Zusammenfassung
Mit gemischten Gefühlen hat man in Frankreich den zweiten Jahrestag der Wahl François Mitterrands zum neuen Präsidenten begangen. 24 Monate Sozialismus a la française — das war eine Flut von Reformen, von denen einige das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Gesicht Frankreichs tiefgreifend verändert haben. Es waren aber auch zwei Lehrjahre, die den beschränkten Handlungsund Reformspielraum der sozialistischen Regierung offenlegten, schließlich einen deutlichen Kurswechsel der Wirtschafts- und Sozialpolitik erzwangen und an deren Ende viele enttäuschte Hoffnungen stehen. Entsprechend widersprüchlich fallen die Urteile über die bisherige Politik der Regierung Mitterrand aus. Die Opposition in Frankreich — und mit ihr der überwiegende Teil der Auslandspresse — zeichnet ein wahres Katastrophengemälde vom „Bankrott des Sozialismus“, dessen maßlose Verzeichnung und Aggressivität vor allem ein Zeichen dafür ist, wie wenig sich die Rechte in Frankreich mit dem Machtwechsel von Mai 1981 abgefunden hat. Die Regierung hat demgegenüber Mühe aufzuzeigen, daß ihre Bilanz sehr wohl gewichtige Elemente enthält, die sich sehen lassen können. Vor allem zeigen sich angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten immer deutlichere Risse im Regierungslager.
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Menyesch, D., Uterwedde, H. (1981). Sozialismus à la française — eine Zwischenbilanz. In: Frankreich. Grundwissen — Länderkunden, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14428-1_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0434-5
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