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Das „Volkspartei“-Konzept der SPD

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Zusammenfassung

Wie schon in der Weimarer Republik1, so scheiterten auch in der Gründungsphase der Bundesrepublik und während der fünfziger Jahre die Bemühungen der SPD, zwar den Charakter als Klassenorganisation beizubehalten, zugleich aber die vornehmlich in der Industriearbeiterschaft begründete soziale Basis der Partei um ihr traditionell fernstehende Arbeitnehmergruppen und die „kleinen Eigentümer“ zu erweitern2. Die SPD blieb bei den Bundestagswahlen 1949, 1953 und 1957 die Partei der gewerkschaftlich orientierten Industriearbeiterschaft3 und hatte ihre Bastionen primär in den protestantisch-städtischen Regionen. Ihre mangelnde Attraktivität für den überwiegenden Teil der katholischen Arbeiter und insbesondere die höheren Statusgruppen der Angestellten und Beamten ließ den Abstand der SPD zur CDU/ CSU 1957 auf 18,4% der Wählerstimmen anwachsen. Während die CDU/CSU ihren Wähleranteil von 1949 bei der Bundestagswahl von 1957 um 20% auf 50,2% der Stimmen steigern konnte, verzeichnete die SPD, die 1953 sogar einen leichten Rückgang zu ertragen hatte, in diesem Zeitraum nur einen Zuwachs von 2,6%. Die SPD hatte es lediglich vermocht, ehemalige Wähler der KPD zu binden. Gerade der in den fünfziger Jahren fehlende Wähleraustausch zwischen der SPD und den bürgerlichen Parteien sowie die politische Polarisation beider Gruppen ließen der SPD ohne eine veränderte Berücksichtigung der Rahmenbedingungen bundesdeutscher Politik auf absehbare Zeit keine Chance, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen oder wenigstens über eine Koalitionsregierung Einfluß auf die staatliche Politik zu gewinnen.

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Literatur

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Rolf Ebbighausen Friedrich Tiemann

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© 1984 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Müller, P. (1984). Das „Volkspartei“-Konzept der SPD. In: Ebbighausen, R., Tiemann, F. (eds) Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland?. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14481-6_17

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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