Zusammenfassung
In den vorangehenden Kapiteln habe ich den sozialen Wandel, der sich bezüglich der sozialen Zeit im Sinne einer zunehmenden Verdichtung, Flexibilisierung und Beschleunigung abzeichnet, für ausgewählte Lebensbereiche herauszuarbeiten versucht. Dabei hat sich anhand der dargestellten Literatur gezeigt, daß deutlich erkennbare Unterschiede bezüglich der Chance einzelner zu zeitautonomer Gestaltung der Alltagszeit bestehen, die einen Zusammenhang zu den in der traditionellen Ungleichheitsforschung berücksichtigten Merkmale aufweisen. Vor allem haben sich Auswirkungen auf die individuelle Zeitautonomie durch die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, durch Wohn- und Haushaltsformen und durch Erwerbs-, Berufs- und Ausbildungsstatus gezeigt. Im folgenden soll zusammenfassend noch einmal auf die wichtigsten Ergebnisse der intermediären Auswirkung soziostruktureller Merkmale auf die individuelle Zeitautonomie eingegangen werden, und zwar lediglich bezüglich der durch externe Zeitbindungen besonders stark strukturierten Lebensbereiche der Erwerbsarbeit, der Haushaltsproduktionsleistungen und der räumlichen Mobilität. In komprimierter Form sind diese Zusammenhänge nach Lebensbereichen geordnet in Tabelle 7 dargestellt. In der rechten Spalte ist jeweils die positive oder negative Wirkung soziostruktureller Merkmale auf die individuelle Chance zu zeitautonomen Handeln kurz benannt und der Richtung nach durch (+) und (−) Zeichen symbolisiert.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. hierzu auch Esser (1990), der zeigt, unter welchen Bedingungen Routinen (=Habits) und Handlungsziele (Frames) verändert werden; die Trägheit eingefahrener Handlungsmuster entspringt, wie Esser zeigen konnte, durchaus dem rationalen Handlungserwägungen von Akteuren.
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Benthaus-Apel, F. (1995). Ein handlungstheoretisches Modell zur Analyse von Zeitverwendungsunterschieden im Sinne des Constrained-Choice-Ansatzes. In: Zwischen Zeitbindung und Zeitautonomie. DUV: Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14519-6_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14519-6_7
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4170-9
Online ISBN: 978-3-663-14519-6
eBook Packages: Springer Book Archive