Zusammenfassung
Fast jede Stadt im Ruhrgebiet hat „ihre“ Künstlerpersönlichkeit, „ihren“ als bedeutend angesehenen Schriftsteller, Musiker, Maler oder Theaterleiter. Doch kaum einer dieser Lokalgrößen kam jemals besondere Bedeutung jenseits der engen Stadtgrenzen zu, und meist war ihre „Größe“ in erster Linie ein Effekt allzu bornierter Maßstäbe oder des unüberwindlichen Wunsches, einen wichtigen Künstler in den eigenen Reihen zu haben. Die meisten dieser zu Lebzeiten als Genies Umjubelten gerieten daher mit dem Ende ihrer körperlichen Anwesenheit schnell in Vergessenheit und wurden durch neue Idole ersetzt. Nur einige wenige erlangten dauerhaften Nachruhm oder gar Bekanntheit außerhalb des eigenen Wohnortes, so daß künstlerische Repräsentanten des Ruhrgebiets kaum zu finden sind. Zu diesen wenigen gehört ohne Zweifel Dr. Saladin Schmitt, der in den fast dreißig Jahren seiner Arbeit als Theaterleiter in Bochum und Duisburg wie kaum ein anderer die Theaterkultur der Region geprägt und dauerhafte Traditionen geschaffen hat.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Die biographischen Angaben folgen Hermann Dieter Schrage: Saladin Schmitt am Stadttheater Bochum (1919–1949). Diss. Wien 1967, S. 12–16, und Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg). Saladin Schmitt. Der Theatergründer. Zum 100. Geburtstag 18.September 1983. Bochum 1983, S. 25.
Vgl. Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 134.
Vgl. Schmitts Bewerbungsschreiben, ebd., S. 10.
Zur Theatergeschichte des Ruhrgebiets vgl. Claus Spahn: Die Theatergeschichte des Ruhrgebiets unter besonderer Berücksichtigung der Theatergemeinschaften bis 1933. Diss. Köln 1972; Thomas Parent: Theater und Museen - Zur Geschichte kommunaler Kultur im Revier, in: Wolfgang Köllmann/ Hermann Korte/ Dietmar Petzina/ Wolfhard Weber (Hg): Das Ruhrgebiet im Industriezeitalter. Geschichte und Entwicklung. Band 2. Düsseldorf 1990, S. 361–418.
Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 128.
Vgl. Helmuth Croon: Städtewandlung und Städtebildung im Ruhrgebiet im 19. Jahrundert, in: Aus Geschichte und Landeskunde. Forschungen und Darstellungen. Festschrift für Franz Steinbach. Bonn 1960, S. 491, 494.
Vgl. zur Bochumer Theatergeschichte Walter Kaulfuß: Das Theater in Bochum von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, in: Jahrbuch des Vereins für Orts-und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, 27/1912–13, S. 105–130; Helmuth Croon: Eine Stadt ohne Theatertradition, in: Stadt Bochum (Hg): Saladin Schmitt. Blätter der Erinnerung. Bochum 1964, S. 13–18. Die kulturelle Situation im 19. Jh. beschreibt Aishe Malekshahi: Kulturpolitik in Bochum. Industrialisierung, Großstadtentwicklung und bürgerlicher Lebensstil in einer Revierstadt des 19. und 20. Jahrhunderts. Magisterarbeit, Bochum 1988.
Walter Kaulfuß, a.a.O., S. 105; etwas milder, aber im Ergebnis Kaulfuß bestätigend wird die Situation der Vorkriegszeit beschrieben in: Magistrat der Stadt Bochum (Hg): Verwaltungsbericht Stadt Bochum 1919–1924. Bochum 1927, S. 250. Als Ziel kommunaler Kulturpolitik nennt der Bericht, “Bochum auch zu einem geistigen Mittelpunkt im Industriebezirk werden zu lassen.” (ebd.)
Zit.n. Helmuth Croon: Eine Stadt ohne Theatertradition, a.a.O., S. 15f.
Die genauesten Daten zu diesem Vorgang finden sich in Elmar Buck/ Bernd Vogelsang (Hg): Theater seit dem 18. Jahrhundert. Köln 1989 (= Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, Beiheft 12), S. 89.
Vom Stadttheater. Bochumer Anzeiger v. 28.11.1918.
Protokolle der Sitzungen der Theaterkommission v. 21.12.1918, 19.1.1919 u. 25.1.1919; StA Bochum D St 92.
Alle Zitate nach: Erläuterungen zum Haushaltsplan 1919; StA Bochum D St 10. In einem Entwurf des Papiers hieß es im letzten Satz noch “befände” statt “fühlte”.
Zit.n. Kurt Dömemann: Schauspiel in Bochum. Bilder und Texte zur Geschichte eines Theaters. Bochum 1963, S. 24.
Saladin Schmitt: Der Theaterleiter und sein Programm, in: Der Schacht, 3. Jg., 1926/27, H. 17, S. 409.
Saladin Schmitt: Theaterkrisis. Märkischer Sprecher v. 10.1.1929.
Vgl. die Inszenienmgsliste in: Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 135.
Zur kulturellen Entwicklung in Duisburg vgl. Hans Kappe: Die kulturelle Entwicklung Duisburgs von 1870 bis zur Gegenwart. Diss. Münster 1940; Ute Gibbels: Zur Kulturgeschichte Duisburgs in den ersten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg - mit besonderer Berücksichtigung der Theatergeschichte. Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufe I und II. Duisburg 1987; Hans Schaffner: Geschichte des Duisburger Theaters von den Anfängen bis 1900, in: Duisburger Forschungen, 7/1963, S. 1–266; Hartmut Redott¨¦e: Das Duisburger Schauspiel von der Jahrhundertwende bis zum Jahre 1921, in: Duisburger Forschungen, 7/1963, S. 267–444.
Generalanzeiger (Duisburg) v. 25.2.1920; Duisburger Volkszeitung v. 26.2.1920. Die gesamte Debatte ist dokumentiert in StA Duisburg, 401/1093.
Generalanzeiger (Duisburg) v. 25.2.1920.
Vgl. den Brief, in dem OB Jarres der Düsseldorfer Stadtverwaltung die Auflösung des Kooperationsvertrages mitteilt, zit.n. Rhein-und Ruhrzeitung (Duisburg) v. 19.10.1920.
Vgl. Schmitts Briefe und die entsprechenden Zeitungsmeldungen in StA Duisburg, 401/1138.
Generalanzeiger (Duisburg) v. 3.12.1920.
Der Vertrag ist abgedruckt in: Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 40f. Zu den Theateretats der Revier-Kommunen vgl. die Tabelle in Kapitel 3 dieser Arbeit.
Vgl. die Inszenierungs-Statistik in: Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 135–141. Am Essener Theater wurden während der zwanziger Jahre pro Spielzeit durchschnittlich 27–28 Schauspiele und 27 Opern und Operetten herausgebracht; zu Essen s. Franz Feldens: 75 Jahre Städtische Bühnen Essen. Geschichte des Essener Theaters 1892–1967. Essen 1967, S. 183–299.
Vgl. Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 23, 60. Bereits in den Erläuterungen zum Haushaltsplan 1919 wird betont, daß die geplanten Gagen z.T. höher als in den Nachbarstädten lägen; StA Bochum D St 10.
Vgl. Erik Reger: Das Bochumer Schauspiel, in: Das Theater, H. 9/1927, S. 202.
Vgl. Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 48; Erik Reger: Bühnenkultur im Ruhrgebiet (2), in: Westdeutsche Monatshefte 1/1925, S. 603.
Claus Spahn, a.a.O., S. 147–177; Franz Feldens, a.a.O., S. 291ff, 303ff.
Erik Reger: Bühnenkultur im Ruhrgebiet (2), a.a.O., S. 601.
Vgl. Protokoll der Musik-und Theaterkommission v. 5.12.1928; StA Bochum D St 94.
Vgl. StA Duisburg 401/330, wo die ab 1925 schwebenden Auseinandersetzungen um die Kostenverteilung zwischen Bochum und Duisburg dokumentiert sind.
Vgl. Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 35, 45ff; der Vorgang ist dokumentiert im Protokollbuch der Bochumer Theaterkommission 1919–1922; StA Bochum D St 93, sowie in StA Duisburg 401/1138.
Vgl. zur Perspektive eines Frankfurter Engagements Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 82 sowie die Bewerbungen um die Intendantenstelle, die 1927 auf das Gerücht hin in Bochum eingingen, Schmitt wechsele an die Kölner Bühne; StA Bochum D St 13.
Boguslaw Drewniak: Das Theater im NS-Staat. Düsseldorf 1983, S. 65f.
Walter Kaltheuner, in: Stadt Bochum (Hg): Saladin Schmitt. Blätter der Erinnerung, a.a.O., S. 131.
Vgl. die Statistiken in Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 135, u. Zehn Jahre Stadttheater Bochum. Heft zur Festvorstellung am 30. Dez. 1925. Verbunden mit einem Bericht über die dritte bis neunte Spielzeit 1917/18–1924/25. Bochum 1925, S. 22–36.
Vgl. die Spielplanzusammenstellungen der Duisburger Oper in StA Duisburg 401/363.
Vgl. etwa die Statistiken für das Essener Stadttheater bei Franz Feldens, a.a.O., S. 183–199, und die Aussagen von Konrad Dussel: Ein neues, ein heroisches Theater? Nationalsozialistische Theaterpolitik und ihre Auswirkungen in der Provinz. Bonn 1988, S. 338f. Ohne die Bedeutung innovativer Dramatiker und Regisseure mindern zu wollen, muß gegenüber einer Geschichtsschreibung, die sich allzugern auf spektakuläre Novitäten konzentriert, festgehalten werden, daß im Theateralltag der zwanziger Jahre sowohl in inszenatorischer als auch in thematischer Hinsicht Traditionalismus die Szene dominierte.
Allein zur Werbung für die Goethe-Woche gab die Stadt 1928 10.887 RM aus. Dennoch wurden einige Erwartungen bezüglich der Gäste nicht erfüllt: Der amerikanische Botschafter, der zur William Shakespeare-Woche eingeladen war, ließ sich wegen dringender Termine entschuldigen und Duisburgs Oberbürgermeister Jarres, mit dem Unternehmen partnerschaftlich verbunden, sagte fast immer kurzfristig ab. Dafür handelte sich die Stadtverwaltung einen empörten Brief des Bochumer Philologenvereins ein, der offenbar nicht eingeladen worden war: “Als eine der stärksten akademischen Berufsgruppen in Bochum dürfen wir erwarten, daß bei derartigen Gelegenheiten zum mindesten die dienstältesten Direktoren der staatlichen und städtischen höheren Lehranstalten eingeladen werden. Schärfste Verwahrung aber legen wir dagegen ein, daß wir Philologen gerade bei einer Goethewoche übergangen worden sind, da wir doch in erster Linie dazu berufen sind, unsere Jugend in Goethes Dichtung einzuführen und es ganz allgemein als unsere Aufgabe betrachten, die älteren Schülerinnen und Schüler unserer Schulen zum verständnisvollen Besuch des Theaters zu erziehen.” Die organisatorischen Vorbereitungen für die Shakespeare-und Goethe-Woche sind dokumentiert in: StA Bochum D St 23.
Vgl. Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 177, 210f.
Oberbürgermeister Ruer zur Eröffnung der Goethe-Woche, zit.n. Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 210.
Abklang der Bochumer Goethe-Woche. Rheinisch-Westfälische Zeitung v. 27.10.1928, Abendausgabe.
Vgl. Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 67.
Carl Niessen: Eigenes Opemschaffen in Duisburg. Zur Ausstellung im Städtischen Kunstmuseum Duisburg vom 7. September bis 5. Oktober 1958. Duisburg 1958, S. 45; vgl. a. R.E.: “Maschinist Hopkins”. Bochumer Anzeiger v. 17.6.1929, wo die Oper als “Anhäufung von Kitsch” mit “Musik von vorgestern” beurteilt wird.
Erik Reger: “König Stahl” von Reinhold Zickel. Uraufführung am Bochumer Stadttheater. Westdeutscher Scheinwerfer Nr. 1 v. 28.1.1928, S. 3.
Vgl. Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 72.
Programm in Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 94.
Erik Reger: Bühnenkunst im Ruhrgebiet (1). Berliner Börsenzeitung v. 12.1.1923.
Erik Reger: Industrierevier und Zeittheater, in: Der Niederrhein, H. 5/1929, S. 15
Erik Reger: “König Stahl” von Reinhold Zickel, a.a.O.
Vgl. z.B. Das Theater des Ruhrgebiets und der werktätige Mensch, in: Der Niederrhein, H. 2/1929, S. 12–13; Walter Kordt: Anmerkungen zum Theater im Ruhrgebiet, in: Der Niederrhein, H. 9/1929, S. 8–9.
Saladin Schmitt: Der Theaterleiter und sein Programm, a.a.O., S. 410.
Hans Buxbaum: Theater im Reich und Avantgarde, in: Die Scene, 20/1930, H. 11, S. 306f.
Saladin Schmitt: Das Theater, in: Duisburg. Hgg. v.d. Städt. Hochbauverwaltung. Berlin 1925, S. 102.
Ebd., S. 109: “Dies ist das Merkwürdige, das ganz eigenartige und, wenn man den Zug richtig versteht, das Beglückende dieses jungen Bodens: der maßlose Appetit und die heißhungrige Sehnsucht etwas zu gehen, etwas zu werden. Es verschlägt gar nichts, wenn dieser Trieb, wie jeder ursprünglichelnstinkt, einmal über das Ziel hinausschießt; Hauptsache ist und bleibt, daß man seinen Atem verspürt und sich von seinem Rhythmus treiben läßt: ein Atem und ein Rhythmus, nicht minder gewaltig und tempobeschwingt wie der Atem und der Rhythmus der Arbeit, die hier geleistet wird.”
Erik Reger: “König Stahl” von Reinhold Zickel, a.a.O.
Echo vom Niederrhein v. 29.10.1926. Weitere Beschwerden über Stücke oder Aufführungen finden sich in StA Duisburg 401/1088, 401/1157 und 401/223. Ein besonderes Schlaglicht auf Duisburger Publikums-Stimmungen werfen mehrere 1921 eingegangene antisemitische Beschimpfungen; vgl. die Theaterzeitschrift Vereinigte Stadttheater Duisburg - Bochum, H. 2/1921, S. 32 und H. 5/1921, S. 32.
Erik Reger: Bühnenkunst im Ruhrgebiet (1). Berliner Börsenzeitung v. 12.1.1923.
Erik Reger: Bühnenkultur im Ruhrgebiet (2), a.a.O., S. 602.
Vgl. Saladin Schmitt: Nibelungen-Wandlung. Richtlinien zur Duisburger Aufführung, in: Hellweg, 3/1923, S. 537.
Saladin Schmitt: Der Theaterleiter und sein Programm, a.a.O., S. 411f.
Saladin Schmitt: Nibelungen-Wandlung, a.a.O., S. 538.
Erik Reger: Bühnenkultur im Ruhrgebiet (2), a.a.O., S. 602.
Vgl. Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 305f.
Vgl. Engelien: Faust I und II in Bochum. Kölnische Zeitung Nr. 403b v. 24.7.1928: “Mit der von Emil Peeters beigesteuerten Musik kann man zwei an sich gewiß höchst interessante Konzertabende bestreiten. Die szenische Architektur versinkt in dieser ambrosischen Flut von Musik wie ein schön geformter Pudding in Himbeersauce.”
Vgl. Wilhelm Hendel: Die Duisburger Theaterreform, in: Westdeutsche Monatshefte, 1/1925, S. 218: Schmitt “ist der Typus des modernen Spielleiters.”
Die weniger moderaten Experimente des zeitweiligen Oberspielleiters Richard Gsell stießen - zumindest in Duisburg - auf heftige Ablehnung und wurden auch von Schmitt nicht unterstützt. Auf den Protest, den “Kreise der Jugendbewegung” gegen Gsells “Teil”-Inszenierung 1924 anmeldeten, antwortete Schmitt mit einer harschen Distanzierung von seinem Mitarbeiter, der in diesem Fall eigenmächtig und “mit Hilfe einer in Bochum existierenden kleinen radikalen Künstlergruppe” seine Vorstellungen eines “äußersten Expressionismus” durchgesetzt habe; StA Duisburg 401/1157; vgl. a. Wilhelm Hendel: Die Duisburger Theaterreform, a.a.O., S. 223f.
Erik Reger: Goethe auf dem Theater. Die Bochumer Goethewoche. Berliner Börsen-Courier v. 30.10.1928. Vgl. a. Wilhelm Hendel: Die Duisburger Theaterreform, a.a.O., S. 224 u. 226, wo die Verwendung der “modernsten Errungenschaften der Bühnentechnik” jedoch bloß unkritisch konstatiert wird.
Engelien: Faust I und II in Bochum, a.a.O., kritisiert vor allem den statuarischen Deklamierstil “als wären die Verse Denkmalinschriften mit lauter großen Buchstaben”. Ähnlich auch Wernher Witthaus: Bochumer Theater. Kölnische Zeitung v. 27.11.1931, der das “schleichende Tempo”, “unvermutete Kunststückchen”, eine überladene Ausstattung und die auffällige Bewegungsregie für Kennzeichen eines antiquierten expressionistischen Theaterstils hält. Eine abgewogenere Beschreibung und Analyse liefert Bernhard Diebold: Könige in Bochum. Frankfurter Zeitung v. 18.7.1927.
Vgl. Erik Reger: Bühnenkultur im Ruhrgebiet, in: Westdeutsche Monatshefte 1/1925, S. 463–468 u. 598–609, sowie Erik Reger: Das Bochumer Schauspiel, in: Das Theater, H. 9/1927, S. 200–204.
Erik Reger: Deutsche Shakespearewoche in Bochum, in: Das Theater H. 14/1927, S. 336.
Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 38; vgl. a. Protokoll der Musik-und Theaterkommission v. 18.11.1922, wo zusätzliche Mittel für die Ausstattung von “Peer Gynt” in Höhe von 1.350.000 RM genehmigt werden, “da mit Sicherheit darauf zu rechnen ist, daß die Kosten aus den laufenden Einnahmen der Aufführung noch im Rechnungsjahre gedeckt werden.”; StA Bochum D St 94.
Märkischer Sprecher v. 23.3.1926.
Vgl. den Spielplanvorschlag der KPD, in: Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 87 sowie die Protokolle der Musik-und Theaterkommission v. 3.6.1930 und vom 16.4.1931; StA Bochum D St 94.
Vgl. Schmitts Brief an seinen Freund Ernst Bertram v. 29.11.1911, in: Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 134.
Anton Domschlag: Der Entweder-Oder-Spielplan. Kulturkreis-Repertoire in Bochum-Duisburg. Westdeutscher Scheinwerfer Nr. 25 v. 14.7.1928, S. 5.
Vgl. die Pressestimmen in: Westdeutscher Scheinwerfer Nr. 27 v. 28.7.1928, S. 5 u. Nr. 30 v. 18.8.1928, S. 5.
Karl Lauschke: Warum Erik Reger am Bochumer Stadttheater Hausverbot erhielt, in: Peter Friedemann/ Gustav Seebold (Hg): Struktureller Wandel und kulturelles Leben. Politische Kultur in Bochum 1860–1990. Essen 1992, S. 284–299; vgl. a. Kapitel 9 dieser Arbeit.
R.E.: “Maschinist Hopkins”. Bochumer Anzeiger v. 17.6.1929.
Protokoll der Musik-und Theaterkommission v. 19.6.1929; StA Bochum D St 94.
Vgl. Bochumer Anzeiger v. 18.6. und 19.6.1929; Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 377.
Besucherzahlen des Bochumer Theaters für die Jahre 1919–1929 enthalten die Verwaltungsberichte der Stadt Bochum 1913–1924 (S. 253), 1925/26 (S. 146) und 1927/28 (S. 138–143). Die Duisburger Daten finden sich in StA Duisburg 401/363 und 401/374.
Volksblatt (Bochum) v. 26.5.1930.
Die Bochumer Daten nach StA Bochum D St 11; vgl. a. die Protokolle der Bochumer Musik-und Theaterkommission v. 1.3. und 3.6. 1930; StA Bochum D St 94. Die Duisburger Daten folgen den Angaben in StA Duisburg 401/363 und 401/374.
Ebd.; vgl. a. Schauspielhaus Bochum/ Stadtarchiv Bochum (Hg), a.a.O., S. 92f.
Vgl. die Protokolle der Bochumer Musik-und Theaterkommission v. 23.10. und 21.11.1930; StA Bochum D St 94.
Hermann Dieter Schrage, a.a.O., S. 81f; vgl. a. die Meldung im Dortmunder Generalanzeiger v. 26.11.1932: Auch Bochum in den Strudel der Krise hineingerissen.
Von durchschnittlich 15 Vorstellungen in den Spielzeiten 1922–1928 stieg der Anteil der Operetten am Duisburger Spielplan auf durchschnittlich 62 Vorstellungen in den Jahren 1930–1932. Die Platzausnutzung der Operettenvorstellungen lag mit durchschnittlich 1116 Besuchern pro Aufführung in dieser Zeit deutlich über derjenigen der anderen Sparten (Oper: 866, Schauspiel: 831); StA Duisburg 401/363 und 401/374.
Vgl. das Protokoll einer Presse-Besprechung v. 25.9.1929; StA Bochum D St 13.
Saladin Schmitt: Stadttheater und Publikum. Bochumer Anzeiger v. 8.9.1927.
Bochumer Theatersorgen. Volksblatt (Bochum) v. 22.2.1928.
Vgl. z.B. Volksblatt (Bochum) v. 10.10.1932: Für Erhaltung des Kulturtheaters gegen Kulturreaktion.
StA Bochum, D St 13: Die Zahl der monatlichen Freikarten wurde zwischen 1928 und 1930 von 200 auf 1500 erhöht.
Randbemerkungen zur Theaterfrage. Bochumer Anzeiger v. 21.3.1930.
-Stundentag im Stadtparlament. Volksblatt (Bochum) v. 26.5.1930.
Protokoll der Versammlung zur städt. Theatersituation v. 19.3.1930; StA Bochum D St 14/1–2; vgl. a. den Leserbrief im Bochumer Anzeiger v. 25.3.1930.
Vgl. die Kalkulationen zum Etat 1930 und 1931 in StA Bochum, D St 11. In Duisburg hatte der Oberbürgermeister selbst im November 1930 die Schließung des Betriebes vorgeschlagen, damit aber allgemeinen Widerspnrch geerntet - lediglich die KPD pflichtete dem Stadtoberhaupt ausnahmsweise bei. Vgl. Protokoll der Theater-und Musikkommission v. 20.11.1930, StA Duisburg 401/1152.
Vgl. StA Duisburg 401/1152 und 401/1095.
Gutachten über eine Theatergemeinschaft Bochum - Duisburg - Dortmund; StA Duisburg 401/1152.
Vgl. den Briefwechsel zwischen Schmitt und Wagner-Roemmich vom November 1932 in StA Duisburg 401/223.
Vgl. Wagner-Roemmichs Gutachten vom Oktober und Dezember 1932 in StA Duisburg 401/1095.
Brief des Essener OB Bracht an Jarres v. 26.4.1933; StA Duisburg 401/1095.
Rights and permissions
Copyright information
© 1994 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Uecker, M. (1994). Festspiele für den Kohlenpott. In: Zwischen Industrieprovinz und Großstadthoffnung. DUV : Literaturwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14520-2_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14520-2_4
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4151-8
Online ISBN: 978-3-663-14520-2
eBook Packages: Springer Book Archive