Gehirn und geistige Leistung: Plastizität, Übung, Motivation

Zusammenfassung

Tun wir genug, um Kindern mit Hirnläsionen oder Patienten mit Schlaganfällen zu helfen? Nutzen wir die Mittel der Krankenversicherten effizient? Zur Bewertung von Übungserfolgen brauchen wir quantitative Kriterien, die es bisher nicht gibt. Wollen wir wissen, welche Krankenhäuser ihren Pflegesatz wert sind [22] und in welchen wir vielleicht nur eine aufgeblähte Bürokratie teuer bezahlen, so brauchen wir Qualitätskontrolle und Meßmethoden. Aber auch für die Theorie des Gehirns sind Zusammenhänge nicht nur mit der Lokalisation, sondern auch quantitative Beziehungen zwischen der Größe von Läsionen und der geistigen oder motorischen Leistungsminderung von Interesse. In dieses Gebiet, das bisher beim Menschen wenig bearbeitet wurde, bemühen wir uns, Licht zu bringen, indem wir die Größe der Hirnläsion mit Hilfe der Computertomographie messen und in Prozent des Gehirns ausdrücken (Abb.1). Begonnen haben wir bei Kindern, weil bei diesen die Aphasie rasch verschwindet, was für die Messung der Intelligenz von Vorteil ist. Die Untersuchung der 51 Kinder mit Großhirnläsionen fanden durchschnittlich zehn Jahre nach der Läsion statt, also im stabilen Stadium des Ausgleichs [23].