Zusammenfassung
Mit dem 10. Mai 1981 hat eine neue Ära der französischen Nachkriegsgeschichte begonnen. An diesem Tag verlor der amtierende Staatspräsident Valery Giscard d’Estaing die Präsidentschaftswahl gegen seinen Herausforderer, den Sozialisten François Mitterrand. 15,7 Mio. Franzosen (gegen 14,6 Mio. für Giscard) hatten sich für einen neuen Präsidenten entschieden, dessen Programm ihnen weitreichende Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft versprach. Da Mitterrand für seine neue Regierung keine parlamentarische Mehrheit in der überwiegend rechtsgerichteten Nationalversammlung erhoffen konnte, löste er sie nach seiner Wahl auf. Die Neuwahlen vom 14. und 21. Juni ergaben entgegen manchen Erwartungen eine Bestätigung, ja sogar eine Verstärkung des Wählertrends vom Mai: Mitterrands Sozialistische Partei errang mit über 37 % der Stimmen einen überwältigenden Erfolg und mit Hilfe des Wahlsystems die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung. Zusammen mit den Kommunisten erreichte sie sogar eine Zweidrittelmehrheit. Nun war kein Zweifel mehr möglich: die Franzosen hatten bewußt auf den Wandel gesetzt und Mitterrand und seiner Partei einen deutlichen Regierungsauftrag erteilt.
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Menyesch, D., Uterwedde, H. (1981). Einleitung. In: Frankreich. Grundwissen — Länderkunden, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14428-1_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0434-5
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