jedoch Zweifel an der Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit dieses Anliegens zu. Die im Hauptteil dieser Studie gewonnenen Ergebnisse ermöglichen nun folgende differenzierte Gesamtbewertung:
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Die Untersuchung der offiziellen Grundsätze und der praktischen Ausrichtung der Sudafrika-Politik der Bundesregierung, wie sie vom Auswärtigen Amt entworfen und vertreten wurden, bestätigten die Zweifel an der Ernsthaftigkeit nicht. Konfrontiert mit einer eskaliernden Gewalt und Gegengewalt in Südafrika, einer wachsenden internationalen Anti-Apartheid-Bewegung und begleitet durch eine zunehmend kritische Opposition in der Bundesrepublik hat die christlich-liberale Bundesregierung in den achtziger Jahren nicht nur eine deklatorische, sondern auch eine operative Südafrika-Politik entwickelt.
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Wenzel, C. (1994). Schlußbemerkungen. In: Südafrika-Politik der Bundesrepublik Deutschland 1982 – 1992. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14541-7_6
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