Zusammenfassung
Der Bericht über das West-Berliner Milieu „scene“ und die „Bewegung 2. Juni“ hat als Hintergrund die zu Anfang aufgestellten Thesen zu einigen, die Jugend seit 1950, teils vorher, bewegenden Tatsachen und Entwicklungen. Es handelt sich um untergründig wirkende Prozesse (Wachsen der Weltbevölkerung, „Dritte Welt“, Radio/Television als alles durchdringendes Informationsmedium usw.) und um Probleme bei der Entstehung und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland sowie der DDR. Hier soll nur an drei dieser Thesen erinnert werden:
-
— Die These, daß nach dem relativen Elitenvakuum, das der Nationalsozialismus mit seinen Folgen geschaffen hatte, mit dem Heranwachsen neuer Friedensgenerationen ein Elitenstau auftreten mußte;
-
— die These, daß eine diplomatische Aussöhnung mit der DDR die Spannung gegen-über Kommunisten/Sozialisten in der Bundesrepublik erhöhen würde;
-
— die These, daß — auch — durch bestimmte innenpolitische Entwicklungen überhaupt (für die in der Bundesrepublik die „Große Koalition“ stand) der Druck oder die Tendenz sich erhöhen konnten, unlösbare Spannungen in der Art „Profil“ zu geben, daß als Grund ihrer Verursachung oder aber direkt von ihnen ablenkend ein „Sündenbock“ gefunden wurde.
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Anmerkungen
S. Dieter Claessens: Jugend im Strukturwandel der Gesellschaft, in: ders., Angst, Furcht und gesellschaftlicher Druck, Dortmund 1966
S. hierzu: Fetscher, Iring; Rohrmoser, Günter: Ideologien und Strategien, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1981 (Reihe Analyse zum Terrorismus 1)
S. hierzu und dann zur „Moralisierbarkeit“ einer wirtschaftlichen Situation den Beitrag von Heinz Steinert in: Matz, Ulrich; Sack, Fritz; Schmidtchen, Gerhard; Steinert, Heinz: Prozesse und Reaktionen in Staat und Gesellschaft, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1982 (Reihe Analysen zum Terrorismus 4)
Es sei bereits hier auf die außerordentlich kritische Arbeit von Paul Goodmann, Aufwachsen im Widerspruch (s. Lit. Verz.) verwiesen, die in den USA 1956 (!) erschien.
Solidarität, Absprache und gemeinsames Tun bilden noch keine Organisation. Sonst wäre jede intensive Beziehung zwischen Menschen bereits Organisation!
Siehe D. Storbeck: Berlin — Bestand und Möglichkeiten, Köln und Opladen (Westdeutscher Verlag), 1964, eine Arbeit, in der nachgewiesen wird, daß die DDR-Führung bis ca. 1953 noch nicht sicher war, ob sie Berlin (Ost) als Hauptstadt behalten oder es nicht vielmehr einer Vier-Mächte-Stadt „Berlin“ zugeschlagen werden würde.
Nach Angaben der Stat. Landesamtes von 1950 bis 1979 3 250 000 Wegzüge bei 3 100 000 Zuzügen.
Ergebnisse der Zählung nicht landwirtschaftlicher Arbeitsstätten in Berlin West am 27. Mai 1970, Sonderheft 196 der Berliner Statistik, Mai 1972.
Karl Jaspers: Wohin treibt die Bundesrepublik? München 1966, Piper.
H. Schmidt 1967 in einem Brief an Rolf Seeliger (zit. in: Rolf Seeliger: Die Außerparlamentarische Opposition, München: Verlag Rolf Seeliger, 1968).
Die Sonderstellung West-Berlins als (militärisch/politisch geschützter!) entmilitarisierter und dem „Wirtschaftswunder“ hinterherhinkender Stadt ergab schon ab 1948/49 (Währungsreform) eine deutlichere Differenz zu „Westdeutschland“, d. h. dem „Adenauer Regime“. Die Westberliner gaben sich demokratischer.
Beide literarisch von Kommune-Mitgliedern selbst aufgearbeitet: Kommune I: 1.1.67 gegründet; Ende Januar in Schwierigkeiten, praktisch aufgelöst nach Humphrey-(Pudding-)Attentat. s. Kommune II: „Versuch der Revolutionierung des bürgerlichen Individuums; kollektives Leben mit politischer Arbeit verbinden!“, Reprint, Edition Ceuta Press, Luxembou(r)g 1975; s. auch Uwe Bergmann u. a.: Rebellion der Studenten oder die neue Opposition, Reinbek 1968.
S. hierzu sehr anschaulich Lutz v. Werder: Schwarze Landschaft. Berliner Erfahrungen, Veränderungen und Brüche der letzten 10 Jahre zu einem Zeitgemälde verarbeitet, Tübingen: iva-Verlag, 1979.
S. Kurt Baschwitz: Du und die Masse. Studien zu einer exakten Massenpsychologie, Leiden 1951, 2. Aufl.
Vielleicht ist es gut, darauf zu verweisen, daß der Begriff „establishment“ bereits im 17. Jahrhundert in England gegen die ältere Generation verwendet wurde.
Es darf hier daran erinnert werden, daß die Farbe der SPD ebenfalls rot ist, wenn auch unterdessen ins Orange tendierend. Ich habe dem von der Beobachtung des Kennedy-Wahlkampfes zurückkehrenden Herrn Schütz (in einem Seminar bei Otto Stammer) als Farbe für den nächsten Wahlkampf der SPD grün vorgeschlagen; ich dachte an die Europa-Fahne und ahnte nicht wie vorausschauend ich war... (D. Claessens).
Gemeint ist besonders die „Aktionsgruppe Hochschullehrer“.
S. Falco Werkentin, Der Staat, der Staat ist in Gefahr... Untersuchung zur Entwicklung der Polizei der BRD seit 1945. Diss. FU Berlin 1982.
Ein älterer Beamter dankte am 19.11.1969 auf einer Tagung der Polizeigewerkschaft der Studentenbewegung dafür, daß durch sie die seit vielen Jahren geforderten Verbesserungen eingeleitet worden seien, die für die Ausübung eines normalen Dienstes unabdingbar seien. Zur Situation der Polizei s. Johannes Feest/Rüdiger Lautmann (Hrsg.): Die Polizei, Opladen 1971 und Johannes Feest/Erhard Blankenburg: Die Definitionsmacht der Polizei, Opladen 1972. Wichtig zum ganzen folgenden Bericht ist — als perspektivische Korrektur gemeint — die folgende Bemerkung aus der Sicht der West-Berliner Polizeiführung 1981: „Das Verhalten der Polizei in der damaligen Zeit müßte an der damaligen politischen Situation gemessen werden, insbesondere an der Tatsache, daß die Polizei gezwungen war, in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle aktuelle brisante Situationen zu regulieren, ohne über generelle Vorgaben der Politik zu verfügen. Sehr schnell jedoch setzte in der Polizei ein Lernprozeß ein, der bis jetzt nicht abgeschlossen ist und der uns damals sehr bald in die Lage setzte und setzt, auch auf schwierige Situationen angemessen und verhältnismäßig zu reagieren.“
S. Aaron V. Cicourel: The Social Organization of Juvenile Justice, New York—London—Sydney. John Wiley, 1968.
Reinhard Lettau: Zerstreutes Hinausschauen, München—Wien 1980, S. 8.
In New York z.B. verlief das anders: Hier gab es eher verlassene Quartiere.
Die innere Bereitschaft, illegales Tun gutzuheißen, wird von Informierten (heute) für die damalige Zeit und einen großen Kreis („wir alle...“) sehr hoch eingeschätzt.
Der personelle Aufwand für die volle Observation nur einer Person rund um die Uhr für längere Zeit und bei erwartetem Ortswechsel des zu Observierenden beträgt unter Umständen Dutzende von Observanten!
T. Fichter/ S. Lönnendoncker: Kleine Geschichte des SDS, Berlin: Rotbuch Verlag, 1977, S. 103.
Ebda., S. 92.
Zum Hergang s. Kapitel IV, „Kommune-Bewegung“, S. 89ff.
Hochschule im Umbruch, Dokumentation FU Berlin, hrsg. von der Pressestelle der FU, Berlin 1975, Bd. IV, S. 132.
Ebda.
Ebda.
Ebda.
Sonderdruck der „Frankfurter Rundschau“, 18.1.1967, zit. aus: Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 393, Dokument 639.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 375, Dokument 617.
Ebda.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 378, Dokument 620.
Ebda., S. 136
Ebda.
Ebda.
Matthias Waiden, in: Die Welt v. 7. Januar 1967, zit. nach: Hochschule im Umbruch, a. a. O., Bd. IV, S. 382, Dokument 623.
Ebda.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 137.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 390, Dokument 635.
Ebda.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 140.
Ebda.
Ebda.
Das „Fachidioten“-Flugblatt wurde am 26. November 1966 im Auditorium maximum der Freien Universität von Eicke Hämmer — nach Beiseitedrängen des Rektors Prof. Hans-Joachim Lieber — verlesen, (ebda., S. 126 u. Dokument 594 u. 595, S. 363 f.).
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 141, 27.1.67.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 398/99, Dokument 649.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 399, Dokument 651.
Ebda., S. 398, Dokument 648.
Ebda., S. 399, Dokument 652.
Ebda., S. 142, Bericht v. 28.1.67.
Ebda., S. 142, Bericht v. 29.1.67.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 152.
Ebda.
Ebda.
Ebda.
Hochschule im Umbruch, S. 412, Dokument 670.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 153, Bericht vom 10.4.67.
Ebda.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 154.
Ebda.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 412, Dokument 669.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 416, Dokument 678.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 156.
Ebda., Bericht v. 21.4.1967.
Bild-Zeitung v. 22.4.67, „Rabatz-Studenten soll es an den Kragen gehen“ von Lutz Horst.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 415, Dokument 674.
Ebda., S. 419, Dokument 680.
Ebda., S. 426, Dokument 686.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 164, Bericht vom 4.5.67.
Ebda., S. 164, Bericht v. 7.5.67.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 164, Bericht vom 9.5.67.
Ebda.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 390, Dokument 390, Fachschaftssprecher des OSI.
Peter Mosler: Was wir wollten, was wir wurden. Studentenrevolte — zehn Jahre danach. Hamburg 1977, S. 26.
Ebda., S. 27.
Reinhard Lettau: Zerstreutes Hinausschaun, München/Wien: Hanser Verlag, 1980, S. 11.
Peter Mosler, a. a. O., S. 28.
Zit. nach Peter Mosler, a. a. O., S. 30.
Ebda.
Ebda.
Ebda.
Ebda.
Nicolas Born, Wo mir der Kopf steht, Köln—Berlin 1970, S. 10.
R. Rogowski/L. Wasserspring: Does political development exist?, Beverly Hills 1971; Kriterium „soziales Segment“ für Protestaktionen.
Max Kaase: Bedingungen unkonventionellen Verhaltens in der Bundesrepublik Deutschland, in: Politische Vierteljahresschrift, 17. Jg./1976.
Rudi Dutschke, in: Studentenbewegung 67–69, hrsg. v. Frank Wolff u. Eberhard Windaus, Frankfurt 1977, S. 64.
Was die Größe „seines Anhangs“ angehe, so meinte Dutschke, daß es in West-Berlin 15 bis 20 Menschen gebe, „die wirklich hart arbeiten, (...) die ihre gesamte Zeit und ihr Studium für diese Arbeit der Bewußtwerdung zur Verfügung stellten“. Darüber hinaus gebe es 150 bis 200 Aktive. Der SDS repräsentiere zwar nicht die Bewegung, sei aber vielleicht der bewußteste Teil der Bewegung, so daß sich an der Universität 4000 bis 5000 wirklich engagierte Menschen befänden, die bei Aufklärungsveranstaltungen mitmachten und auch bereit seien, dafür Konsequenzen zu ziehen. Die Anzahl von Personen, die „von heute auf morgen“ für eine Demonstration auf die Straße gebracht werden könnte, setzte Dutschke bei 4000 bis 6000 an.
Satzung der Studentenschaft der Freien Universität bzw. Aktionsprogramm „Was will der AStA?“, Mai 1967.
Interview v. 3.12.1967.
Entnommen aus „Störenfriede ausmerzen“ von Otto Köhler, in: Der Spiegel v. 16.1.1967.
Matthias Waiden, a. a. O.
Peter Hofstätter: Gruppendynamik, Reinbek 1971, S. 115.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 132, Bericht v. 17.12.1966.
T. Fichter/S. Lönnendoncker, a. a. O., S. 127.
Ebda.
Ebda.
Michael Baumann, a. a. O., S. 38/40.
S. auch Spiegel, 44/1980.
T. Fichter/S. Lönnendoncker, a. a. O., S. 129.
Ebda., S. 128.
Ebda., S. 136.
Rechenschaftsbericht des Bundesvorstands zur 23. o. Delegiertenkonferenz des SDS, zit. nach: Studentenbewegung 67-69, a. a. O., S. 18.
Ebda., S. 19.
Ebda.
Ebda.
Subversive Aktion. Der Sinn der Organisation und ihr Scheitern, hrsg. v. Frank Böckelmann und Herbert Nagel, Frankfurt 1976, S. 122.
Ebda., S. 155.
Ebda., S. 262.
Ebda., S. 265.
Ebda., S. 279.
Rolf Gramke vertrat eine als zu „immanent“ angesehene marxistische Position; s. S. 302f. v. „Subversive Aktion“.
Subversive Aktion, a. a. O., S. 335.
Kommune II, a. a. O., S. 17.
Bernd Rabehl: Von der antiautoritären Bewegung zur sozialistischen Opposition, in: Uwe Bergmann u. a.: Rebellion der Studenten oder die neue Opposition, Reinbek 1968, S. 164.
Kommune II, a. a. O., S. 16.
Neuwied/Berlin 1967.
Die „Subversive Aktion“ wurde praktisch nach einem Treffen im April 1966 in Stuttgart — bei Beteiligung von Gruppen aus München, Frankfurt, Berlin, Stuttgart, Tübingen — aufgelöst.
Herbert Marcuse: Repressive Toleranz, in: R. P. Wolff/Barrington Moore/Herbert Marcuse: Kritik der reinen Toleranz, Frankfurt 1965, S. 127.
Zit. aus: Rainer Langhans/Fritz Teufel: Klau mich, Frankfurt/Berlin 1968.
Aufstellung eines mit der amerikanischen Fahne drapierten Weihnachtsbaums, der ein Transparent trägt: „Spießer aller Länder vereinigt euch!“. Nach der Enthüllung von Pappmaché-Köpfen von JOHNSON und ULBRICHT werden den Figuren benzingetränkte Strohhüte aufgesetzt, die mitsamt Weihnachtsbaum angezündet werden. Gegen die Ansammlung von ca. 300 schließlich Weihnachtslieder singenden Studenten werden 300 Polizisten eingesetzt, die mehr als 63 Demonstranten und Passanten festnehmen.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., Bd. IV, S. 132, Bericht vom 17.12.66.
Kommune II, a. a. O., S. 13.
Ebda.
Griechisch: Der glückliche Moment.
Kommune II, a. a. O., S. 17.
Ebda., S. 30.
Ebda., S. 31.
Hochschule im Umbruch, a. a. O., Bd. IV, S. 438, Dokument 702.
Kommune II, a. a. O., S. 31.
Nach Günter Ammon (Hrsg.): „Bewußtseinserweiternde“ Drogen in psychoanalytischer Sicht, in: Dynamische Psychiatrie, 4. Jg./1971, Sonderheft, S. 94.
In: 883/23, 1969. Eine Dokumentation über „883“ liegt in geringer Auflage abrufbar bei den Verfassern vor. (Hinter dem Schrägstrich Nummern der Ausgabe).
Zit. aus: 883/50, 1970.
Provo-Bewegung: Eine sehr viel verbreitertere Fassung der „Subversiven Aktion“ in den Niederlanden mit Versuchen, „das System“ durch Happenings zu verändern, auch Vorläufer der jetzigen AL (Propagierung des Fahrrades als kostenlos jedem zur Verfügung stehendem Verkehrsmittel in der Innenstadt usw.) mit Verbindungen auch zur Berliner „scene“ (1966–1968).
Michael Baumann, a. a. O., S. 45.
B. Hameister: Bl. 48, Beweismittel-Ordner 4, in: Klau mich, a. a. O., ohne Seite.
Volker Gebbert, in: Klau mich a. a. O.
S. Hochschule im Umbruch, a. a. O., Bd. IV, S. 6.
T. Fichter/S. Lönnendoncker, a. a. O.
Ebda., S. 104/105.
In: Hochschule im Umbruch, a. a. O., S. 438, Dokument 702.
Studentenbewegung 1967–69, a. a. O., S. 10.
T. Fichter/S. Lönnendonker, a. a. O., S. 103.
Fritz Teufel greift hier ein Wort des konservativen Kultur-und insbesondere Demokratie-Kritikers Ortega y Gasset aus den 20er Jahren (aus dem „Aufstand der Massen“) auf: „Der Wind allgemeiner Narretei weht durch Europa“ und wendet es sozusagen zurück.
Michael Baumann wird hier und im weiteren nur zitiert, soweit seine Aussagen eine gewisse Authentizität vermuten lassen.
Michael Baumann, a. a. O., S. 8.
Ebda., S. 10.
Ebda., S. 16.
Ebda., S. 17.
In: 883/41, 1969.
Flugblatt „Es ist Zeit zu zerstören“.
Ebda.
Vieles von der sehr bald dann „nostalgisch“ wirkenden Ausstattung (besonders mit Möbeln) war damals aus dem Sperr-Müll geholt worden!
Einleitung des Klappentextes von Horst Eberhard Richters Buch „Die Gruppe“, Reinbek: Rowohlt, 1972.
Peter Paul Zahl, in: 883/24 v. 24.7.69.
In: 883/50, 1970.
In: 883/24 v. 24.7.69.
In: 883/24 v. 24.7.69.
Redaktionskollektiv 883, No. 41/69.
In: 883/35 v. 9.10.69, S. 7.
In: 883/41, 1969.
In: 883/50 v. 19.2.1970.
Ebda.
In: 883/50 v. 19.2.70.
Nach dem Überfall auf Rieck am 6.2.1970, zusammen mit Susanne Plambeck, Annekatrin Brunn und Thomas Weißbecker.
Ein diesem Artikel beigesellter Donald Duck — den der Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen unter dem Motto hat antreten lassen: „Mit dem joint in der Hand, Revolution auf dem Land“ — fordert revolutionär auf: „Stürmt das Gefängnis!“
In: 883/24 v. 24.7.1969, S. 4.
Michael Baumann, a. a. O., S. 65.
Ebda.
Vergeltungsaktion: Überfall auf den Journalisten Horst Rieck — damals bei Quick —, dem zwar die „Exklusiv-Bildrechte“ für ein Teach-In verkauft worden waren, der aber mißliebig berichtet hatte (s. auch B. Baumann, op. cit. S. 78).
Die Prozesse gegen die „Bewegung 2. Juni“, hrsg. v. Prozeßbüro Berlin, Berlin 1977, S. 9.
In: 883/65, 1970.
In: 883/59 v. 7.5.1970.
Die Prozesse gegen die „Bewegung 2. Juni“, a. a. O., S. 6.
Ebda., S. 176.
Mit „Truppe“ ist der „harte Kern“ der Leute gemeint, die von der Kommune-Bewegung über die Blues-Zeit und Haschrebellen-Vereinigung zusammenblieben. Da sie so lange in der Aktions-Scene waren, wurden sie später als „Veteranen“ bezeichnet, also vor allem Baumann, von Rauch, Knoll, Braun usw. — SFT = Stadtguerilla-Front-Tupamaros. Vermutlich wurde diese Abkürzung eher von der sog. Palästina-Fraktion verwendet.
Die Rote Hilfe ist wohl als Vorläufer-Organisation der Schwarzen-Hilfe anzusehen, — bei überlappender Doppelmitgliedschaft über kurze Zeiten. Da die Ähnlichkeit der Projekte groß ist, aber nur ein Arbeitsbericht der Roten Hilfe vorliegt, wurde dieser benutzt, um einen Einblick zu vermitteln.
„... die sich ausgestoßen und von den Herrschenden um das Recht zu leben gebracht fühlen...“, in: 883/78 v. 3.4.71, S. 2.
Der Baader-Meinhof-Report, Dokumente — Zusammenhänge — Analysen, Mainz: v. Hase & Koehler Verlag, 1972, S. 31.
In: 883/82 v. 16.9.71.
In: 883/82 v. 16.9.71.
Ebda.
Peter Paul Zahl, Die Glücklichen, Berlin 1979, S. 73.
Proletarische Aufbau-Organisationen sind vor allem die verschiedenen ‚KPD‘-Zweige, die sich damals „überall“ formierten. KPD-ML wird ebenso erwähnt wie die — intern als KPD-A Null bezeichnete — KPD-AO.
In: 883/53, 1970.
In: 883/63, 1970.
Ebda.
Sehr bald ist es vermutlich viel einfacher gewesen, ein abgelehntes, gehaßtes und/oder verachtetes elterliches Zuhause zu verlassen, als diese „Gegenkultur“! Dies gilt aber auch für die Schwelle zum aktionistischen (gegenüber dem rein verbalen) Terrorismus! S. hierzu später.
Gemeint ist die Auswirkung mittelständischer Erziehung, die in der Regel dazu führt, daß jemand sich in der Öffentlichkeit nicht richtig wehren kann.
Von Gesprächspartnern; gilt auch für das Folgende.
S. hierzu das Interview mit Boock im „Spiegel“ 9/1981.
Die Erschießung des Polizei-Meisters Schmid in Hamburg am 22.10.71 verdeutlicht den neuen Kurs.
Michael Baumann, a. a. O., S. 99.
Hierzu würde Knoll vermutlich einiges sagen können...
D. h., daß er aus dem Bereich der Kerngruppe kommt, die von den Haschrebellen überging in „Blues“ und Aktionismus.
Solche Anführungen in Anführungszeichen verweisen — wie bereits oben gesagt — auf Ge-sprächsergebnisse.
Michael Baumann, a. a. O., S. 99.
Im späteren Verlauf seiner Karriere erwächst ihm aus dem Mißgeschick, das ihn auch weiterhin begleitet, der Verdacht, ein Spitzel zu sein.
„Double-bind“: Situation in einer Art Sackgasse, in der man sich unausweichlichen, aber sich widersprechenden Verhaltensanforderungen gegenübersieht.
Michael Baumann, a. a. O., S. 106.
Dieses Datum war damals für Zehntausende so präsent, daß seine plakative Verwendung außerordentlich nahe lag!
Siehe: Wilfried Rasch, Psychological Dimension of Political Terrorism in the Federal Republic of Germany, in: International J. of Law and Psychiatry, Vol. 2, pp. 79–85, 1979.
Literarisch und analytisch scheint uns diese Linie besonders gut aufgearbeitet worden zu sein in der Sequenz
Ferdinand W. Menne (Hrsg.): Neue Sensibilität. Alternative Lebensmöglichkeiten, Darmstadt—Neuwied: Luchterhand, 1974.
Lutz v. Werder: Schwarze Landschaft. Berliner Erfahrungen, Veränderungen und Brüche der letzten 10 Jahre zu einem Zeitgemälde verarbeitet, Tübingen: ivs-verlag bernd polke, 1979.
Michael Rutschky: Erfahrungshunger. Ein Essay über die siebziger Jahre, Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1980.
Ernest Callenbach: ökotopia. Notizen und Reportagen von William Weston aus dem Jahre 1999, Berlin: Rotbuch, 1978/79, (Ecotopia, New York 1975).
Odo Marquard: Schwierigkeiten mit der Geschichtsphilosophie. Aufsätze, Frankfurt: Suhrkamp, 1973, S. 23.
Das mag zum Teil die zunächst recht große Zahl der „Sympathisanten“ erklären, („wenn ich schon nicht mitmache, so muß ich doch zumindest die Aktivisten ideell und materiell unterstützen!“).
Aktionsteilnehmer der „Bewegung 2. Juni“ haben den Vorwurf/die Kennzeichnung „Anarchisten“ immer abgelehnt. In ihrem Verhalten waren sie aber Anarchisten, wenn auch mit „volkstümelndem“ Einschlag, wie die „Narodniki“ der Zarenzeit.
Eine direkte Ableitung zu den „Haus-Instand-Besetzungen“ Ende 1980/81 ist wohl nicht möglich. Die Wohnraumlage in Berlin drängt Kreuzberg auch so auf!
Weitere einschlägige Literatur
Becker, Jillian: Hitlers Kinder? Der Baader-Meinhof-Terrorismus, Frankfurt: Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1978.
Behrendt, Richard F.: Zwischen Anarchie und neuen Ordnungen. Soziologische Versuche über Probleme unserer Welt im Wandel, Freiburg: Rombach, 1967.
Böll, H. u. a.: Die Erschießung des Georg v. Rauch, Berlin: Wagenbach, 1976.
Brückner, Peter: Kritik an der Linken. Zur Situation der Linken in der Bundesrepublik Deutschland, Köln: Rosa-Luxemburg-Verlag, 1973.
Brückner, Peter: Über die Gewalt. Sechs Aufsätze zur Rolle der Gewalt in der Entstehung und Zerstörung sozialer Systeme, Berlin: Wagenbach, 1979 (Politik 85).
Bundesjugendkuratorium (Hrsg.): Jugend und Terrorismus, München: Juventa-Verlag, 1979.
Claessens, Dieter: Angst, Furcht und gesellschaftlicher Druck und andere Aufsätze, Dortmund: Ruhfus, 1966.
Claessens, Dieter: Gruppe und Gruppenverbände. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 1977.
Demetz, Peter: Die süße Anarchie, Berlin: Ullstein, 1970.
Eisenberg, Götz u. Linke, Hans-Jürgen (Hrsg.): Fuffziger Jahre, Gießen 1980.
Fetscher, Iring; Rohrmoser, Günter: Ideologien und Strategien, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1981 (Reihe Analysen zum Terrorismus 1).
Funke, Manfred (Hrsg.): Terrorismus. Untersuchungen zur Strategie und Struktur revolutionärer Gewaltpolitik, Düsseldorf: Droste-Verlag, 1977.
Goodman, Paul: Aufwachsen im Widerspruch, Verlag Darmstädter Blätter, 1966.
Hessler, Klaus: Brief an einen Freund — den mutmaßlichen Terroristen D., Hamburg 1978.
Herzbruch, Barbara u. Wagenbach, Klaus (Hrsg.): Jahrbuch Politik 8, Berlin: Wagenbach-Verlag, 1978.
Irle, Martin: Lehrbuch der Sozialpsychologie, Göttingen 1975.
Jäger, Herbert; Schmidtchen, Gerhard; Süllwold, Liselotte: Lebenslaufanalysen, Opladen; Westdeutscher Verlag, 1981 (Reihe Analysen zum Terrorismus 2).
Laqueur, Walter: Weimar. Die Kultur der Republik, Frankfurt—Berlin—Wien 1977.
Laqueur, Walter: Terrorismus, Kronberg/Ts.: Athenäum, 1977.
Matz, Ulrich; Sack, Fritz; Schmidtchen, Gerhard; Steinert, Heinz: Prozesse und Reaktionen in Staat und Gesellschaft, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1982 (Reihe Analysen zum Terrorismus 4).
Meyer, Thomas: Am Ende der Gewalt? Der deutsche Terrorismus — Protokoll eines Jahrzehnts, Frankfurt—Berlin—Wien: Ullstein, 1980.
Mosler, Peter: Was wir wollten, was wir wurden. Studentenrevolte 10 Jahre danach, Reinbek: Rowohlt, 1977.
Nedelmann, Carl und Schäfer, Gert (Hrsg.): Politik ohne Vernunft oder die Folgen sind absehbar. Zehn streitbare Thesen, Reinbek 1965.
Neunzig, Hans A. (Hrsg.): Der Ruf. Unabhängige Blätter für die junge Generation, München 1976.
Prozeßbüro Berlin (Hrsg.): Die Prozesse gegen die „Bewegung 2. Juni“, Berlin 1977.
Richter, Hans Werner (Hrsg.): Plädoyer für eine neue Regierung oder keine Alternative, Reinbek: Rowohlt, 1965.
Röhl, Klaus Rainer: Die Genossin, Wien—München—Zürich 1975.
Rühmkorf, Peter: Die Jahre, die Ihr kennt. Anfälle und Erinnerungen, Reinbek: Rowohlt, 1972.
Rotbuch-Verlag (Hrsg.): Die Linke im Rechtsstaat. Berlin: Rotbuch-Verlag, 1979.
Sander, Hartmut und Christians, Ulrich (Hrsg.): Subkultur Berlin, Berlin o.J.
Schmidtbauer, Wolfgang und v. Scheidt, Jürgen: Handbuch der Rauschdrogen, Frankfurt 1977.
SDS (Hrsg.): Denkschrift „Hochschule in der Demokratie“, Wiederauflage Frankfurt: Verlag Neue Kritik, 1972.
Sozialistisches Büro (Hrsg.): „links-reprint“. Erfahrungen und Argumentation im Sozialistischen Büro, Heft 1: Sozialismus und Terrorismus, Offenbach 1977.
Tramsen, Eckhard: Studien zur Beziehung zwischen Pubertät und sozialer Revolution, Dipl. Arbeit b. Günter Hartfiel, Dez. 70, F. U. Bln, Institut für Soziologie.
Walser, Martin (Hrsg.): Die Alternative oder Brauchen wir eine neue Regierung?, Reinbek: Rowohlt, 1961.
Wasmund, Klaus: Zur politischen Sozialisation in terroristischen Gruppen, in: Das Parlament, Beilage B 33–34/1980 v. 16.8.1980, S. 29-46.
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von Baeyer-Katte, W., Claessens, D., Feger, H., Neidhardt, F. (1982). Zusammenfassende Bemerkungen und Schlußfolgerungen. In: Gruppenprozesse. Analysen zum Terrorismus, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14409-0_7
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