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Sozialwissenschaftliche Annahmen über Gruppenstrukturen, angewandt auf terroristische Gruppen

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Part of the book series: Analysen zum Terrorismus ((AZT,volume 3))

Zusammenfassung

In diesem Abschnitt sollen vorab einige Konzepte und Befunde zusammengefaßt werden, die in Sozialpsychologie und Soziologie bereitgestellt wurden, um die Struktur von Gruppen zu beschreiben, und um vorherzusagen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Folgen diese Strukturen auftreten. Diese Schilderung wird rudimentär und fragmentarisch sein müssen, zum einen, weil wir uns von vornherein auf Material beschränken, (Jas für terroristische Gruppen relevant sein könnte, zum anderen, weil dieses Gebiet in den Sozialwissenschaften selbst nur in Ansätzen entwickelt ist und eine empirisch gut fundierte, in sich geschlossene Theorie wenigstens mittlerer Reichweite nicht vorliegt. Wir beschränken uns auf Ansätze, die in der experimentellen Kleingruppenforschung entworfen wurden, also selten mehr als wenige Dutzend Personen als Gruppenmitglieder betrachteten, meist deutlich weniger, und beschränken uns auf Strukturaussagen, die operationalisierbar sind und zu empirischen Prüfungen führen, und hier wiederum vorwiegend auf Indizes, die der Netzwerkanalyse bzw. der Graphentheorie entstammen, weil sie für die uns zugänglichen Daten besonders geeignet erscheinen. Diese Daten sind formal aufzufassen als Informationen über Kontakte (wer, wann, wo, mit wem), ohne daß qualitative Informationen über die Art der Kontakte, ihre Intensität, Dauer, ihren Zweck etc. mit hinreichender Verläßlichkeit bekannt wären. Vollständigkeit konnte nicht angestrebt werden, allerdings wurden alle verfügbaren Quellen gegeneinander geprüft, wie im Methodenabschnitt angeführt wird. Die Art der Datengewinnung und die Auswahl bei der Speicherung durch die Ermittlungsbehörden stellt freilich sicher, daß die Kontakte in der Regel nicht zufällig waren, auf bedeutsame Interaktionen zwischen den Beobachteten schließen lassen und es eher die vielen weniger bedeutsamen Kontakte sind, die nicht erfaßt wurden: schließlich läßt eine gemeinsame Tatausführung, ein gemeinsamer Auslandsaufenthalt oder Haft in der gleichen Anstalt, auch wenn dies nur als „ein Kontakt“ registriert wird, auf intensive Interaktion schließen. Die Art der Daten legt uns also nahe, daß wir uns auf Aussagen über Kontaktstrukturen zu beschränken haben, in denen Frequenz- und Verbundenheitsangaben die wichtigste Rolle spielen.

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© 1982 Springer Fachmedien Wiesbaden

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von Baeyer-Katte, W., Claessens, D., Feger, H., Neidhardt, F. (1982). Sozialwissenschaftliche Annahmen über Gruppenstrukturen, angewandt auf terroristische Gruppen. In: Gruppenprozesse. Analysen zum Terrorismus, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14409-0_23

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14409-0_23

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11582-5

  • Online ISBN: 978-3-663-14409-0

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