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Part of the book series: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung ((BEISOFO,volume 88))

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Zusammenfassung

Die historische Rekonstruktion des Hilfe-Typus zeigt, daß es mit der Regulierung und Behebung von Not und Mangel um die Universalisierung einer individuell geltenden Reziprozitätspflicht in Form des äquivalenten Warentausches geht. Es ist diese doppelte Zielsetzung, die die Unmittelbarkeit des naturwüchsigen (und notwendig zufälligen) Almosenspendens überwindet, um sie anderen, nicht vom Armen her bestimmten Verpflichtungen zu unterwerfen: “der Herrschaft des sozialen Gesichtspunktes über das Almosen” (Simmel) oder konkreter: den Erfordernissen des kapitalistischen Verwertungsprozesses und seinem Interesse an der Aufrechterhaltung des Wertgesetzes. Das begründet die Notwendigkeit einer obrigkeitlich-staatlichen Vermittlung des Typus und die mit dieser Form gesetzten strukturellen Restriktionen. Einige wenige Argumentationsschritte müssen hier genügen, um die Verbindung zwischen Hilfe-Typus und makrosozialen Determinanten herzu-stellen.1

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Literatur

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  13. Mit dieser auf Handlungsstrukturen rekurrierenden Perspektive folge ich teilweise der These U. Oevermanns, der das Strukturproblem der Sozialarbeit als eines sich wechselseitig ausschließender Logiken therapeutischen und juristischen Handelns behauptet. Trotz dieses weiterführenden Ansatzes bleiben aber eine Reihe von Fragen offen und Probleme ungeklärt, die hier nicht behandelt werden können; vgl. auch den Exkurs: Professionalisiertes Handeln.

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  24. Von hier aus sind Thesen, die die Sozialarbeit als “quasi willfähriges Ausführungsorgan bestimmter Machteliten” darstellen, nicht haltbar; vgl. E. Knieschewski, Sozialarbeiter und Klient, a.a.O., S. 18.

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  26. Im folgenden wird der von U. Oevermann und einem Kreis von Mitarbeitern und Studenten betriebene Versuch, die klassische soziologische Professionalisierungstheorie zu reformulieren, referiert. Die Schlußfolgerungen im Hinblick auf die Bestimmung des Handlungsproblems der Sozialarbeit können jedoch nicht uneingeschränkt geteilt werden; insbesondere wäre auch zu prüfen, ob die darin enthaltene implizite Annahme, daß das soziale Kontrollhandeln der Sozialarbeit strukturell gleichzusetzen sei mit der Logik normenbestandssetzenden Rechtshandelns, zutreffend ist. Diese Vorbehalte erklären auch den neuen Status des Exkurses, der diesem Abschnitt in der überarbeiteten Fassung zugewiesen wurde. Dennoch bietet dieser Theorieversuch vor allem mit Blick auf die Logik therapeutischen Handelns eine nützliche heuristische Kontrastfolie für die Analyse sozialarbeiterischen Handelns.

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  41. vgl. D. Peyser, a.a.O., S. 6o; allein in London soll es 1784 7o5 solcher Gesellschaften gegeben haben. Im deutschen Raum erfolgten die Gründungen vor allem im Nordwesten; vgl. ebenda, S. 6o.

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  42. “Zunächst ist diese ‘Delicatesse’, diese Sensibilität und das besonders entwickelte Gefühl für ’Peinliches’ unterscheidendes Merkmal kleiner, höfischer Kreise, dann der höfischen Gesellschaft.chrw(133) Worauf sie sich gründet, und warum die ‘Delicatesse’ gebietet, dies zu tun und jenes zu lassen, wird nicht gesagt und nicht gefragt. Was sich sehen läßt, ist einfach, daß die ‘Delicatesse’ oder anders ausgedrückt, die Peinlichkeitsschwelle vorrückt.”; N. Elias, Über den Prozeß der Zivilisation, Bd. 1, a.a.O., S. 154.

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  46. Adolph Freiherr von wurde ein erster Jahreskurs für Frauen eingerichtet, der für die Arbeit in der Wohlfahrtspflege ausbildete. 19o5 wurde die “Christlich-Soziale.. Frauenschule” in Hannover gegründet; 19o8 die “Soziale Frauenschule” in Berlin; bis 1919 waren 26 Ausbildungsstätten entstanden; vgl. M. Nowicki, a.a.O., S. 77.

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  48. wie es noch in modernen, gegen die “kalte” berufliche Arbeit protestierende Titel durchscheint: der “engagierte Dialog” wird gefordert; das “befohlene Desinteresse” beklagt.

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  50. Insofern irrt Peters, wenn er schreibt, daß die Berufsstruktur des Arztes oder Anwaltes die Helferrolle begründen kann; diese erbringen funktionsspezifische Problemlösungen und keine Hilfe; vgl. H. Peters, Die mißlungene Professionalisierung der Sozialarbeit, in: KZfSS, 22. Jg. 197o, H. 2, S. 35o f.

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  51. das gilt natürlich auch für subjektive Rekonstruktionen ingenieuraler Tätigkeiten oder bürokratischen Regeln folgendes Handeln.

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Sahle, R. (1987). Analysen. In: Gabe, Almosen, Hilfe. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 88. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14423-6_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14423-6_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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