Zusammenfassung
Wie schon bei der Beurteilung der bisherigen Agrarpolitik muß auch hier zunächst die Interessenlage der Entscheidungsträger und der Betroffenen, der Landwirte, sowie der politische Standort dieser Gruppen herausgestellt werden. Eine wertfreie Beurteilung der Alternativen wäre Augenwischerei. Dies wurde bereits aus den Darstellungen der Alternativvorschläge und ihren Begründungen deutlich. Denn hätten beispielsweise Köster/Tangermann die Interessen der Produzenten als Entscheidungskriterien für ihr Modell herangezogen, dann wäre eine Ausrichtung zukünftiger Agrarpolitik an der Erreichung eines höchstmöglichen Sozialproduktes völlig abwegig. Den Produzenten geht es hier um ihre eigene Existenzsicherung und Beibehaltung ihres ausgeübten Berufes sowie der Absetzung ihrer Produkte zu möglichst hohen Preisen. Andererseits ist aus gesamtgesellschaftlicher Sicht eine möglichst effektive und preisgünstige Agrarproduktion anzustreben. Diese Bestrebungen, die vor allem von außerlandwirtschaftlichen Gruppen und Sektoren ausgehen, finden dann ihre.Begrenzung, wenn die dadurch unvermeidlichen Erzeugerpreissenkungen und Einkommenseinbußen, verbunden mit einer beschleunigten Konzentration und Zentralisation der Produktion, bei der großen Masse der Produzenten zu politischen Unruhen und einer Gefährdung des herrschenden Gesellschaftssystems führen würden.
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Günnemann, W. (1981). Schlußfolgerungen aus der Analyse der Alternativvorschläge. In: Agrarpolitik in der EG — Markt oder Lenkung?. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 22. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14515-8_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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