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Part of the book series: Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie ((JRR,volume 13))

Zusammenfassung

Wer den Begriff des symbolischen Gesetzes in die Diskussion einführte, läßt sich kaum verläßlich feststellen; wahrscheinlich war es Thurman W. Arnold 1935 mit seiner Schrift ”The Symbols of Government”.1) Die aktuelle Diskussion in der Bundesrepublik geht auf die Arbeiten der amerikanischen Soziologen Joseph R. Gusfield und Murray Edelman zurück.2)

Ein Wort oder ein Bild ist symbolisch, wenn es mehr enthält, als man auf den ersten Blick erkennen kann.

C. G. Jung

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Anmerkungen

  1. 5. Aufl. New Haven 1948.

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  2. Gusfield, Symbolic Crusade, 4. Aufl. Illinois 1976; ders., Der Wandel moralischer Bewertungen: Devianzdefinition und symbolischer Prozeß, in: Stallberg (Hrsg.), Abweichung und Kriminalität, Hamburg 1975, S. 167–180; Murray Edelman, Politik als Ritual. Die symbolische Funktion staatlicher Institutionen und politischen Handelns, Frankfurt/ New York 1976, bei dieser deutschen Ausgabe handelt es sich um eine geringfügig überarbeitete Zusammenfassung der beiden Originalausgaben The Symbolic Uses of Politics, Urbana, Ill., 1964, und Politics as Symbolic Aktion, Mass Arousal und Quiescence, Chicago 1971.

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  3. Gusfield, Wandel (Anm. 2), S. 168. Von symbolisch-zeremonieller Arbeit spricht Niklas Luhmann, Legitimation durch Verfahren, 2. Aufl. Neuwied 1975, S. 36; von symbolisch-rituellen Akten Wolfgang Hoffmann-Riem, Fernsehkontrolle als Ritual?, JZ 1981, 74.

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  4. Gusfield, Wandel (Anm. 2), S. 168–170.

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  5. Gusfield, Wandel (Anm. 2), S. 174–177. Anders aber Richard Quinney, Ansätze zu einer Soziologie des Strafrechts, in: Lüderssen/Sack (Hrsg.), Strafgesetzgebung und Strafrechtsdogmatik, Frankfurt 1975, S. 52: Die Prohibition habe sowohl als Gesetz wie auch als moralischer Impetus versagt; eine veraltete Moral habe sich auch durch das Strafrecht nicht erzwingen lassen.

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  6. Peter Noll, Symbolische Gesetzgebung, Zeitschrift für schweizerisches Recht 1981, 349.

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  7. Hans-Ludwig Schreiber, Ist eine Effektivitätskontrolle von Strafgesetzen möglich?, in: Schäffer/Triffterer (Hrsg.), Rationalisierung der Gesetzgebung, Baden-Baden/Wien 1984, S. 180.

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  8. Von ”handfesten Zielen” spricht Wolfgang Schild, Funktionale und nicht-funktionale Bedeutung des Gesetzes, in: Tammler/Mock, Rechtstheorie und Gesetzgebung, Frankfurt 1986, S. 195 (198).

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  9. Dazu eingehend Werner Hugger, Gesetze — Ihre Vorbereitung, Abfassung und Prüfung, Baden-Baden 1973, S. 45 ff., 125 ff. Hermann Hill, Einführung in die Gesetzgebungslehre, Heidelberg 1982, S. 37, macht die ”Fülle” der instrumentellen Gesetze für ihre abnehmende Effektivität veranwortlich. Ob darin gleichzeitig, wie Hill meint, der Grund für ihre zunehmend symbolische Funktion zu suchen ist, möchte ich bezweifeln.

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  10. Lawrence M. Friedman, Einige Bemerkungen über eine allgemeine Theorie des rechtsrelevanten Verhaltens, in: Rehbinder/Schelsky (Hrsg.), Zur Effektivität des Rechts, Düsseldorf 1972, S. 210.

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  11. Noll, (Anm. 6), 350.

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  12. Hans-Joachim Schneider, Strafgesetzgebung, in: Schneider (Hrsg.), Kriminalität und abweichendes Verhalten, Basel 1983, S. 112.

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  13. Vgl. neben den bereits Genannten Andrew Sinclair, Prohibition — The Era of Excess, London 1962.

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  14. So auch Noll, (Anm. 6), 356; genau genommen könne nur von einem ”symbolischen Gesetzgebungsakt”, nicht von einem symbolischen Gesetz schlechthin gesprochen werden.

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  15. Anders aber Hans Ryffel, Rechtssoziologie, Neuwied/Berlin 1974, S. 256.

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  16. Gerhard Hassold, Wille des Gesetzgebers oder objektiver Sinn des Gesetzes, ZZP 94 (1981), 198.

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  17. Eberhard Baden, Zum Regelungsgehalt von Gesetzgebungsmaterialien, in: Rödig (Hrsg.), Studien zu einer Theorie der Gesetzgebung, Berlin/Heidelberg/New York 1976, S. 373 ff.

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  18. Baden, Gesetzgebung und Gesetzesanwendung im Kommunikationsprozeß, Baden-Baden 1977, S. 59.

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  19. Zum Folgenden Klaus König, Zur Evaluation der Gesetzgebung, in: Kindermann (Hrsg.), Studien zu einer Theorie der Gesetzgebung 1982, Berlin/Heidelberg/New York 1982, S. 308 ff.

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  20. Wolfgang Zeh, Wille und Wirkung der Gesetze, Heidelberg 1984, S. 43.

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  21. Zeh, (Anm. 20), S. 57.

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  22. Zeh, (Anm. 20), S. 48.

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  23. Zeh, (Anm. 20), S. 50. Auch Blankenburg/Krautkrämer, Ein Verwaltungsprogramm als Kaskade von Rechtsvorschriften: Das Arbeitsförderungsgesetz, in: Mayntz (Hrsg.), Implementation politischer Programme, Opladen 1980, S. 147, stellen auf das ”erklärte Ziel” des Gesetzgebers ab.

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  24. Erhard Blankenburg, Über die Unwirksamkeit von Gesetzen, ARSP 1977, 43.

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  25. Nach Johannes Driendl, Zur Notwendigkeit und Möglichkeit einer Strafgesetzgebungswissenschaft in der Gegenwart, Tübingen 1983, S. 60 f., fand in England Ross heraus, daß die Vollzugsorgane eine Straferhöhung für Verkehrsdelikte durch Nichtverfolgung bzw. nicht gesetzeskonforme Bestrafung unterliefen, weil sie sich dem reformatorischen Ethos des Gesetzgebers nicht anschließen wollten. Plastisch spricht Driendl von ”Ziel-unterschreitungen”.

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  26. Blankenburg, (Anm. 24), 45. Nach Quinney, (Anm. 5), S. 53, 78, enthält das Strafrecht generell keine besonderen Anweisungen für seine Durchsetzung; seine Anwendung sei weitgehend in das Ermessen der Polizisten, Staatsanwälte, Richter, Gefangnisleiter, Bewährungshelfer etc. gestellt.

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  27. Vgl. Hassold, (Anm. 16), 207.

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  28. Baden, Gesetzgebung (Anm. 18), S. 60; Hassold, (Anm. 16), 198.

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  29. Vilhelm Aubert, Einige soziale Funktionen der Gesetzgebung, in: Hirsch/Rehbinder (Hrsg.), Studien und Materialien zur Rechtssoziologie, Köln/Opladen 1967, S. 284–309, bes. S. 285, 292, 296–302.

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  30. Bereits Sinclair, (Anm. 13), S. 199, hatte das Prohibitionsgesetz ”The Toothless Law” genannt.

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  31. Dagmar Coester-Waltjen, Zielsetzung und Effektivität eines Antidiskriminierungsgesetzes, ZRP 1982, 221.

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  32. Bericht der Enquete-Kommission, BT-Dr. 8/4461, S. 36.

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  33. Vera Slupik, Verrechtlichung der Frauenfrage, KJ 1982, 361.

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  34. NJW 1984, 2022; eingehend dazu Manfred Zuleeg, Gleicher Zugang von Männern und Frauen zu beruflicher Tätigkeit, RdA 1984, 325.

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  35. Gusfield, Wandel (Anm. 2), S. 168.

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  36. Winfried Hassemer, Einführung in die Grundlagen des Strafrechts, München 1981, S. 69; vgl. auch Heinz Steinen, Über die Funktionen des Strafrechts, in: FS Broda, Wien 1976, S. 350–360.

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  37. Edelman, (Anm. 2), S. 14, 16.

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  38. Vgl. Anm. 10.

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  39. Rainer Hegenbarth, Symbolische und instrumenteile Funktionen moderner Gesetze, ZRP 1981, 201.

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  40. Hegenbarth, (Anm. 39); Rainer Krebs, Die effektive Norm unter Berücksichtigung ihres Normzieles, in: Schäffer/Triffterer, (Anm. 7), S. 128.

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  41. Carl Schmitt, Verfassungslehre, 5. Aufl. Berlin 1970, S. 32.

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  42. Knut Amelung, Strafrechtswissenschaft und Strafgesetzgebung, ZStW 1980, 54 f.

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  43. Noll, (Anm. 6), 350; von ”Stellvertreterkriegen” spricht Sebastian Scheerer, Die Genese der Betäubungsmittelgesetze in der Bundesrepublik Deutschland und in den Niederlanden, Göttingen 1982, S. 8.

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  44. ”Moralische Unternehmer” nennt sie die deutsche Übersetzung; Howard S. Becker, Außenseiter — Zur Soziologie abweichenden Verhaltens, Frankfurt 1973, S. 133.

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  45. Schneider, (Anm. 12), S. 113. Im Strafrecht kommt es nach Schneider zu keiner Gesetzesinitiative ohne eine Kanalisierung und Institutionalisierung der diffusen Verbrechensfurcht der Bevölkerung seitens der Experten und damit durch die Wissenschaft; S. 109.

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  46. Zur Bedeutung politischer Symbole für die staatliche Integration immer noch lehrreich Rudolf Smend, Verfassung und Verfassungsrecht, München/Leipzig 1928, S. 48–50.

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  47. Noll, (Anm. 6), 350 f.

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  48. Abg. Frohme, in: Benno Mugdan, Die gesamten Materialien zum Bürgerlichen Gesetzbuch für das Deutsche Reich, Bd. 2, Berlin 1899, S. 1370.

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  49. Abg. v. Stumm, in: Mugdan, (Anm. 48), S. 1379.

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  50. Ein solcher Streit um normativ unbedeutende Vorschriften oder Worte hat nach Reinhold Hotz, recht (Schweiz) 1984, 44, sein Gutes: Damit sich keine Aggressionen aufstauten, brauche die Demokratie Gelegenheiten, bei denen um die politische Macht gerungen werden könne.

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  51. Amelung, (Anm. 42), 55. Etwas verharmlosend spricht Michael Kloepfer, Gesetzgebung im Rechtsstaat, VVDStRL 40, 76, von den ”normativen Posen” strafrechtlicher Symbolgesetze.

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  52. Karl-Dieter Opp, Einige Bedingungen für die Befolgung von Gesetzen, in: Lüderssen/Sack (Hrsg.), Die selektiven Normen der Gesellschaft, Frankfurt 1975, S. 231.

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  53. Einen derartigen ”Dammbruch” befürchteten die Gegner der Fristenlösung bei § 218 StGB; BVerfGE 39, 28.

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  54. Blankenburg, Rechtssoziologie und Rechtswirksamkeitsforschung, in: Plett/Ziegert (Hrsg.), Empirische Rechtsforschung zwischen Wissenschaft und Politik, Tübingen 1984, S. 48.

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  55. Blankenburg, (Anm. 24), 42 ff.; vgl. auch Noll, (Anm.6), 353; Hegenbarth, (Anm. 39), 202.

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  56. Blankenburg, (Anm. 24), 42.

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  57. Gerlinda Smaus, § 218 StGB — Frauen als Täter und Opfer einer strafrechtlichen Regelung, in: Jung/Müller-Dietz, Paragraph 218 StGB, Heidelberg 1983, S. 69f.

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  58. BVerfGE 39, 57.

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  59. BVerfGE 39, 59. Derart ”absolute” Begründungen sind nach Noll, Ideologie und Gesetzgebung, in: Maihofer (Hrsg.), Ideologie und Recht, Frankfurt 1969, S. 70, für die symbolische Gesetzgebung im Strafrecht kennzeichnend. Soweit auf das absolute Sittengesetz Bezug genommen würde, etwa im Sexualstrafrecht und bei der Todesstrafe, sei es Aufgabe der Ideologiekritik, auf die Beseitigung ”rational nicht faßbarer Normen” zu drängen; S. 74.

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  60. BVerfGE 39, 65.

    Google Scholar 

  61. BVerfGE 39, 92.

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  62. BVerfGE 39, 88.

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  63. BVerfGE 39, 94.

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  64. Christine Landfried, Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber, Baden-Baden 1984, S. 135, mißversteht das Gericht, wenn sie unter wörtlicher Berufung auf Martin Kriele glaubt, das BVerfG habe die Bestrafung der Abtreibung gefordert, ”weil (und unter der Voraussetzung, daß) dadurch das Leben besser geschützt wird als durch andere Maßnahmen”. Ihre Schlußfolgerung — ”Gibt es hinreichend Erkenntnisse, daß diese Voraussetzung nicht zutrifft, ja im Gegenteil das Strafrecht nicht nur nicht besser schützt, sondern die Beratung konterkartiert, dann wäre eine Fristenlösung durchaus im Rahmen des Urteils des BVerfG” — trifft deshalb nicht zu.

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  65. Driendl, (Anm. 25), S. 37, spricht bereits von einer ”symbolischen Theorie” des Strafrechts.

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  66. Scheerer, Neue soziale Bewegungen und Strafrecht, KJ 1985, 244 ff. Vgl. aber den ”Entwurf eines Strafrechtsänderungsgesetzes” seitens der GRÜNEN (BT-Dr. 10/2832), mit dem sie verlangen, von der strafrechtlichen Sanktion nicht mehr allgemein anerkannter Normen der Sexualmoral Abstand zu nehmen. Solange sie nicht allgemein anerkannt sind, muß dies auch für die propagierten neuen Werte gelten.

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  67. Zum symbolischen Widerstand vgl. Niklas Luhmann, Widerstandsrecht und politische Gewalt, Zeitschrift für Rechtssoziologie 1984, 36, 43; Ralf Dreier, Widerstandsrecht im Rechtsstaat?, in: FS Scupin, Berlin 1983, S. 596.

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  68. Günter Frankenberg, Ziviler Ungehorsam und Rechtsstaatliche Demokratie, JZ 1984, 268–270.

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  69. Klaus König, Zur Überprüfung von Rechtsetzungsvorhaben des Bundes, in diesem Band.

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  70. Wolfgang C. Müller, Issue Transfer and Symbolic Legislation — The Austrian Equal Treatment Act, Workshop-paper ”Cause and Consequence in Legislation”, Salzburg 1984, S. 3: ”For government and more generally for party politicians, it was necessary to do something for women, no matter what”. Der Handlungsbedarf hatte nicht allein innenpolitische Gründe; Österreich war mehrfach von internationalen Organisationen scharf kritisiert worden. Zum Gesetz selbst vgl. Theo Mayer-Maly, Gleichbehandlungsgesetz, Wien 1981. Nach Theo Öhlinger, Die Bleibegrenzungsvorschriften im österreichischen Kraftfahrrecht, in: Kindermann, (Anm. 19), S. 301, wollte der Gesetzgeber mit diesen Vorschriften Umweltbewußtsein demonstrieren.

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  71. Noll, (Anm. 6), 362. So explizit Stree in: Schönke-Schröder, Strafgesetzbuch, 20. Aufl. München 1980, § 88a Rdn. 1; Zweck der Vorschrift sei es gewesen, das ”Gefühl der Rechtssicherheit” zu schützen. Da sie an den Beweis zu hohe Anforderungen stellte, konnte sie nach Karl Lackner, Strafgesetzbuch, 14. Aufl. München 1981, Bem. zu § 88a, eine ”selbständige” Schutzwirkung ohnehin nicht entfalten.

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  72. Edelman, (Anm. 2), S. 34; Dahme/Grunow, Die Implementation persuasiver Programme, in: Mayntz (Hrsg.), Implementation politischer Programme II, Opladen 1983, S. 121; Neumann/Schroth, Neuere Theorien von Kriminalität und Strafe, Darmstadt 1980, S. 115.

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  73. Schild, (Anm. 8), S. 198.

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  74. Burkhardt Krems, Grundfragen der Gesetzgebungslehre, Berlin 1979, S. 33.

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  75. Hassemer, (Anm. 36), S. 69; Eike von Hippel, Grundfragen der Rechtspolitik, JZ 1984, 960; Wielinger, Diskussionsbeitrag, VVDStRL 40, 116, sieht die Glaubwürdigkeit des demokratischen Rechtsstaates durch das ”pathetische Gerede” inhaltsleerer Alibigesetze gefährdet. Weiter korrumpiert den Rechtsstaat, daß symbolische Gesetze nur partiell und damit regelmäßig ungleich vollzogen werden. Beim § 218 a.F. war die strafrechtliche Verfolgung zum ”reinen Zufall” geworden; BVerfGE 39, 83.

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  76. Ryffel, (Anm. 15), S. 256. Anders Rudolf Wassermann, Vorsorge für Gerechtigkeit, Bonn 1985, S. 94, für den nur auf dem Papier stehende Gesetze zur gesellschaftlichen Integration nicht beizutragen vermögen; ”alles” hinge von ihrer Effektivität im instrumenteilen Sinn ab.

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  77. Wolfgang Hoffmann-Riem, Fernsehkontrolle als Ritual?, JZ 1981, 73–82, bes. 74, 78, 81/82; ders., Deregulierung als Konsequenz des Marktrundfunks — Vergleichende Analyse der Rundfunkrechtsentwicklung in den USA, AöR 110 (1985), 528–576, bes. 537, 554, 560,568–571.

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  78. Charles-Albert Morand, L’action du droit, FS Huber, Bern 1981, S. 150: ”Calmer l’opinion publique par des concessions symboliquse et satisfaire les intérêts matériels des groupes organisés est essentiel dans une démocratie consensuelle”.

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  79. Auch Hoffmann-Riem weigert sich, diesen Befund allein deshalb als positiv zu bewerten, weil alle Seiten annähernd zufrieden gestellt schienen. Für die deutsche Verfassungsordnung wäre die Diskrepanz zwischen Gemeinwohlverpflichtung und Medienpraxis unakzeptabel — ”einerlei, ob Bürgerprotest aufkommt oder nicht”; Fernsehkontrolle, (Anm. 77), 82.

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  80. Das Umweltstrafrecht nennen Hümbs-Krusche/Krusche, Die Effektivität gesetzgeberischer Initiativen im Umweltstrafrecht, ZRP 1984, 64.

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  81. Amelung, (Anm. 42), S. 56 Anm. 163; anders Josef Schafheutle, Das Sechste Strafrechtsänderungsgesetz, JZ 1960, 471: Der ”Kern des Unrechts” sei ohne die Gesetzesänderung nicht zu treffen gewesen.

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  82. Sebastian Cobler, Das Gesetz gegen die ”Auschwitz-Lüge”, KJ 1985, 162.

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  83. Cobler, (Anm. 82), 163.

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  84. Zustimmend Klaus Vogelsang, Die Neuregelung zur sog. ”Auschwitz-Lüge”, NJW 1985, 2386; kritisch Michael Köhler, Zur Frage der Strafbarkeit des Leugnens von Völkermordtaten, NJW 1985, 2389.

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  85. Hegenbarth, (Anm. 39), 203; Claus Offe, Editorial zu Edelman, (Anm. 2), S. IX, spricht von den Bürgern als ”Theaterkritikern”; Edelman selbst, S. 4, von ”Zuschauersport”.

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  86. Hoffmann-Riem, Fernsehkontrolle, (Anm. 77), 73.

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  87. Zitiert nach Cobler, (Anm. 82), 170.

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  88. So ist nach Quensel, Drogenelend, Frankfurt/New York 1982, S. 119, der Normalbürger ”Hauptinteressent” an einem Cannabis-Verbot; ”unseren” Interessen gelte es auf die Spur zu kommen. Die Erklärung von Volker Meudt, Drogenpolitik in der Bundesrepublik, in: Kutsch/Wiswede, Drogenkonsum, Königstein 1980, S. 209, ”Man kann das Drogenproblem als symbolisch ausgetragenen Konflikt zwischen Herrschenden und (Teilen der) Beherrschten betrachten, bei dem es nur vordergründig um Drogen, in Wirklichkeit aber um die Bewahrung oder Veränderung des status quo geht”, hält er für einseitig überzogen. Allenfalls könne so der Beginn der Drogengesetzgebung erklärt werden, keinesfalls die fortdauernde Geltung dieser Gesetze; S. 114. Hätte Meudt recht, würde es sich um symbolische Gesetzgebung der ersten Fallgruppe handeln.

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  89. Hermann Lübbe, Erfahrungsverluste und Kompensationen, in: Lübbe u.a., Der Mensch als Orientierungswaise?, Freiburg/München 1982, S. 145.

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  90. Hegenbarth, (Anm. 39), 204. Nach Erhard Denninger, Staatsrecht, Reinbek bei Hamburg 1973, S. 124, tritt der Gesetzgeber bei Massenloyalität sichernden Gesetzen ”gleichermaßen als Ideologieproduzent und als Ideologieabnehmer (und -verarbeiter) auf.

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  91. Offe, (Anm. 85), S. X; Quensel, (Anm. 88), S. 109, spricht von ”naiven Verschwörertheorien”.

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  92. Edelman, (Anm. 2), S. 16.

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  93. Helmuth Schulze-Fielitz, Der politische Kompromiß als Chance und Gefahr für die Rationalität der Gesetzgebung, in diesem Band.

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  94. Schmitt, (Anm. 41), S. 32.

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  95. Schmitt, (Anm. 41), S. 34.

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  96. Vgl. oben S. 230.

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  97. Driendl, (Anm. 25), S. 57.

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  98. Friedman, Das Rechtssystem im Blickfeld der Sozialwissenschaften, Berlin 1981, S. 110.

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  99. Vgl. Müller, (Anm. 70), S. 29: ”The Equal Treatment Act is generally seen by representatives of women organizations as a first step and a starting point for further legislative measures. Although the material outcome of the specific Act is considered to be meager, it might be politically evaluated more favourably because, with this law, the demand for equal treatment of women is now accepted and further steps should be possible on the basis of this law”. Klaus Lenk, Zur instrumentellen Funktion des Rechts bei gesellschaftlichen Veränderungen, Verfassung und Recht in Übersee, Bd. 9 (1976), S. 146, hat durchaus recht: Die ”Positivierung von Erwartungen” kann dazu dienen, die fordernden Gruppen zufriedenzustellen, ”ohne daß diese über die symbolische Anerkennung ihrer Forderungen hinaus im Ergebnis etwas gewonnen hätten” — sie kann aber auch der erste Schritt zu ihrer effektiven Durchsetzung sein. In jedem Fall kann der einmal erreichte Standard nur durch ein neues, in der Regel schwerer durchzusetzendes Gesetz normativ abgeändert werden; Öhlinger, (Anm. 70), S. 302.

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  100. Blankenburg, (Anm. 24), 46.

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Kindermann, H. (1988). Symbolische Gesetzgebung. In: Grimm, D., Maihofer, W. (eds) Gesetzgebungstheorie und Rechtspolitik. Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14415-1_12

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