Zusammenfassung
Bei der feierlichen Verleihung der Luftbrückenstipendien im Jahre 1982 in Berlin benutzte ein amerikanischer General einen charakteristischen Ausdruck. Er sagte, der Geist der Freiheit sei über die Luftbrücke nach Berlin gebracht und seitdem in Berlin heimisch geworden. Die Äußerung entspricht gängigen Vorstellungen von der Berliner Nachkriegsgeschichte. Keiner der anwesenden Deutschen war gekränkt, keiner schien zu bemerken, daß in der Gleichung des Generals ein Faktor fehlte, der für ihre Identität wesentlich ist. Freiheitskampf und Demokratie sind der deutschen Geschichte nicht fremd, aber die Anwesenden schienen sich ihrer eigenen demokratischen Vergangenheit nicht allzu bewußt zu sein. Aus solchen geschichtlichen Erinnerungen und Erfahrungen entstehen die Ansprüche und Wertkriterien, die Legenden und Mythen, auf die sich ein genuiner Glaube an die Demokratie stützt.
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© 1984 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Hurwitz, H. (1984). Kontinuität und Bruch: Sozialdemokratie, Massenöffentlichkeit und die Besatzungsmächte im Berliner Abwehrkampf nach 1945. In: Ebbighausen, R., Tiemann, F. (eds) Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland?. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14481-6_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11650-1
Online ISBN: 978-3-663-14481-6
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