Zusammenfassung
Nach dem Regierungswechsel im Herbst 1982 hat die SPD innerparteilich und gegenüber ihrem traditionellen sozialen Umfeld eine Integrationskraft entwickelt, die fast vergessen ließ, „in welch jammervollem Zustand unsere Partei sich noch vor wenigen Monaten befand“1. Das neu gewonnene Selbstbewußtsein der Partei, die sich Chancen für einen Sieg im Bundestagswahlkampf ausrechnet, verdeckte, daß sich die SPD bis zu ihrem Scheitern in der Regierungsverantwortung in einer tiefen Krise befand, die sich festmachte
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am Identitätsverlust der Partei;
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an der rapide abnehmenden Fähigkeit der Partei zur Massenintegration;
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an dem Auseinanderdriften der unterschiedlichen in der Partei organisierten sozialen Interessen;
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an dem brüchig gewordenen Verhältnis zu den der SPD traditionell verbundenen Gewerkschaften.
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Literatur
Peter Glotz in einem Streitgespräch mit Peter von Oertzen, „Parteiorganisation, Arbeiterinteressen und Volkspartei“, in: Neue Gesellschaft, H. 1, 1982, S. 6–11.
Rainer Diehl, Ungeliebte Neuerungen — Der Organisationskonservativismus auf dem Münchener Parteitag, in: Neue Gesellschaft, H. 5, 1982, S. 428–432, Zitat: S. 428 f.
Heinrich Appelhans/ Reinhold Vennebusch, Zu den Glotz-Thesen, in: Neue Gesellschaft, H. 1, 1982, S. 48.
Peter Glotz, Der Kampf gegen den Neokonservativismus. Über die Ergebnisse des Münchener Parteitags 1982, in: Neue Gesellschaft, H. 5, 1982, S. 411.
Bodo Zeuner, „Solidarität“ mit der SPD oder Solidarität der Klasse? Zur SPD-Bindung der DGB-Gewerkschaften, in: Prokla, Nr. 26, 6. Jg., 1976, H. 1, S. 14.
Vgl. Hans Kastendiek, Neokorporativismus? Thesen und Analyse-Konzepte in der westdeutschen Diskussion und in der internationalen „corporatism“-Debatte, in: Prokla, Nr. 38, 10. Jg., 1980, S. 102.
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Leo Panitch, The Development of Corporatism in Liberal Democaracies, in: Comparative Political Studies, Bd. 10, Nr. 1, April 1977, S. 66.
Volker Gransow/ Claus Offe, Politische Kultur und Sozialdemokratische Regierungspolitik, in: Das Argument 128, 23. Jg., 1981, S. 558.
Peter von Oertzen, Antwort auf Fragen an die Vorsitzenden der SPD-Bezirke zu Problemen der Organisation, in: Neue Gesellschaft, H. 2, 1981, S. 103/104.
Werner Staak, Formen der Kooperation mit den Gewerkschaften, in: Neue Gesellschaft, H. 6, 1975, S. 464.
Vgl. Roland Roth, Von der „Lust am Untergang“. Zum Münchener SPD-Parteitag, in: links, Nr. 147, Juni 1982, S. 34; Hoffmann, „Das Ende der Fahnenstange“ (Anm.
Hans-Otto Bäumer, Raus aus dem Trott des Nachvollziehens, in: Neue Gesellschaft, H. 8, 1979, S. 665.
Karl-Heinz Janzen, Das Maß an Zumutungen ist voll. Zu den Haushaltsbeschlüssen 1983, in: Neue Gesellschaft, H. 8, 1982, S. 777.
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Kastendiek, H. (1984). Struktur- und Organisationsprobleme einer staatstragenden Arbeitnehmerpartei: Zum Verhältnis von SPD und Gewerkschaften seit 1966. In: Ebbighausen, R., Tiemann, F. (eds) Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland?. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14481-6_18
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